Ich hör noch meine
Oma sagen:
Kind, ziag da wos au und sitz di net am nockat’n
Bod‘n, sunst steßt di s’Märznkeiwi.
Die Sorge meiner Oma
um uns Kinder war nicht unbegründet: Die ersten sonnigen Tage im Frühjahr sind
schon sehr verlockend. Dann wird man gerne leichtsinnig, zieht sich nur noch
eine dünne oder gar keine Jacke mehr an, vergisst auf die Haube, setzt sich zu
den ersten Blümchen ins Gras – und ehe man sich versieht, war es auch schon da,
das Märzenkalb, und hat eine ordentliche Verkühlung mitgebracht. Warum dafür
ausgerechnet ein Kalb verantwortlich sein soll, weiß ich allerdings bis heute
nicht. Es hat für mich als Kind auch nie so richtig gepasst. Die lieben Kälber,
ausgerechnet!
Es ist also an der
Zeit, der frühlings- und freiluftbedingten Unvernunft mit kulinarischer
Vernunft zu begegnen. Und hier kommt Küchenkarma ins Spiel: Vor einiger Zeit
fand ich im Biokistl zwei frische Kurkumawurzeln. Ich war begeistert, weil ich
das Gewürz bis dahin nur in Pulverform kannte. Eine Wurzel habe ich gleich in
einem Reisgericht verkocht. Diese Farbe! Und die zweite Wurzel, die kam ins
Gemüsefach. Dort hätte ich sie beinah vergessen, wär mir nicht plötzlich dieses Rezept hier drein gerannt: Honig, mit Kurkuma und Ingwer aromatisiert, mit
schwarzem Pfeffer und Zitronenschale gewürzt.
Man sagt ja: Alles
hat seine Zeit. Genau! So etwas muss Schicksal sein.
Goldhonig mit Ingwer, Zitrone und Pfeffer
Die Ingwer- und Kurkumawurzel habe ich auf der
Zitrusreibe gerieben. Statt frischem Ingwer / Kurkuma kann auch das jeweilige
Pulver in ungefähr derselben Menge verwendet werden. Den Honig am besten im
Kühlschrank aufbewahren. Ich verzichte hier übrigens ganz bewusst darauf, zu
erzählen, wie gesund diese Mischung ist und warum. Ich denke, das spürt man dann
schon J.
120 g Honig
3 - 4 EL fein
geriebener Ingwer (bei mir zwei Stücke zu je ca. 7 cm)
1 EL fein geriebene
Kurkumawurzel (bei mir eine Kurkumawurzel)
fein geriebene Schale
von einer unbehandelten Zitrone
2 Prisen gemahlener
schwarzer Pfeffer
1. Alle Zutaten gut
vermischen und kurz ziehen lassen.
2. Die Honigmischung
falls gewünscht durch ein Sieb seihen, um die gröberen Teile zu entfernen.
3. Einen Teelöffel
bis einen Esslöffel der Honigmischung in heißem Wasser auflösen – fertig. Und
äußerst wohltuend, wenn das Immunsystem nicht ganz auf der Höhe ist.
Das Minimädel war
übrigens sehr geschäftig mit dabei, als ich die Fotos gemacht hab. Ich hab sie
kurz allein gelassen, und als ich zurückkam, saß sie mit hängenden Schultern
da, leise raunzend: Das wollt ich nicht… Na
gut, hat sie halt ein Schüttbild aus dem Großteil meines Honigs gemacht. Aber
was für eins … Schaut genau: Eine Schnupfennase!
Küchenkarma, sag ich
doch.
Im bevorzugten Bioladen gab es kürzlich frische Kurkumawurzel, allerdings hatte ich keinen blassen Schimmer, was man damit so anstellen könnte. Und wenn ich morgen vorbei gehe, haben sie sicher keine mehr. Hmpf....
AntwortenLöschenP.S. Das Tropfennasenhonigmädchen könnte glatt ein Werbeplakat zieren. Süss.
Mir gings genauso :-) Gottseidank liegt dem Biokistl immer so ein Infoblatt bei, auf dem neue Sorten erklärt werden inklusiver Rezeptvorschläge! Konntest du noch welche ergattern? Liebe Grüße!
LöschenBei uns sagt man immer: "Der März ist ein Kinderfresser". Scheint zu stimmen, wenn ich mir die explosionsartig ansteigende Zahl kranker Kollegen ansehe, die sich im März nach der ersten milden Woche abmelden ;-) Wie gut, dass ich Frostbeule konsequent erst ab 15 Grad daran denke, mich aus meiner Winterjacke zu schälen *g*
AntwortenLöschenDer Honig klingt übrigens verdammt gut - müsste ich nur noch frischen Kurkuma finden, humpf ...
Jaja, Vorsicht ist besser als Nachsicht ;-) Mein Minimädel hat auch noch immer die Winterjacke an ... Probiers doch mit gemahlenem Kurkuma - ich denke, das müsste auch funktionieren :-)
LöschenBisher kannte ich weder Kurkumawurzel noch s’Märznkeiwi - ein Bildungsblog ist das hier! ;)
AntwortenLöschenDas Schüttbild ist toll!! Glückwunsch an das Minimädi für dieses Werk.
Das habe ich ihr jetzt aber gleich ausgerichtet ;-) Ich war ja erst ein wenig angefressen, aber dann hab ich die Schnupfennase entdeckt und war ganz verzückt!
LöschenHallo Mädl, in meinem Biokistl waren vor kurzem auch zwei Kurkumawurzeln ;-), eine hab ich eingesetzt (es tut sich aber noch nix), die zweite kleingeschnitten, getrocknet und gemahlen. Den Honig könnte ich mir gut in einer Salatmarinade vorstellen ...
AntwortenLöschenKönnte es sein, dass wir das Biokistl vom selben Anbieter haben? ;-)
LöschenEingesetzt, echt? Das würd mich interessieren, ob das was wird! Bei meinem grünen Daumen brauch ichs leider nicht versuchen ;-)
Hm, ja, Salatmarinade klingt verlockend - und passt sicher auch gut ... Leicht scharf, leicht süß ... Danke für die Inspiration!
Märzenkeiwi kenn ich, aktuell hat es meinen Mann gebissen oder so.
AntwortenLöschenKurkuma so kannte ich auch nicht, und werd ich hier in der Puszta auch nicht finden, fürchte ich.
Dein MinimädlvomLand ist eine Künstlerin!
Ich danke dir, ich werds ihr ausrichten!
LöschenDas war übrigens bisher auch meine erste und einzige Kurkumawurzel-Begegnung ...