… ich hätt eine Freud mit diesem Häuschen!, raunte sie mir zu, die alte, buckelige
Hex. Aber gerade, als ich mich umdrehen und ihr in einer selbstlosen und
großzügigen Geste das aufwendige Backwerk in die runzligen Hände drücken
wollte, hab ich sie aus Versehen angerempelt, eh nicht viel, trotzdem ist sie
in den Ofen geflogen und dort jämmerlich verbrannt. Ihre letzten Worte konnte
ich nur mehr ganz dumpf wahrnehmen, aber ich glaub, sie hat mir noch sagen
wollen, dass ich das Rezept und die Anleitung für das Häuschen unbedingt vor
Weihnachten noch verbloggen soll. Na gut.
Mein Blick auf Lebkuchenhäuser ist etwas verklärt:
Wir haben als Kinder zu Weihnachten nicht nur einmal wunderhübsch verzierte Hexenhäuser
erhalten.
Dieses Häuschen hab ich bereits 2008 in der
Dezember-Ausgabe der Living at home entdeckt. Nachgebacken hab ich es schon
letztes Jahr, bin dann aber nicht mehr dazu gekommen, es zu veröffentlichen …
Das Lebkuchenrezept selbst ist übrigens so gut, dass ich auch heuer danach
gebacken habe – völlig uncoole Retro-Lebkuchen, ohne Spritzglasurornamente oder
Zuckerkugel-Schnickschnack, nur verziert mit Nüssen und kandierten Kirschen.
Zutaten für ein
Lebkuchenhaus
160 g Honig
(Originalrezept: 80 g Honig und 80 g Zuckerrübensirup)
80 ml Wasser
180 g Gelbzucker
(Originalrezept: brauner Zucker)
30 g
Lebkuchengewürz
250 g Butter,
gewürfelt
1 TL Natron
1 Prise Salz
600 g Mehl
1 buntes
Fruchtzuckerl für das Fenster
2 Eiklar (Größe M)
400 g Staubzucker
kleine bunte Zuckerperlen
kleine und große silberne
Zuckerperlen
10 – 20
Geleehimbeeren
50 g grünes
Marzipan
1. Für den
Lebkuchenteig Honig mit Wasser und Gelbzucker aufkochen. Lebkuchengewürz und
Butter dazugeben und mit einem Schneebesen unterrühren, bis die Butter
geschmolzen ist. Zum Schluss noch Natron und Salz unterrühren und etwas
überkühlen lassen. Das Mehl unterkneten, den Teig mit Frischhaltefolie abdecken
und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
2. Für die Teile
des Hauses Schablonen aus Karton ausschneiden, und zwar für die Bodenplatte,
Vorder- und Rückseite des Hauses, die Seitenteile und die Dachflächen. Die Maße
der einzelnen Teile sind auf den beiden folgenden Bildern angegeben.
3. Am nächsten Tag
den Teig in mehreren Portionen auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 6 – 7 mm
dick ausrollen. Folgende Teile ausstechen bzw. ausschneiden:
·
1
Bodenplatte
·
2
Seitenteile
·
1
Vorderseite – ein rundes Fenster ausstechen und eine Haustür ausschneiden – die
Haustür separat backen
·
1
Rückseite
·
2
Dachflächen
·
2 – 3
Tannenbäume in zwei Größen
·
6 – 8
Blumen in zwei Größen
4. Die Teile auf
ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Rohr bei 190 °C
etwa 15 – 18 Minuten backen.
5. Achtung: Beim Backen des Blechs mit der
Vorderseite das Fruchtzuckerl zerbröseln und nach halber Backzeit in die
Fensteröffnung streuen – die Zuckerlbrösel schmelzen beim Backen und
hinterlassen ein buntes Fensterglas.
6. Nochmal Achtung: Sofort nach dem Backen der beiden Dachteile einen Kochlöffelstiel unter jeweils eine
kurze Seite legen, sodass sie sich etwa aufbiegen. So erkalten lassen.
7. Vorder- und
Rückseite des Hauses mithilfe der Schablone noch einmal nachschneiden. Alle
Teile vollständig auskühlen lassen.
8. Für die
Spritzglasur Eiweiß steif schlagen, dabei nach und nach den Staubzucker
zugeben. Glasur in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle füllen.
9. So, jetzt kommt
der etwas knifflige Teil: das Zusammenbauen. Ich hab hier mit Zahnstochern bzw.
kleinen Spießchen als Stützen gearbeitet – sie können dann wieder entfernt
werden, wenn der Zuckerguss getrocknet ist und das Häuschen zusammenhält. Zuerst
alle vier Seitenteile auf der Bodenplatte mit reichlich Zuckerguss
zusammensetzen – die Seitenteile dabei von außen mit Spießchen (oder auch
zusammengeknülltem Zeitungspapier) stützen, weil sie ja etwas schräg nach außen
hängen. Etwa 1 Stunde gut trocknen lassen.
10. Dann das Dach
mit Zuckerguss ankleben und wieder gut trocknen lassen.
11. In der
Zwischenzeit Tannenbäume und Blumen mit Zuckerguss und Zuckerperlen verzieren.
Seiner Phantasie kann man dabei freien Lauf lassen. Ich finde, es sieht sehr
hübsch aus, wenn mit Zuckerglasur Tupfen und Linien aufgezeichnet werden und
der Lebkuchen dann kopfüber in Zuckerperlen getaucht wird, sodass die dann am
Guss kleben bleiben.
12. Die Haustür mit einem
kleinen Kranz aus grünem Marzipan, Zuckerglasur und Silberperlen schmücken.
13. Wenn das Haus
getrocknet und stabil ist, die sichtbaren Stützen entfernen. Zuerst einmal rundherum
die Ansatzstellen dekorativ mit Zuckerguss verzieren – so bekommt es
zusätzlichen Halt und Löcher oder Unregelmäßigkeiten werden verdeckt. Das Dach
im Abstand von etwa 1,5 cm mit Längsstreifen verzieren, die Enden der Streifen mit
je einer großen Silberperle schmücken. Auf den Dachfirst Geleehimbeeren setzen.
14. Die
Bodenplatte rundherum mit Zuckerguss begrenzen und einige Geleehimbeeren
hineinsetzen.
15. Auf der Hauswand und
dem Dach werden dann mit Zuckerguss die Blumen angeklebt. Als Blumenstengel
wird grünes Marzipan zu dünnen Rollen geformt und ebenfalls angeklebt, genauso
wie einige Blätter aus Marzipan.
16. Nun noch die Haustür
und die geschmückten Tannenbäume platzieren – und FERTIG! Echt süß …
ich muss mit meinen beiden Enkelmädchen im nächsten Jahr auch unbedingt eins oder zwei bauen. Das sieht ja toll aus. Hübsche Deko
AntwortenLöschenEin Lebkuchenhaus gehört zum Advent einfach dazu :-)
Löschenganz tolles häuschen
AntwortenLöschenDanke Evelyn :-)
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