Morgen war gestern und nicht heute ... Aber die Fortsetzung, die bleibt die gleiche:
Ein Kollege hat mir einmal erzählt, in seinem Haus würden drei Generationen zusammen leben. Und jeden Tag gäbe es den Dreikaffee: Ein obligatorisches und ungezwungenes Beisammensein um drei am Nachmittag, Klatsch und Tratsch bei Kaffee und Kuchen, meist wären es natürlich die Frauen, die sich solcherart treffen (natürlich…), aber hin und wieder wäre auch er dabei (hin und wieder…).
Das klingt gemütlich und ich mag diesen Ausdruck: Dreikaffee. Und weil ich anfällig bin für Gemütlichkeit und schöne Worte, war vorgestern, an Mariä Himmelfahrt, auch ein Mariendreikaffee geplant. Leider wurde daraus nichts. Die Marienküchlein waren vorher schon weg.
Marienküchlein
Zutaten für etwa 25 Stück
¼ l Milch
½ Packung frische Germ
1 Prise Salz
Schale von ½ Bio-Zitrone
1 TL Vanillezucker
2 Eier
Milch zum Bestreichen
Hagelzucker zum Bestreuen
1. Milch mit der Butter leicht erwärmen, Germ darin auflösen.
2. Mehl mit Zucker, Salz, Zitronenschale und Vanillezucker vermischen, die Milchmischung und die Eier hinzufügen und alles mit dem Knethaken zu einem glatten, geschmeidigen Teig verrühren. Eventuell mit Mehl oder Milch die Konsistenz einstellen – das ist beim Germteig ein bissl eine Gefühls- (bzw. Erfahrungs-)Sache. Der Teig sollte nicht zu fest sein, aber auch nicht mehr klebrig. Wenn er sich von der Schüssel löst und dabei noch weich und elastisch ist, ist er gut.
3. Den Germteig zugedeckt an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen.
4. Teig auf einer bemehlten Fläche gut durchkneten und fingerdick ausrollen. Mit einem Trinkglas Kreise ausstechen (mein Glas hatte einen Durchmesser von ca. 8 cm ) und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Abdecken und nochmals 20 Minuten gehen lassen.
5. Backrohr auf 170 °C vorheizen.
6. Die Küchlein mit Milch bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.
Die Küchlein sind in manchen Kochbüchern mit katholischem Hintergrund zu finden und wurden traditionell an Marienfeiertagen gebacken. Ich kann mir folgende Variationen vorstellen:
* Mit Milch bestreichen und dann die Oberseite in groben Kristallzucker tauchen.
* Blütenblätter einbacken.
* Würzige Wiesenkräuter einbacken, dann den Zucker weglassen und etwas mehr salzen.
Liebes Mädel vom Land- bei so einem Dreikaffee wäre ich tatsächlich auch sofort dabei.
AntwortenLöschenIch stehe auf Rituale, und überhaupt- es wird doch so wenig geredet heutzutage. Bzw. wenig Sinnvolles manchmal :-)
Wie recht du hast, Himbeerschoko :-)
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