Der
respektvolle Umgang mit den Pflanzen an sich hat schon eine Heilwirkung – die
Erkenntnis, dass alles Leben miteinander verbunden und voneinander abhängig
ist, hilft sich selbst als Mensch im Universum wieder zu finden, hilft das Leben,
woher es auch kommen mag, mit einem Sinn zu belegen – nämlich der
Gegenseitigkeit.
Christian Rätsch
Vor dem Kochen geht es erst einmal ans Wildkräuter
sammeln: Man braucht schöne und kräftige Schafgarben für die Spieße und das
Würzsalz, eine gute Handvoll Quendel und gemischte Kräuter für das Taboulé. Die
klassischen Kräuter im Taboulé sind Petersilie und Minze, weshalb hier vor
allem deren wilde Geschmacksgeschwister Giersch und Gundelrebe gut passen.
An diesem Rezept mag ich besonders die Idee, die
Schafgarbe als essbare und dekorative Spieße zu verwenden. Ihre Stängel sind so
stabil, dass sie das Aufspießen und Braten leicht überstehen. Sie geben
außerdem noch zusätzliche Würze an das Fleisch ab.
Wer mag, kann übrigens noch klein gewürfelte
Tomaten unter das Taboulé mischen.
Zutaten für 4
Portionen
Für das
Schafgarbensalz
3 blühende
Schafgarben
Salz
Für das
Wildkräuter-Taboulé
200 g Couscous
1 kleines Körbchen
voller frischer Wildkräuter (Giersch und Gundelrebe sollten den Hauptanteil
ausmachen, dazu noch Schafgarbenblättchen, Quendel, Knoblauchsrauke,
Sauerampfer, …)
4
Frühlingszwiebeln
Olivenöl
Zitronensaft
Salz, Pfeffer
Für die
Hühnerspieße
400 g Bio-Hühnerfleisch
(gekauft bei Sonnberg, dort gibt es das Bio-Hühnerfleisch aus dem Waldviertel
nur auf Bestellung, was ich super finde)
etwa 12 kräftige
und blühende Schafgarben
Schafgarbensalz
(siehe oben)
frischer Quendel
(Feldthymian)
Olivenöl
1. Für das
Würzsalz Blüten und Blättchen von 3 blühenden Schafgarben mit etwa der gleichen
Menge Salz fein mörsern oder vermahlen (Schafgarbensalz lässt sich natürlich
auch gut in größeren Mengen für den Vorrat herstellen, in dem Fall das
Kräutersalz vor dem Abfüllen in Gläser noch trocknen lassen).
2. Couscous in
eine Schüssel geben und mit mindestens der doppelten Menge an kochendem Wasser
übergießen. Abdecken und etwa 20 Minuten ziehen lassen.
3. In der
Zwischenzeit für die Spieße das Hühnerfleisch in etwa 2 x 2 cm große Stücke
schneiden. Die Schafgarben auf eine Länge von etwa 20 cm zurechtschneiden und
die unteren Blättchen abstreifen – sie kommen dann mit den anderen Wildkräutern
zum Taboulé. Die Hühnerfleischstücke aufspießen und von beiden Seiten mit
Schafgarbensalz, Quendelblättchen und Olivenöl einreiben. Im Kühlschrank kurz
durchziehen lassen.
4. Für das Taboulé
die Wildkräuter fein hacken und die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.
Couscous bei Bedarf abseihen und mit den Wildkräutern, den Frühlingszwiebeln
und reichlich Olivenöl vermischen. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzig
abschmecken.
5. Die
Hühnerspieße in Olivenöl von beiden Seiten goldbraun braten.
6. Währenddessen
vier Puddingförmchen oder andere passende Formen (z. B. runde Kaffeetassen) mit
kaltem Wasser ausspülen, Taboulé einfüllen und mit dem Löffelrücken gut
andrücken.
7. Taboulé auf Teller
stürzen, die Hühnerspieße ebenfalls auf den Tellern anrichten, mit etwas
Schafgarbensalz bestreuen und mit frischen Wildkräutern garnieren.
Das Rezept für die Schafgarben-Hühnerspieße habe
ich während meiner Ausbildung zur Kräuterpädagogin am LFI kennen und lieben
gelernt.
Man kann Schafgarbe essen? Immer wieder erstaunlich, was man bei dir alles lernen kann.
AntwortenLöschenNa sicher! Oder daran schnuppern, oder die süßen Blütendolden als Mini-Puppenstuben-Blumensträuße verwenden, oder oder oder ;-)
Löschenmir ist Schafgarbe in Verbindung mit süß ja irgendwie zu intensiv und "scharf", aber von diesen Hühnerspießen hab ich schon irgendwo gehört, gefällt mir!!
AntwortenLöschenlg
Ich finde den honigartigen Duft der Schafgarbe sehr interessant, deshalb auch zum Beispiel für Sirup sehr gut geeignet. Eine richtige Nachspeise mit Schafgarbe habe ich noch nie gemacht - na, wird ja vermutlich Zeit :-)
Löschenich weiß schon, die Spieße habe ich bei Elisabeth Mayer gesehen im Buch über Wildfrüchte, -gemüse, -kräuter, die wollte ich auch schon probieren, sie spießt auch noch Paprika und Paradeiser auf und nimmt Thymian statt Quendel, aber die sind ja sowieso verwandt.
LöschenIch hab einmal einen Schafgarbensirup gemacht (Rezept wie Hollerblüten), aber er hat mir nicht so geschmeckt.
Ja, möglicherweise ist es besser, Schafgarbe in süßen Gerichten zu mischen - meinen Schafgarbensirup habe ich ja auch mit Rotklee und Hollerblüten angesetzt!
Löschenklingt köstlich das Rezept!
AntwortenLöschenLeider hat die Schafgarbe im meinem Garten noch nicht so viele Stängel....Aber bestimmt nächstes Jahr. Also werde ich derweil das Taboulé kosten. Lieben Gruß aus dem herbstlichen Wuppertal
Die lieben Grüßen gehen aus dem Mühlviertel prompt zurück :-)
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