Mit Schwammerln
hab ich ja nicht so viel am (Pilz-)Hut. Also, was jetzt das Er- und Auskennen
anbelangt. Auch beim Suchen bin ich eher zurückhaltend und das hat mehrere Gründe: Der
Konkurrenzkampf mit den städtischen Pensionisten. Das frühe Aufstehen, das sich
zwangsläufig daraus ergibt. Und außerdem wäre da noch: Meine Schwiegermama. Sie
bringt die Eierschwammerl sehr verlässlich und in Mengen nach Hause, die für
uns alle reichen, doppelt und dreifach. In solchen Mengen, dass irgendwann
mittendrin sogar der Punkt kommt, an dem ich mich auf das Ende der
Schwammerlsaison freue. Ja! Ich weiß! Aber so ist es halt.
Das heurige Jahr war ein
Schwammerljahr. Feucht und nicht zu heiß. Drum ist auch der Parasol aus dem
Boden geschossen wie nur was und diesen Pilz, den erkenn ich. Ein Parasol
lässt sich wunderbar panieren und herausbacken und schmeckt dann herrlich mit
Sauce tartare und Erdäpfeln. Das Beste und Einfachste aber, das man aus ihm machen kann ist,
ihn in Butter oder Öl zu braten, leicht zu salzen, zwischen zwei Brotdeckel zu
stecken und zu genießen.
So einen Parasol-Burger gibt es natürlich auch in
der Deluxe-Version! Bitteschön:
Parasol-Burger DX
Parasol, Giersch, Walnüsse, Rote Rüben – recht viel
mehr Herbst geht ja gar nicht mehr! Die Mengen für das Walnuss-Verhackerts
ergeben mehr als für die Burger nötig, aber: Es schmeckt als vegane Alternative
zum „echten“ Verhackerts aus Speck sehr gut auf frischem Bauernbrot!
Zutaten für 4
Portionen
Für die Brötchen
½ Packerl
Trockengerm
320 ml lauwarmes
Wasser
300 g Kamutmehl
oder Dinkelmehl
150 g
Buchweizenmehl
50 g Haferflocken
6 EL Olivenöl
etwas
Hartweizengrieß zum Ausarbeiten
schwarzer und
weißer Sesam zum Bestreuen
Für das Walnuss-Verhackerts mit Giersch
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 EL Öl zum Braten
100 g geriebene Walnüsse
5 EL Öl
2 EL gehackter
Giersch
Salz und Pfeffer
Für die Backofen-Pommes rot & weiß
500 ml Raunasaft
(Rote Rüben-Saft)
4 – 6 Kartoffeln
4 EL Öl
Salz, Kümmel und
Rosmarin
Außerdem
4 Parasol
Mehl zum Wenden,
Öl zum Braten
Salz
eine Handvoll
frischer Giersch
2 Tomaten in
Scheiben
1. Für die
Brötchen alle Zutaten bis auf Hartweizengrieß und Sesam zu einem elastischen
Teig verkneten. Den Teig an einem warmen Ort zugedeckt etwa 1 Stunde gehen
lassen.
2. Den Teig erneut
gut durchkneten, vierteln und zu runden Teiglingen formen. Hartweizengrieß auf
die Arbeitsfläche streuen und die Brötchen darin wenden.
3. Die Teiglinge
auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen, etwas flach drücken, mit einem
Geschirrtuch abdecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.
4. In der
Zwischenzeit das Backrohr auf 220 °C vorheizen.
5. Die Brötchen
mit Wasser besprühen und mit schwarzem und weißem Sesam bestreuen. Ins Rohr
geben und 12 Minuten anbacken. Dann den Backofen einmal weit öffnen, um den
Dampf abzulassen, gleichzeitig die Hitze auf 180 °C reduzieren und in weiteren
8 Minuten fertig backen. Aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.
6. Für das
Walnuss-Verhackerts Zwiebel und Knoblauch fein hacken und im Öl kurz anrösten.
Von der Hitze nehmen. Die restlichen Zutaten unterrühren, mit Salz und Pfeffer
kräftig würzen.
7. Für die
Backofen-Pommes rot & weiß den Raunasaft aufkochen und bei mittlerer Hitze
auf die Hälfte einreduzieren. Die Kartoffeln schälen und in Stäbchen oder
Wedges schneiden. Die Hälfte davon etwa 30 Minuten im einreduzierten Raunasaft
marinieren. Mit einem Schaumlöffel herausheben und abtropfen lassen.
8. Backofen auf
180 °C vorheizen.
9. Zwei
hitzebeständige Formen herrichten. In eine kommen die roten Kartoffeln, in die
andere die weißen. Die Roten Kartoffeln werden mit 2 EL Öl, Salz und Kümmel gut
vermischt, die weißen mit 2 EL Öl, Salz und gehacktem Rosmarin.
10. Die
Backofen-Pommes im vorgeheizten Rohr etwa 45 Minuten backen.
11. Etwa 20
Minuten bevor die Pommes fertig werden, die Parasolschirme in Mehl wenden und
in heißem Öl auf beiden Seiten braten, bis sie gar und knusprig sind. Auf
Küchenpapier abtropfen lassen und leicht salzen.
12. Die Burger
zusammensetzen: Dazu die Brötchen quer aufschneiden und mit je 1 - 2 Esslöffel
Walnuss-Verhackerts bestreichen. Mit frischem Giersch und Parasol sowie den
Tomatenscheiben belegen und den Deckel aufsetzen. Den fertigen Burger mit einem
Cocktailspieß fixieren.
13. Burger mit
heißen Backofen-Pommes anrichten und servieren.
Das Rezept für die Brötchen stammt aus dem Buch Vegan
Daily von Surdham Göb, erschienen im AT-Verlag. Die Idee für das
Walnuss-Verhackerts habe ich aus dem Koch&Back Journal 9/2013, die
Petersilie habe ich durch Giersch ersetzt.
Wer mehr Parasol
daheim hat als er für die Burger braucht: Hier kommt noch schnell das Rezept
für eine einfache und wirklich köstliche Schwammerlsuppe – unbedingt
ausprobieren!
Parasolsuppe
Für 4 Personen 1 l klare Gemüsesuppe mit 2 Parasolpilzen, 1 kleinen Karotte in Stücken und einigen Stängeln Giersch aufkochen und
etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis die Karottenstücke weich sind. Die Suppe
mit dem Pürierstab gut durchpürieren. 100
ml Schlagobers mit etwas kaltem
Wasser und 1 EL Mehl verquirlen,
in die Suppe rühren, noch einmal aufkochen, bis sie etwas eindickt und zum
Schluss mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
ich bin begeistert, das klingt alles soo gut!! Das Brot und das "Verhackerte" nehme ich gleich mit...
AntwortenLöschenParasol hab ich heuer nur einen einzigen gefunden (dafür viele andere Pilze) und wir haben ihn paniert zu zweit und andächtig gegessen, aber vorher noch Hühner- und Zellerschnitzerl,
lg
Mhhh, gleich drei verschiedene Schnitzerl auf einmal :-) Vom Sellerie hab ich einmal Cordon Bleu gemacht, mit Käse und Schinken innendrin, das war auch sehr gut!
LöschenSehr fein klingt das, was du da zauberst!
AntwortenLöschenBei den rot-weißen Pommes, sind die Erdäpfeln dann durch und durch rot oder nur die Außenseite?
Bis ganz zum Kern rot waren sie nicht, aber doch der Großteil. Waren sehr gut, diese Pommes!
Löschenjummie, lecker!
AntwortenLöschenSchöne Idee
Gruß
a.
Ich danke dir! :-)
LöschenWalnussverhackert, das ist ja der HAMMER! Muss ich sofort ausprobieren...
AntwortenLöschenJetzt hab ich vor lauter Verhackert aber sonst nix gelesen, von dem Parasol, muss das noch nachholen.
Das schmeckt wirklich gut, hast du's schon probiert, liebe Kärntnerin?
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