Das ist
die alte Rein meiner Mühlviertler Oma. Die Rein steht auf Mühlviertler Zwilch. Und
in ihr drin ist traditionelles Mühlviertler Essen. Das ist so einfach und so
gut, dass es mich ganz glückselig macht, auch wenn der Name des Gerichts ein
bisserl komisch ist: Es ist nämlich ein Schedl. Noch dazu wird dieses Wort bei
uns eher schlampig ausgesprochen, mit einem zähen „e“ und das „d“ lassen wir
komplett weg. Müsste ich es aufschreiben, dann stünde da: Schä’l oder so. Und da muss ich zugeben: Verheißung klingt anders.
Aber so sind wir halt, wir Mühlviertler. Ganz eigene Schedln. Mit ganz eigenen,
wunderbaren Rezepten.
Dünner Schedl
Ein Schedl wird in einer Rein gebacken und ist ein
zumeist eher flaches Gericht. Er kann süß sein oder pikant, mit Fleisch oder
ohne. Da gibt es Räuberschedl oder Leberschedl, Erdäpfelschedl oder diesen
hier, den Dünnen Schedl. Der schmeckt warm und kalt sehr gut, ist blitzschnell
zubereitet und Kinder lieben ihn geradezu (ich auch). Die Menge ist für 4
Portionen gerechnet, aber, ähem, ich hab die ganze Rein allein verputzt J.
2 EL Butter
¼ l Milch
100 g Grieß
1 EL Zucker
1 Messerspitze
gemahlener Anis oder Zimt
2 Äpfel
1. Backofen auf
170 °C vorheizen.
2. Die Butter in
einem kleinen Topf bei relativ starker Hitze rasch schmelzen. Sobald sie zu
bräunen beginnt, vom Herd nehmen und in eine kleine Rein (eine hitzebeständige
Auflaufform) gießen.
3. Milch
dazugießen und am Herd aufkochen.
4. Grieß in die
Butter-Milch-Mischung leeren und sehr rasch gleichmäßig verteilen.
5. Die Äpfel
schälen und feinblättrig über die Grießmasse hobeln.
6. Zucker und Anis
oder Zimt vermischen und über die Äpfel streuen.
7. Den Schedl im
Rohr etwa 10 Minuten backen, bis die Äpfel weich sind.
Rezept aus „Mühlviertler Küche“ von Georg Friedl,
erschienen im Verlag Bibliothek der Provinz.
Das ist mein Beitrag für
das Blogevent Österreich kulinarisch,
zu dem die Turbohausfrau in den Kochtopf eingeladen hat.
Oh, da schau ich nichtsahnend bei dir rein und finde einen Beitrag für mein Event! Das war eine nette morgendliche Überraschung. Vielen Dank dafür.
AntwortenLöschenBisher kannte ich beim Schedl nur den Leberschedl und den nur vom Anschauen bei der Küchenschabe. Ich wusste nicht, dass es da auch andere Varianten gibt. Ich find's ganz toll spannend, welche lokalen Köstlichkeiten durch das Event auftauchen.
Vielen Dank für deinen Beitrag und auch, dass du die Rein auf Mühlviertler Zwilch geparkt hast. Solche Kleinigkeiten liebe ich!
mhhh... das wird so schnell wie möglich nachgemacht. So einen süßen Schedl kenn ich gar nicht. Aus keiner der beiden mühlviertler Ecken, die in meiner Familie vertreten sind. Da muss ich gleich mal bei Oma, Mama & Papa nachfragen. ;-)
AntwortenLöschenlecker :)
AntwortenLöschenSuper. So einfache Rezepte mit wenig Zutaten sind immer toll. Sieht echt lecker aus.
AntwortenLöschenDas freut mich, Turbohausfrau, dass ich deine morgendliche Überraschung war :-) Und genau, bisher kannte ich auch nur den Leberschedl ...
AntwortenLöschen... und keine süßen Schedl, Barbara. Deshalb mag ich auch dieses Kochbuch so gern! Ja, frag bitte nach bei deiner Verwandtschaft, würd mich auch interessieren!
Dankeschön, Sternenkind! Schön, dass du da bist :-)
Und Yv: Ich muss dir beipflichten - dieses Rezept finde ich auch deshalb so toll, weil es von der Zubereitung her so einfach, aber auch so ungewöhnlich ist!
Da wird's mir ganz warm ums Herz. So ein Oma-Essen ist das Beste.
AntwortenLöschenGibt nix Besseres, das stimmt :-)
LöschenDünner Schedl...kenn ich vom Hörensagen aus der Verwandtschaft...probier ich morgen! Bin gespannt! Danke!
AntwortenLöschenUnd, liebe Karin? Wie ist dein Schedl geworden? :-)
LöschenLiebe Grüße!
Super schönes Rezept...
AntwortenLöschenMuss ich sofort selbst ausprobieren, danke dafür.
Bin seit einem tollen kulinarischen Urlaub in einem excellenten Passeiertal Hotel im letzten Jahr, auf der Suche nach original österreichischen Köstlichkeiten und Rezepten.
Bin total gespannt wie es mir gelingt.
LG Jens
Lieber Jens, schön, dass du hier bist!
LöschenIch freu mich, wenn du das Rezept ausprobierst - und über Rückmeldung sowieso :-)
Alles Liebe!
Liebe Maria, stellst du wirklich die Auflaufform mit der geschmolzenen Butter auf deine Kochplatte am Herd, um die Milch darin zu erhitzen? Danke und liebe Grüße ***
AntwortenLöschenHey du Liebe, ja, das habe ich so gemacht. Früher wurde die Rein halt auf den Tischherd gestellt.
LöschenWenn dir das zu heikel ist, kannst du die Rein zum Erhitzen der Milch aber natürlich auch in den Backofen stellen!
Alles Liebe!
Liebe Maria, vielen Dank! Ich hab es probiert und der Schedl ist köstlich geworden! Alles Liebe ***
LöschenAls niederbayerisches Gwachs ists ja nicht weit über die Grenze ins Mühlviertel.
AntwortenLöschenUnd ich hab auch noch die mehr als 100 Jahr blaue alte Rein meiner österreichischen Großmutter.
Nimmst du Hartweizengrieß oder den weichen Grieß, Maria?
Liebe Grüße! Zizibe
Das stimmt, das ist nicht weit, liebe Zizibe! :-)
LöschenIch verwende den weichen Grieß für dieses Rezept!
Toll, wenn du es ausprobierst ♥
Alles Liebe!
Maria