Was war ich für ein verwöhntes Kind. Eigentlich in allen Belangen, aber in einer Sache ganz besonders. Nämlich dann, wenn es um Kuchen, Torten, Schnitten ging. Ich erinnere mich noch an ein Geburtstagsfest bei einer Schulfreundin. Die Freundin bekam eine Oblatentorte*. Sie tat mir furchtbar leid. Von meiner Mama war ich perfekte Torten gewohnt, gefüllte, mit süßen Verzierungen und liebevoll aufdressierten Oberstupfen. Torten, in die wesentlich mehr Zeit investiert werden musste als bloß 10 Minuten.
Heute sehe ich das
nicht mehr so eng. Ich mag Oblatentorte, eigentlich sogar mehr als das. Und sie
geht so einfach! So schnell! Das hat ihr übrigens auch den eher
gewöhnungsbedürftigen Namen Trampeltorte eingetragen, weil jeder – pardon – Trampel
diese Torte „backen“ kann.
Trampeltorte Deluxe
Der delikate Geschmack der selbst gemachten
Schoko-Nuss-Creme kann mit dem allseits bekannten Brotaufstrich locker
mithalten! Das Rezept für die Hippenmasse stammt aus dem Goldenen Plachutta,
erschienen im Brandstätter Verlag.
Zutaten für 1 Torte
Für die Schoko-Nuss-Creme
100 g geschälte
Haselnüsse
50 g
Milchschokolade
50 g
Zartbitterschokolade
2 EL Haselnussöl
20 g Kakaopulver
1 EL Vanillezucker
1 Prise Salz
Für die Hippenmasse
100 g weiche
Butter
100 g glattes Mehl
100 g Staubzucker
2 Eiweiß
1 TL Vanillezucker
Außerdem
Staubzucker zum
Bestreuen
1. Für die
Schoko-Nuss-Creme die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fettzugabe rösten, bis sie
aromatisch duften (Haselnüsse mit Schale im Backofen rösten und dann mit Hilfe
eines Geschirrtuchs die Schale abreiben).
2. Die Haselnüsse
im Standmixer vermahlen, so gut es geht. Sie müssen nicht staubfein sein, weil
sie später nochmals durchgemixt werden.
3. Schokolade mit
dem Haselnussöl vorsichtig schmelzen – geht am besten über Wasserbad, aber auch
in einem kleinen Topf bei schwacher Hitze.
4. Die
Schokolade-Mischung zu den Haselnüssen im Mixer geben, Kakaopulver,
Vanillezucker und Salz hinzufügen und so lange auf hoher Stufe mixen, bis eine
homogene, glatte, flüssige Masse entstanden ist. In ein verschließbares Glas
abfüllen und im Kühlschrank anziehen und fester werden lassen.
5. Für die Hippen
zuerst aus einem etwas dickeren A4-Karton einen Kreis von etwa 20 cm
Durchmesser ausschneiden – das ist die Schablone, damit die Hippenblätter
gleichmäßig groß werden.
6. Butter, Mehl,
Staubzucker, Eiweiß und Vanillezucker vermischen und glatt rühren. 30 Minuten
rasten lassen.
7. Backofen auf
200 °C vorheizen.
8. Schablone auf
ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, 2 – 3 EL der Hippenmasse in den
Kreisausschnitt geben und mit einer Winkelpalette glatt verstreichen. Schablone
abheben. Pro Backblech gehen sich zwei Scheiben aus.
9. Die Hippenmasse
in etwa 5 Minuten goldgelb backen und die Blätter auf einer ebenen Fläche
vollständig auskühlen lassen.
10. Auf diese
Weise noch vier weitere Hippenblätter (also 2 Bleche voll) backen und auskühlen
lassen.
11. Die
Hippenblätter mit der Schoko-Nuss-Creme zusammensetzen und mit Staubzucker
bestreuen.
sehr schön, torte und trampel. ich kenn die oblatentorte aber mit einer feinen schokobutternusscreme, also quasi eine mischkulanz aus der deiner bemitleidenswerten schulkollegin und deiner trampeltorte. die hippen müsste ich vor dem zusammenbauen aufessen. keine chance.
AntwortenLöschenIch bekam so eine "Pischingertorte", benannt nach dem Oblatenhersteller immer von meiner boehmischen Oma, die nicht kochen konnte, zum Geburtstag. Ich liebte sie. Mehr als die perfekte, komplett selbstgemachte Torte meiner Mutter. Das blieb aber immer mein Geheimnis. Wie bei katha: die Fuelle war eine schokonussbuttercreme. Ich befuerchte, bei meiner Oma war die aus Kokosfett, Magarine und Kakao.
AntwortenLöschenAuf Oblatentorte steh ich total, und bis zu deinem heutigen Beitrage habe ich leider komplett auf sie vergessen. Zeit wird`s!
AntwortenLöschenAuf dem Bild sieht man's nicht so genau Katha, aber ich verrat's dir: Drei Schichten. Statt sechs ;-)
AntwortenLöschenHauptsache, sie hat geschmeckt, Eline! Und bei der Pischingertorte deiner Oma ging's ja bestimmt, wie generell bei Mehlspeisen von geliebten Menschen, um ganz viel mehr als nur um das Essbare ...
Na dann, Himbeerschoko, ab in die Küche!
mhhh - ich kenn diese Torte als "Schlosstorte" vom (leider inzwischen pensionierten Bäcker- und Konditor-) Papa einer ganz lieben Freundin. Die hatte ein "paar" ;-) Schichten mehr und beim letzten Mal, als er sie gebacken hat (Hochzeitstorte) bekam ich leider nur mehr ein paar Krümel ab :-(
AntwortenLöschenbei uns gab es leider nie oblaten-torte, ich hab die erst relativ spät kennen- & liebengelernt. das bringt mich auf die idee, die jetzt endlich auch mal selber zu probieren! danke!
AntwortenLöschenDen Begriff Schlosstorte kannte ich für diese Art von Gebäck noch nicht - wird wohl was ganz Spezielles gewesen sein. Wieviele Schichten waren es denn, Barbara?
AntwortenLöschenEcht, eine Kindheit ohne Hochzeitstorte, Zwergenprinzessin??? Unglaublich ... ;-)
Die Schlosstorte hatte bestimmt 20 Hippenschichten und dazwischen war was Schokoladiges. Die gab´s nur in der Linzer Bürgerstraße. Ein Kakao dazu und man war für Tage glücklick & zufrieden ;-)
AntwortenLöschenW-O-W, 20 Schichten??? Mjamm ;-)
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