Das Männlein steht im Walde. Und ich auf der Leitung. Einer Genaunehmerin wie mir gibt das Kinderlied von Hoffmann von Fallersleben einige Rätsel auf. Und als solches wurde es ja eigentlich auch konzipiert:
Die erste Strophe führt ganz bewusst auf den sprichwörtlichen Holzweg. Steht still und stumm, auf einem Bein, im purpurroten Mäntelein. Der Fliegenpilz!
Ich muss zugeben, das dachte ich lang. Irgendwann rutschte dann aber die zweite Strophe in mein Bewusstsein, mit ihr das schwarz Käpplein klein und damit auch das wichtigste Indiz für des Rätsels Lösung: Das Männlein ist die Hagebutte. Ich hab es hingenommen in meiner kindlichen Unbekümmertheit. Und eigentlich ist es ja auch egal. Aber naja, irgendwie dann doch wieder nicht, Ungenauigkeiten stören mich halt. So hundertprozentig passen die Verse nämlich nicht zur Hagebutte. Sie wächst doch wohl eher am Waldrand als im Wald selbst, oder etwa nicht? Und sie steht auch nicht allein, sondern zusammen mit vielen anderen Männlein, Frucht an Frucht.
Naja, wenn ich so darüber nachdenke, vielleicht sollte ich sie mir einfach wieder aneignen, diese Unbekümmertheit, dieses befreiende Wurschtigkeitsgefühl, zumindest was solche Dinge betrifft. Und stattdessen in die Küche gehen und backen. Keine Crazy mushroom-Cookies. Sondern Weckerl, die auch dem Männlein im Walde schmecken würden.
2. Den Teig in Stücke teilen, jedes Stück etwa 50 – 60 g schwer, und zu Kugeln schleifen.
Ich muss zugeben, das dachte ich lang. Irgendwann rutschte dann aber die zweite Strophe in mein Bewusstsein, mit ihr das schwarz Käpplein klein und damit auch das wichtigste Indiz für des Rätsels Lösung: Das Männlein ist die Hagebutte. Ich hab es hingenommen in meiner kindlichen Unbekümmertheit. Und eigentlich ist es ja auch egal. Aber naja, irgendwie dann doch wieder nicht, Ungenauigkeiten stören mich halt. So hundertprozentig passen die Verse nämlich nicht zur Hagebutte. Sie wächst doch wohl eher am Waldrand als im Wald selbst, oder etwa nicht? Und sie steht auch nicht allein, sondern zusammen mit vielen anderen Männlein, Frucht an Frucht.
Naja, wenn ich so darüber nachdenke, vielleicht sollte ich sie mir einfach wieder aneignen, diese Unbekümmertheit, dieses befreiende Wurschtigkeitsgefühl, zumindest was solche Dinge betrifft. Und stattdessen in die Küche gehen und backen. Keine Crazy mushroom-Cookies. Sondern Weckerl, die auch dem Männlein im Walde schmecken würden.
Hagebuttenweckerl mit Kräutern
(nach einem Rezept aus „So schmecken Wildpflanzen“ von Meinrad Neunkirchner und Katharina Seiser, erschienen im loewenzahn Verlag)
Zutaten für etwa 20 Stück
600 g glattes Mehl
350 ml warmes Wasser
½ Würfel frische Germ
50 ml Olivenöl
1 gestrichener Teelöffel Salz
1 EL frischer, grob gehackter Rosmarin
1 TL frischer, grob gehackter Salbei
1 EL Hagebuttenmarmelade
1 Handvoll kandierte Hagebutten
etwas Olivenöl zum Bestreichen, etwas Rosmarin zum Bestreuen
1. Die frische Germ im warmen Wasser auflösen und mit den restlichen Zutaten zu einem glatten Teig verkneten (ich habe für die Weckerl kein Dampfl angesetzt wie im Rezept angegeben). Mit einem Geschirrtuch zudecken und an einem warmen Ort etwa 30 - 45 Minuten gehen lassen.
3. Die Kugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und oben mit einer Schere oder einem Sägemesser kreuzweise einschneiden.
4. Das Backrohr auf 190 °C vorheizen.
5. Die Teiglinge mit Olivenöl bestreichen, mit Rosmarin bestreuen und nochmals 10 Minuten offen gehen lassen.
6. In etwa 20 – 25 Minuten goldbraun backen.
Die Weckerl schmecken ganz frisch und nur mit Butter bestrichen so wunderbar, dass es kaum zu beschreiben ist. Eine echte Empfehlung!
Und jetzt alle!
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm.
Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem purpurroten Mäntelein.
Das Männlein steht im Walde auf einem Bein
und hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem kleinen schwarzen Käppelein.
gesprochen:
Das Männlein dort auf einem Bein
mit seinem roten Mäntelein
und seinem schwarzen Käppelein
kann nur die Hagebutte sein.
schon wieder Hagebutten - jetzt muss ich wirklich noch auf die Suche gehen :-), ich will auch solche Weckerl probieren
AntwortenLöschenIch glaube mich zu erinnern, dass meine Mama immer "Sagt, WER mag das Männlein sein", gesungen hat. Und für mich als Kind war's immer der Fliegenpilz - Ich habe ja, als ich deine Geschiche angelesen habe, schon erwartet, jetzt ein Fliegenpilz-Rezept zu bekommen ;-))
schööön! hätt' ich doch bloß selbst kandierte hagebutten... freut mich sehr, dass du dich quer durch unser buch kochst!
AntwortenLöschenLiebe Küchenschabe, das mit dem Fliegenpilz-Rezept, das hab ich mich dann doch nicht getraut... Sie sind zwar nicht (tödlich) giftig, sondern "nur" halluzinogen, aber das wäre mir dann doch etwas zu CRAZY ;-)))
AntwortenLöschenZu DER/WER: ist natürlich ein Tippfehler, besser ich gleich aus. Danke!
Einen kleinen Rest der kandierten Hagebutten hatte ich gestern noch, Katha, der kam abends als Krönung in buttergedünstete Früchte :-)- wird wahrscheinlich auch demnächst gepostet. Ich mag deine Kochbücher sehr - das erste wie das zweite!
Die Weckerl zumindest sind definitiv kein Murks! Ich bin heute deiner Empfehlung gefolgt, hab sie allerdings ohne kandierte Hagebutten gemacht (woher nehmen so schnell??). Die Marmelade gibt dem Ganzen eine schöne Farbe, ich hab auch bisschen Blütensalz von Sonnentor reingegeben! Super!
AntwortenLöschenSchön, Friederike! Stimmt, kann ich mir auch ohne kandierte Hagebutten gut vorstellen, wenns mal schnell gehen soll :-)
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