Als ich schon ein wenig älter, aber immer noch Kind war, hatte ich eine Lieblingsspeise: Einen Becher Naturjoghurt, glatt gerührt mit einem Packerl Vanillezucker. Ich war ganz süchtig danach, die Sucht kam in Schüben, hielt sich aber über mehrere Jahre. Den Geschmack habe ich noch immer auf der Zunge, ebenso das Knistern zwischen den Zähnen, weil sich der Zucker im kalten Joghurt nie ganz aufgelöst hat. Der Zucker damals war Vanillinzucker, keine Spur von echter Vanille, aber das hat mich nicht gestört.
Heute kommt mir synthetischer Vanillinzucker nicht mehr in die, geschweige denn aus der Tüte. Irgendwann hab ich mich von ihm verabschiedet, ich weiß nicht mehr wann. Die echte Vanille hat mich für dieses künstliche Aroma verdorben. Sie ist meine Geschmacksfreundin, eine betörende Genussverstärkerin.
Meinen Vanillezucker stelle ich auf die – so behaupte ich – einfachste Art und Weise her: Durch Verdünnung.
Vanillezucker
Als Basis verwende ich Vanillezucker mit einem hohen Anteil an gemahlenen Schoten – gibt’s von mehreren Bio-Anbietern, meist im 150 g-Sackerl. Den vermische ich mit Kristallzucker, in einem Verhältnis von mindestens 1:3.
Alternativ verwende ich auch gerne reines Vanilleschotenpulver, zum Beispiel von Sonnentor, das sich natürlich noch stärker „verdünnen“ lässt.
Ausgekratzte Vanilleschoten kommen ebenfalls ins Glas und verstärken das Aroma zusätzlich.
1 Esslöffel dieser Mischung entspricht 1 Packerl Vanillezucker.
Zum gleich Ausprobieren:
Vanillepudding
Zutaten für 4 Portionen
300 ml Milch
200 ml Obers
3 EL Vanillezucker
6 TL Speisestärke (etwa 35 g)
1 - 2 Dotter
1. Milch und Obers vermischen, 400 ml davon erhitzen.
2. In die restlichen 100 ml der Milch-Obers-Mischung den Vanillezucker, die Speisestärke und die Dotter einrühren und ordentlich versprudeln.
3. Sobald die Milch-Obers-Mischung kocht, das Vanille-Gemisch einrühren, den Herd ausschalten und die Mischung auf der ausgeschalteten Herdplatte weiter rühren, bis sie eindickt. Dabei sollte sie jedoch nicht aufkochen, da sonst die Dotter gerinnen.
4. In kleine Schüsselchen füllen und abkühlen lassen.
Für hausgemachte Vanillesauce nur die Hälfte der Speisestärke nehmen.
Da braucht man sich um den Blogger-Nachwuchs dann keine Sorgen machen :-))))
AntwortenLöschenHat sie gut gemacht!
Stimmt Himbeerschoko, das Problem ist nur, dass ich fast nicht mehr zum Fotografieren komm, weil sie den Apparat immer haben will... ;-)
AntwortenLöschenAlso diesen gekauften Vanillezucker mit hohem Anteil an gemahlenen Schoten gibt es hier nicht zu kaufen, hab ich zumindest noch nie gesehen .... aber braucht es auch gar nicht. Ich nehme normalen Haushaltszucker und stecke dort aufgeschnittene Vanilleschoten hinein, dass ist schon alles - der Zucker nimmt rasch die Inhaltsstoffe der Vanille auf. Nicht anders stelle ich meine Kräutersalze her. Wenn ich es feiner mag hilft mir der TM, es geht aber auch ein Mörser!
AntwortenLöschenDanke für deinen Kommentar, Christel! Es hat halt jeder seine Methode :-)
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