Freitag, 9. August 2013

Grün schmecken:
Grüner Smoothie


Trinken Sie 30 Tage lang täglich einen Liter Green Smoothies und Sie fühlen sich anders und verändern Ihr Selbstbild.*

Was für eine Ansage, ich bin dabei.

Nicht, dass ich mich zum Zeitpunkt dieses Entschlusses unbedingt anders fühlen oder mein Selbstbild verändern wollte. Aber es klang doch irgendwie reizvoll. Voller Tatendrang plante ich meine Smoothies für die nächsten Tage, begeisterte auch meine Mama für die Idee, köpfte Salat, sammelte Wildkräuter und legte los.

Nach zwei Tagen war das Experiment gekippt. Grüne Smoothies: Ein ganzer Liter am Tag? 30 ganze Tage lang? Uijeminegerl, keine Chance. Ja, ich hab mich anders gefühlt. Aber nur, weil sie halt auch ganz anders schmecken, diese Smoothies, grün halt, sehr grün. Meiner Mama erging es ähnlich: Sie war gerade dabei, sich ganz dramatisch mit ihrem Selbstbild anzufreunden. Alles, bloß keine Grünen Smoothies mehr.

Dabei, ganz ehrlich: Sie schmecken nicht schlecht! Aber eben auch nicht sonderlich gut. Schließlich gibt sogar Victoria Boutenko, die mit ihrem Buch „Green for life“ den Trend gestartet hat, zu, dass man sich an Grüne Smoothies erst einmal gewöhnen muss.

Grundsätzlich finde ich die Idee ja sehr sympathisch – schon allein wegen der Möglichkeit, Wildpflanzen auf unkonventionelle Art zu verarbeiten. Und die Aussagen dahinter sind auch für die Wissenschafterin in mir ziemlich einleuchtend:  Pflanzengrün sei supergesund, doch es habe einen entscheidenden Nachteil: Die schwere Verdaulichkeit. Durch das feine Pürieren im Mixer würden die widerstandsfähigen Pflanzenzellen aufgeknackt und so die Nährstoffe für uns besser verfügbar gemacht.

Etwas in mir möchte sie mögen, diese Smoothies. Ich finde sie nämlich unglaublich beruhigend für mein „Ernährungsgewissen“. Deshalb habe ich nicht aufgegeben und noch ein wenig weiter probiert. Das hier ist nun mein momentanes Standard-Rezept, das ich geschmacklich ganz in Ordnung finde:


Grüner Smoothie


Zutaten für 2 große Gläser

2 Handvoll milde Wildkräuter wie Giersch, Frauenmantel und Wiesenlabkraut, dazu einige essbare Blüten
etwa ½ Salatkopf
1 Banane
1 Apfel
1 großes Glas Wasser
1 TL Leinöl

1. Kräuter und Salat waschen und trocken schütteln. Das Obst schälen und in Stücke schneiden.

2. Alle Zutaten im Mixer etwa 2 Minuten lang auf höchster Stufe mixen – eventuell hat dabei nicht der ganze Salat auf einmal Platz, hier muss man dann in Etappen arbeiten. Ich finde, für Grüne Smoothies sind keine speziellen Hochleistungsmixer erforderlich, wie manchmal empfohlen wird. Auch mein Uralt-Mixer liefert passable Ergebnisse.

3. Am besten frisch trinken, da sich das Pflanzenmaterial mit der Zeit absetzt bzw. der Smoothie bräunlich wird – was dann eher unappetitlich ist.


Viele Rezepte finden sich übrigens auch im Buch „Die besten Gemüse- und Kräuter-Smoothies“ von Siegrid Hirsch, das ich sehr empfehlenswert finde. Und ach ja, demnächst probiere ich weiter. Ich habe nämlich ein Rezept entdeckt mit Brennnesseln, Bananen, Medjool-Datteln, Limetten und Walnüssen entdeckt … In meinen Ohren klingt das fein und außerdem: Brennnesseln! Mal sehen, wie grün dieser Smoothie schmeckt.

„Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese Kraft ist grün.“
Hildegard von Bingen

*aus einem Folder der Landwirtschaftskammer Oberösterreich

8 Kommentare:

  1. *abklatsch* Da geht es uns sehr ähnlich. Ich konnte mich mit dem Zeugs nie wirklich anfreunden. Aber schauen wir mal, vielleicht kannst du mich mit deinen Rezepten überzeugen.

    Du verlinkst auch nicht auf A...! Danke dafür. :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Schön, dass dir das aufgefallen ist, Turbohausfrau :-) Ja, ich hab mir gedacht, meine alte Studentenbuchhandlung, DIE gehört unterstützt ;-)

      Löschen
  2. Bin dabei, mir geht's genauso ;-)
    Am Besten gefällt mir " etwas in mir möchte sie mögen"- du hast sozusagen meine Gedanken in Worte gefasst. Jetzt waren sie 2 Wochen auf Eis, aber du hast mich wieder erinnert. Morgen müssen Minze und Co dran glauben

    AntwortenLöschen
  3. wow, also grüne Smoothie - Respekt,
    ich sollte mich auch mal daran trauen,

    der Spruch von Hildegard von Bingen

    „Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese Kraft ist grün.“

    toll!

    lg Netzchen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das Zitat hat mir auch sehr gefallen, hab ich kürzlich in einem neuen Wildkräuter-Kochbuch gelesen, das ich mir zugelegt hab :-) Versuch's einfach, würd' mich interessieren, wie es dir mit dem ganzen Grün so geht!

      Löschen

Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars erklärst du dich damit einverstanden, dass der von dir geschriebene Kommentar sowie personenbezogene Daten, die damit verbunden sind (beispielsweise Username, Mailadresse, IP-Adresse), an Google-Server übermittelt werden.
Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.