Donnerstag, 23. Mai 2013

Küchenkarma:
Frühlingswiesenpesto


Ich bin im Stress und weiß hint’ und vorn nimma, wo ich weiter tun oder überhaupt anfangen soll. Der frühlingsbedingt so wunderbar lebhafte Zuwachs an frischem Grün da draußen vor meiner Tür hat sich zu einem regelrecht wild gewordenen Auswuchs entwickelt, der mein Zeitmanagement über den Haufen und mich aus der kochtechnischen Bahn wirft. Es gibt so viele Gerichte zu probieren, so viele Ideen zu verwirklichen, so viele Kräuter zu kosten! Himmel, so viel zu tun.

„Relax!“ hat da plötzlich das folgende Rezept zu mir gesagt. „Geh spazieren, nimm, was dich anlacht. Such die Kräuter nicht, lass dich finden.“
„Na gut“, hab ich schultergezuckt und mich barfuss in ein derzeit echt angesagtes Spa zurückgezogen, um dort zu entspannen. Dieses Spa hieß Frühlingswiese, Preis-Leistung unschlagbar: Die Kosten lagen bei etwa einer Stunde meiner Zeit, dafür gab es Fußreflexzonenmassage und Aromatherapie for free. Und alles andere war dann nur noch … Schicksal.


Frühlingswiesenpesto


Das Pesto passt wunderbar zu Pasta, kräftigem Käse oder dunklem Fleisch. Es verfeinert Aufstriche und Dressings. Oder: Frisches Bauernbrot toasten, eine Avocado mit Zitronensaft zerdrücken und auf das Brot streichen, darauf das Frühlingswiesenpesto. Mmh…

Zutaten für etwa 3 – 4 Gläser

250 g gemischte Wildkräuter mit Blüten und Triebspitzen von Wiesenlabkraut, Taubnessel, Vogelmiere, Giersch, Gänseblümchen, Schafgarbe, Knoblauchsrauke, Bärlauch, Gundelrebe, … (je nach Geschmack eher milde oder intensive Kräuter)
100 g Cashewnüsse
100 g Parmesan
6 Knoblauchzehen
etwa 300 ml Olivenöl
6 – 10 g Salz
Olivenöl zum Bedecken

1. Die Wildkräuter grob hacken.

2. Die Cashewkerne im Ofen bei 180 °C etwa 10 Minuten rösten.

3. Wildkräuter, Cashewnüsse, Parmesan, Knoblauch und Olivenöl im Standmixer fein zerkleinern, dabei nach und nach das Salz zugeben. Zwischendurch immer wieder abschmecken – so lässt sich der Geschmack ideal auf den eigenen Gaumen einstellen.

4. Das Pesto in gut verschließbare Gläser füllen, mit Olivenöl bedecken und verschließen. So hält es sich im Kühlschrank mehrere Monate.

Das Rezept stammt aus dem Buch „Die Wildblumenküche“ von Annette Kretzschmar, erschienen im Thorbecke Verlag.

9 Kommentare:

  1. Spa "Frühlingswiese" finde ich lieb beschrieben! Ich mach das auch gern, einfach sammeln was man so findet... und in Pesto passt sowieso ziemlich alles!

    und schon wieder ein schönes Buch, ich hab gestern erst die "Blütenküche" geliefert bekommen...
    lg

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  2. Mir wär es ja grad zu kalt um barfuß durch unsere Wiese zu wandern...aber hat sicher Spa Wirkung und das völlig gratis!

    Ich glaub ich muss mir mal ein Wildkräutererkennbuch zulegen, hast du da einen Tipp für mich?

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  3. Super Bschreibung, der Spa ;-) Ist aber auch was herrliches, so eine Frühlingswiese

    So ein Pesto könnt ich jeden Tag essen, momentan am liebsten mit Spargel...

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  4. Hey super, hast du dich schon vom Buch inspirieren lassen, Friederike?

    giftigeblonde: Super finde ich das Buch "Essbare Wildpflanzen" von Fleischhauer, Guthmann und Spiegelberger, erschienen im AT Verlag. Damit kannst du so ziemlich alles bestimmen und es ist auch noch kompakt genug zum Mitnehmen. Es beschreibt die Pflanzen sehr genau und auch, wie sie schmecken. Halt keine Rezepte, aber das ist glaube ich eh nicht, was du suchst!?

    Gute Idee, Kärntnerin, hab eh grad frischen grünen Spargel im Kühlschrank :-)

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    1. Ja, hab schon das sagenhafte Hollerblütenbrot gebacken und verblogt,
      danke auch f.d. Wildpflanzentipp,
      lg

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    2. Habs mir grad angesehen, Friederike, schön :-)

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  5. Das sieht Super aus!! Ich wünsche wir hatten Frühling hier in Australien statt Winter! Und leider haben wir auch nicht so schöne Wiesen voller Kräuter hier..... Schade....
    Egal, ich geh jetzt mein eingefrorenen basilikum Pesto naschen!!

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    1. Danke Evi! Hey, du sprichst ja super Deutsch!!! Ja, EIGENTLICH hätten wir Frühling, aber hier ist es momentan fast so kalt wie im Winter ... Aber das wird schon ;-)

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