„Beginnt man das Hochzeitsmahl, so gibt’s bei einer
reichen Hochzeit eine Anzahl von Speisen, denn der Appetit der Landleute ist
ein gewaltiger, und man will bei dieser Gelegenheit stets eine grosse Auswahl
von Gerichten und eine gediegene Reihe von Leckerbissen. Die Art der
Zubereitung der Hochzeitsspeisen und ihre Schmackhaftigkeit würden manchen
Verwöhnten befriedigen.
Zunächst kommt Suppe mit Strudl und Bowesen, darauf
Würste mit Sauerkraut und auf diese Rindfleisch mit Semmelkrenn.
Nun folgen Lungerlsuppe, Schmierkrapfen,
Schweinsbraten mit Salat, kälbernes Eingemachtes und Lämmernes gebacken.
Dann kommt eine neue Abtheilung, durch Suppe
eingeleitet, nämlich: Zungsuppe, Wildpret mit Butterkrapfen, Schober,
Kalbsbraten mit Erdäpfel und Zwetschken, Weinkoch, Zwetschkenpfeffer und
Glaskrapfen.
Schließlich werden als letzte Speisen: Schmalzkoch,
gesulzte Milch, Biskuitentorten aufgetragen.
Dieses Hochzeitsessen, das 10 – 12 Stunden bis in
den andern Tag hinein dauert, wird oft unterbrochen und die Zwischenpausen
werden mit Tanz, Gesang, Spass und Unterhaltung aufgefüllt, um dann, wenn man
bei dem Herumgetummel wieder Hunger bekommen hat, mit einer neuen
Speisenabtheilung anzufangen.“
PAUSE J
Schönes Interview bei woman.at!
AntwortenLöschenDer *Hochzeitstext* ist aus einem Buch?
hi,
AntwortenLöschentoller Text kann ich dem grain de sel oder ihr nur beiwohnen!
lg Netzchen
Den Text musste ich gleich mal ergoogeln, weil der ist wirklich ein Hammer! Klingt nicht so, als wäre die Hochzeitsnacht nach so einem Essen noch möglich. :D
AntwortenLöschenHerzlichen Glückwunsch zu dem tollen Interview!
Ja, der Text ist wirklich toll, Micha und Netzchen. Er stammt aus dem Buch "Wirtschaftsgeschichte Österreichs" von Anton Tautscher - ich hab ihn zufällig beim googlen gefunden :-)
AntwortenLöschenMal schauen, Turbohausfrau, wie das bei mir/uns dann ist ;-)))