Das
Ofnerkreuz im unteren Mühlviertel, ein steinerner Zeuge düsterer Zeitgeschichte.
Hexen sollen, auf Besen und Gabeln reitend, durch die kalte Nachtluft hierher
geflogen sein, um miteinander zu tanzen und zu feiern. Erzählt hat das vor
ungefähr 300 Jahren Sybilla, die Enkelin der Wagenlehnerin, und sie löste damit
eine Tragödie aus, an deren Ende der Tod vieler unschuldiger Menschen und auch
ihr eigener stand.
Alles begann, wie so oft, mit
Neid und Missgunst. Die Wagenlehnerin führte eine gute Milchwirtschaft und
konnte häufig Butter verkaufen. Der Verdacht keimte auf, die Bäuerin sei eine
Hex. Als ihre Enkelin, Sybilla, der Brandstiftung verdächtigt wurde, packte
diese die Gelegenheit beim Schopf und schob alles ihrer Großmutter in die
Schuhe. Sie erzählte die unsinnigsten Dinge. So behauptete sie etwa, der Teufel
habe die Wagenlehnerin das Ausmelken fremder Kühe gelehrt. Dazu müsse sie einen
Spruch sagen, am Zipfel eines Tuches zu melken beginnen und sogleich fließe die
Milch einer fremden Kuh, ganz gleich wo sie stehe, aus dem Zipfel dieses Tuchs.
Auf Aussagen wie diese hin wurde
die Wagenlehnerin verhaftet, mitsamt ihren zum Großteil schon erwachsenen Kindern.
Zunächst leugnete sie alles, unter dem Zwang grausamer Foltermethoden, die
damals bei den Hexenprozessen gang und gäbe waren, gestand sie jedoch alles,
was man hören wollte. Sie wurde hingerichtet, ebenso wie ihre Kinder, und auch
Sybilla kam nicht lebend davon.
Der
Prozess um die Wagenlehner-Hex ist einer der wenigen, der gut dokumentiert bis
in die Nachwelt erhalten blieb. Aus den Aufzeichnungen lässt sich heute
vermuten, dass die alte Wagenlehnerin eine naturverbundene und abergläubische
Frau war, die ihre Familie und ihr Vieh auch mit Mystik und Naturheilmitteln
gesund zu erhalten versuchte. Was heute Trend ist, kostete ihr damals das
Leben. Was für eine verrückte Zeit.
Hollerpunsch
1 Liter Hollersaft, Grundrezept
hier
1 Liter Wasser
3 EL loser Früchtetee
½ TL gemahlener Zimt
1 EL Vanillezucker
150 ml Rum (oder mehr/weniger)
1. Wasser aufkochen.
2. Früchtetee in einen großen
Teebeutel oder in ein Tee-Ei geben und im heißen Wasser etwa 8 Minuten ziehen
lassen. Tee entfernen.
3.
Früchtetee in einem Topf mit Hollersaft, Vanillezucker und Zimt erhitzen, den
Rum zufügen und heiß servieren.
Oh wie lecker! Ich fühle mich gerade wieder, wie in die Kindheit zurück gebeamt!
AntwortenLöschenDen gab es Zuhause auch immer. Nur wurde statt Wasser Apfelsaft verwendet... Ach, jetzt so ein Tässchen, das wäre ein Traum!!!
Stimmt, das ginge auch, Sandra - wobei, der Hollersaft ist so geballte Fruchtigkeit, da wars mit dem Wasser auch perfekt!
LöschenHallo liebes Mädel vom Land, so ein Punsch an einem grauen Tag, das wär was! Leider gibt's bei mir heuer einmal keinen Hollersaft. Zur besten Erntezeit war ich heuer verhindert ;) Sonst aber immer ein fixer Bestandteil meines Haushalts. Na, nächstes Jahr wieder
AntwortenLöschenDas versteh ich, in diesem "Zustand" muss man halt einiges Liebgewohnte doch zurückstecken - aber, wie du sagst, es wird ja wieder anders ;-)
LöschenDas klingt ja köstlich!
AntwortenLöschenIch hab zwar nicht deinen Hollersaft da, aber meinen eigenen!
Werd ich ausprobieren, sofern mich die Lust auf Hexenpunsch packt!
Hat dich die Lust schon gepackt, giftigeblonde? :-)
LöschenNoch nicht, aber sicher dann wenn die große Kälte kommt!
LöschenAlles Gute für dich und deine Familie für 2014!
Zum Gedenken an die vielen armen Frauen (hauptsächlich) sollte man deinen Hollerpunsch trinken, ich besorg mir gleich einen Hollersaft, ich hab heuer leider überhaupt keinen Saft gemacht.
AntwortenLöschenlg
Da sind sicher ziemlich arge Sache passiert, Friederike - gottseidank leben wir heute, gell? Wer weiß ... ;-)
LöschenJaja diese Mühlviertler Hexen ;)
AntwortenLöschenlg
Jaja ;-)))
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