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Mittwoch, 6. November 2013

Echt super:
Superfruchtmarmelade | David Lebovitz’ Easy Jam Tart mit Superfruchtmarmelade


Superfrüchte: Açaí und Acerola, Goji und Noni, Guarana und Cranberry. Und wie sie alle heißen. Schluss damit.

Ich sag euch jetzt, was wirklich super ist: Holunder und Vogelbeer, Schlehdorn und Hagebutte. Das sind die Original-Superfrüchte, die mit dem Echtheitszertifikat. Voller Nährstoffe, heimisch, im idealen Reifezustand, mit den eigenen Händen geerntet, wunderbar im Geschmack und völlig kostenlos noch dazu. Von frischer Luft und Bewegung an derselben ganz zu schweigen.

Natürlich, sie machen Arbeit, diese superen Früchte, aber das ist ein Aufwand, der sich lohnt.


Superfruchtmarmelade


Vogelbeeren
Holunderbeeren
Schlehdorn
Hagebutten
Gelierzucker (ich verwende meist 2:1)

1. Bevor die Früchte eingekocht werden können, müssen alle vier separat vorbereitet werden:

Vogelbeeren
Ernte: etwa Oktober / November.
Vogelbeeren schmecken relativ bitter. Das mag nicht jeder und ist auch für mein Geschmacksempfinden too much. Um die Bitterkeit zu mildern, sollte man den ersten Frost abwarten. Danach schmecken die Beeren milder. Wer nicht so lange warten möchte, erntet schon früher und friert die Vogelbeeren für einige Tage ein.
Nach dem Auftauen habe ich außerdem noch versucht, die Bitterkeit mit folgender Prozedur weiter zu mindern: Die Vogelbeeren 2 Tage lang in kaltes Wasser legen, dabei alle 12 Stunden das Wasser wechseln.
Die Vogelbeeren habe ich dann verlesen und fein püriert.

Holunderbeeren
Ernte: etwa September
Ich habe meine Holunderbeeren heuer entsaftet. Dafür für 1 kg Hollerbeeren (von den Rispen abgerebelt) 1 Liter Wasser aufkochen. Die Beeren ins kochende Wasser geben und kochen lassen, bis sie aufplatzen. Ein Sieb mit einem alten, aber sauberen Geschirrtuch auslegen und die Hollermischung abseihen, das Tuch gut ausdrücken. 300 g Kristallzucker zum abgeseihten Saft geben und etwa 12 Minuten kochen lassen. Heiß in Flaschen oder Gläser füllen, abkühlen lassen und kühl aufbewahren.
Natürlich lässt sich der Saft auch ohne Zucker zubereiten, allerdings verringert sich dadurch natürlich seine Haltbarkeit.

Schlehdorn
Ernte: etwa Oktober / November
Die Früchte des Schlehdorns schmecken roh sehr herb und pelzig. Es empfiehlt sich, ähnlich wie bei den Vogelbeeren, den ersten Frost abzuwarten oder die Früchte vor Gebrauch einige Tage einzufrieren.
Schlehdorn mit wenig Wasser aufkochen und köcheln lassen, bis die Früchte aufplatzen. Mit einem Kartoffelstampfer ordentlich bearbeiten, dann durch die Flotte Lotte passieren.

Hagebutten
Ernte: etwa Oktober / November
Bei den Hagebutten bin ich inzwischen nicht mehr zimperlich. Sie kommen – natürlich ohne Stängel – als Ganzes in den Topf, werden knapp mit Wasser bedeckt und weich gekocht. Anschließend bearbeite ich den gesamten Topfinhalt (das Wasser nicht abgießen!) mit dem Kartoffelstampfer. Durch die relativ große Menge an Kochwasser entsteht eine kompakte, aber weiche Masse, die sich super durch die Flotte Lotte passieren lässt.

2. Vogelbeermus, Hollersaft, Schlehdorn- und Hagebuttenpüree vermischen und mit Gelierzucker wie gewohnt einkochen. Für meine Marmelade habe ich jeweils gleiche Anteile aller vier Früchte verwendet. Die Vogelbeere kommt dadurch geschmacklich relativ stark zum Vorschein, was ich durchaus ansprechend finde. Wer den Bittergeschmack nur ganz dezent in seiner Marmelade möchte, verwendet einfach etwas weniger davon.

3. Die Marmelade noch heiß in saubere Gläser füllen und gut verschließen.


David Lebovitz’ Easy Jam Tart mit Superfruchtmarmelade


Diese Tarte ist ein Segen. Sie ist wunderbar einfach zu backen – und sie wird von Tag zu Tag besser. Die Superfruchtmarmelade ist zugegebenermaßen nicht sehr puristisch – aber ich finde, dass sich die vier Wildfrüchte vom Geschmack her sehr gut ergänzen.

190 g Mehl
70 g Maismehl
1 Prise Salz
2 TL Backpulver
110 g kalte Butter
70 g Zucker
1 großes Ei
1 großer Eidotter
250 g Superfruchtmarmelade (siehe oben)
2 EL grober Rohrzucker

1. Mehl, Maismehl, Salz und Backpulver vermischen.

2. Auf einer sauberen Arbeitsfläche Butter mit der Mehlmischung verbröseln. Zucker, Ei und Eidotter dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank etwa eine halbe Stunde rasten lassen.

3. Backrohr auf 180 °C vorheizen.

4. Den Teig dritteln. Zwei Drittel auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und eine Tarteform (etwa 24 cm Durchmesser) damit auskleiden.

5. Die Marmelade auf dem Teig verteilen.

6. Das restliche Drittel des Teiges etwa 3 mm dünn ausrollen und beliebige Formen ausstechen. David Lebovitz formt den Teig auch einfach zu einer Rolle von etwa 5 cm Durchmesser und schneidet von dieser Rolle dünne Scheiben ab.


7. Formen oder Scheiben auf der Marmelade verteilen.

8. Die Tarte großzügig mit Rohzucker bestreuen.

9. Im Ofen etwa 25 – 30 Minuten goldbraun backen.


Originalrezept für die Tarte: hier.

18 Kommentare:

  1. Das sieht nicht nur gut aus, das liest sich auch so. Na, dann werde ich nächstes Jahr für die Superfruchtmarmelade sammeln gehen. Verlinkst du rechtzeitig dann nochmal auf das Rezept - als Erinnerung?

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    1. Hui, so vergesslich wie ich bin: Das wird eine Herausforderung!!! Aber ich kannst ja probieren. Muss nur noch was finden, wo ich einen Knopf rein machen kann ;-)

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  2. Superfruchtmarmelade, was für ein Wort und was für eine gute Idee!!! Ich bin ganz bei dir was die "fremden" Beeren angeht.
    Es könnte sich heuer vielleicht mit Vogelbeeren, Schlehen und Hagebutten noch ausgehen und einen bio-Hollersaft dazumischen (Holler ist leider definitiv aus... ), vielleicht werde ich morgen in NÖ noch fündig..
    lg

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    1. ich hab gepflückt und vermust, du kannst es dir bei mir anschauen, lg

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    2. Mach ich gleich, Friederike! Ich hab mir den Hollersaft ja auch in der weisen Voraussicht gemacht, dass ich mich heuer noch an dieser Marmelade versuchen will :-)

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  3. Schlehen - Lieblingsbeeren der Vögel, kaum eine Chance die zu Ernten. Vogelbeeren - die im Garten ist zu hoch, sonst sieht man hier keine. Und Hagebutten - spürt man da die Kerne nicht mehr? Ich habe immer Angst, daß es dann in der Kehle jucken könnte.
    LG
    Braunelle

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    1. Nein, das juckt nicht, auch wenn ein paar Härchen in der Marmelade bleiben sollten. Aber ein großer Aufwand ist es halt

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    2. Ja, und die Ausbeute ist ja auch nicht unbedingt sehr hoch. Aber darum geht's mir auch nicht ...
      Mit den Schlehen hatte ich mengenmäßig eigentlich noch nie ein Problem, ich pflücke sie immer vor dem ersten Frost und friere sie ein. Bei den Vogelbeeren habe ich einige Bäume in der Umgebung, die von der Höhe her (noch) beerntbar sind.
      Und, wie die Kärntnerin auch schon geschrieben hat: Keine Spur von juckenden Härchen! LG!

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    3. Dann probier ich das doch aus. An zeitlichen Aufwand darf man nie denken. Dann schaue ich mal, was noch da ist an Hagebutten.
      Danke.
      Liebe Grüße
      Braunelle

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  4. Das sieht ja köstlich aus, diese Farbe!
    Und ich bin ganz bei dir mit den heimischen Wildbeeren,..

    Vogelbeeren und Schlehdorn hab ich hier leider noch nicht gesehen :-(

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    1. Oje ... Aber ich denke, Hagebutten und Holler ist auch eine gute Kombi! :-)

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  5. Bin ganz deiner Meinung! Obwohl Goji (Bocksdorn) ja angeblich auch einheimisch ist, sogar bei uns im Weinviertel sehr verbreitet sein soll. Hab aber leider noch nie einen gesichtet!

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    1. ECHT??? Das muss ich gleich mal recherchieren... Liebe Grüße!

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  6. Bin gerade auf Deinen Blog gestoßen, Du sprichst mir aus dem Herzen. Wir haben genug einheimische Superfrüchte!
    Ich verarbeite auch sehr gerne Wildfrüchte. Hollersaft - schmeckt mir im Winter sehr gut als "Glühweinersatz"; Holler-Honig - hilft sehr gut bei Erkältungen; Schlehen habe ich voriges Jahr zu Saft und Marmelade verarbeitet.
    Hier auf Deinem Blog habe ich schon sehr viel gesehen, das ich gerne ausprobieren möchte.
    L.G. Maria

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    1. Es freut mich, dass du da bist, liebe Maria! Wildfrüchte - was für Delikatessen, gell? :-)
      Liebe Grüße!

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Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
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