„… oh Hänsel, welche Not, sie wollt dich braten im Ofen braun wie Brot …“ Nun bin ich ja keine irre Tatort-Psychopathin, die Kinderlieder pfeift, während andere ihr Leben lassen müssen. Ich habe Hänsel nicht umgebracht. Aber das Leben vieler anderer Geschöpfe, das habe ich ausgelöscht. KaltHeißblütig, bei 225 °C. Sagt man doch, dass er lebt, der Sauerteig.
Freitag, 31. August 2012
Dienstag, 28. August 2012
Erntedankmultikul(t)inarium
Rotkraut mit Brombeeren | Gemüse-Pakoras mit Gurken-Minzjoghurt | Apfelmus vom Gravensteiner
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Samstag, 25. August 2012
Dienstag, 21. August 2012
Die denkt wohl, sie wär was Besseres ...
Fesche Sommerbowle
Ja, zugegeben, sie sieht verdammt gut aus. Trés chic, um ehrlich zu sein, alle waren von ihr angetan, auch die Frauen. Als dann aber der Fototermin anstand, weigerte sie sich, sich von mir und meiner Hobbykamera ablichten zu lassen. Sie brauche Professionalität und Stil meinte sie, nur so wäre ihr Look, obwohl natürlich unübersehbar, ins wahrhaft rechte Licht gerückt.
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Freitag, 17. August 2012
Vorgestern kein Dreikaffee:
Marienküchlein
Morgen war gestern und nicht heute ... Aber die Fortsetzung, die bleibt die gleiche:
Ein Kollege hat mir einmal erzählt, in seinem Haus würden drei Generationen zusammen leben. Und jeden Tag gäbe es den Dreikaffee: Ein obligatorisches und ungezwungenes Beisammensein um drei am Nachmittag, Klatsch und Tratsch bei Kaffee und Kuchen, meist wären es natürlich die Frauen, die sich solcherart treffen (natürlich…), aber hin und wieder wäre auch er dabei (hin und wieder…).
Das klingt gemütlich und ich mag diesen Ausdruck: Dreikaffee. Und weil ich anfällig bin für Gemütlichkeit und schöne Worte, war vorgestern, an Mariä Himmelfahrt, auch ein Mariendreikaffee geplant. Leider wurde daraus nichts. Die Marienküchlein waren vorher schon weg.
Mittwoch, 15. August 2012
Im Marienmonat:
Grünkernsuppe mit neunerlei Kräutern
Zu Mariä Himmelfahrt, so heißt es, haben die Kräuter eine ganz besondere Kraft. Es hat eine jahrhundertealte Tradition, an diesem Tag, dem 15. August, Kräutersträuße zu binden, aus Königskerze, Johanniskraut, Dost, Schafgarbe, Beifuß, Kamille, Rainfarn und vielen Pflanzen mehr, und feierlich zu segnen. Beim Esstisch im Herrgottswinkel oder auch im Stall aufgehängt, sollten sie Mensch und Vieh vor Unheil bewahren. Bei Krankheiten wurden sie als Tee gereicht oder den Tieren ins Futter gemischt. Und bei einem Gewitter warf man einige Kräuter ins offene Feuer, um das Haus vor Blitzschlag zu schützen.
Dienstag, 14. August 2012
Vanilla dilution:
Vanillezucker | Vanillepudding | Vanillesauce
Als ich schon ein wenig älter, aber immer noch Kind war, hatte ich eine Lieblingsspeise: Einen Becher Naturjoghurt, glatt gerührt mit einem Packerl Vanillezucker. Ich war ganz süchtig danach, die Sucht kam in Schüben, hielt sich aber über mehrere Jahre. Den Geschmack habe ich noch immer auf der Zunge, ebenso das Knistern zwischen den Zähnen, weil sich der Zucker im kalten Joghurt nie ganz aufgelöst hat. Der Zucker damals war Vanillinzucker, keine Spur von echter Vanille, aber das hat mich nicht gestört.
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Freitag, 10. August 2012
Dienstag, 7. August 2012
Schiache Golatschen und ein freches Foto noch dazu
Ausgehend von Kathas Topfengolatschen-Diskurs und der damit verbundenen selektiven Rezeptewahrnehmung stach mir kürzlich diese Backanleitung ins Auge: Topfengolatschen „leicht gemacht“.
Ich fand die doppelte Topfen-Idee reizvoll, Topfen im Teig und in der Füllung. Das blättrige, appetitlich gebräunte Äußere, das mein inneres Ohr sanft knuspern hörte. Rumrosinen, mmmh. Und Golatschen aus fertig gekauftem Blätterteig und abgepackter Topfenfülle sind ja nun wahrlich keine Kunst. Also Topfengolatschen. „Leicht-ge-macht“.
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Freitag, 3. August 2012
Ein Engel steht im Walde:
Kandierte Engelwurz | Engelwurz-Sirup | Engelwurz-Zucker | Engelwurz-Eis
Es war eine sonderbar düstere, esoterische, fast bedrohliche Stimmung, die mich umfangen hatte, als ich das erste Mal auf die Engelwurz traf. Der Regen tropfte von meinen Haaren, ich war nass bis auf die Knochen. Die Stimme neben mir erzählte von längst vergangenen Zeiten: Von Engelmacherinnen, die diese Pflanze hochdosiert nutzten, um „Frauen in schwierigen Situationen zu helfen“. Von eigens angelegten Engelwurzgärten, von der überragenden Heilkraft dieser Pflanze und von vielen bekannten Arzneien, in denen sie enthalten ist – in den Schwedenkräutern der Maria Treben beispielsweise, aber auch im Melissengeist der Karmeliternonnen, im Vierräuberessig (einem alten Rezept aus der Zeit der Pest-Epidemie in Toulouse und Marseille) und im Chartreuse-Likör der französischen Kartäusermönche.
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