Welche Kraft Worte
haben. Falsche Worte und erst recht die richtigen. In ihnen kann ich versinken,
sie machen mich fröhlich, sie schnüren mir das Herz zu. Der Panther von Rainer Maria Rilke: Mein liebstes Gedicht, es
besteht aus solchen Worten, es bewegt mich immer wieder.
Ähnlich ergeht es
mir bei der Ballade vom Brennnesselbusch
von Börries Freiherr von Münchhausen.
Die Geschichte ist so schön, so romantisch, so tragisch: Zwei Menschen
schwören sich die ewige Liebe, verlieren sich im Strudel gesellschaftlicher
Konventionen, finden schließlich nicht mehr zueinander.
Die Ballade
beginnt mit den Worten:
Liebe fragte Liebe: „Was ist noch nicht mein?“
Sprach zur Liebe Liebe: „Alles, alles dein!“
Liebe küsste Liebe: „Liebste, liebst du mich?“
Küsste Liebe Liebe: „Ewig, ewiglich!“
Und sie endet so:
Liebe fragte Liebe: „Sag, weshalb du weinst?“
Raunte Lieb zur Liebe: „Heut ist nicht mehr wie
einst!“
Liebe klagte Liebe: „Ists nicht wie vorher?“
Sprach zur Liebe Liebe: „Nimmer – nimmermehr.“
Hach … Lassen wir
uns doch gemeinsam mit diesen Worten gleich auch noch ein Brennnesselgericht
auf der Zunge zergehen:
Brennnesselsamen-Schnecken
Das Minimädel und ich, wir waren heuer fleißig und
haben uns einen üppigen Vorrat an Brennnesselsamen angelegt. Die Erntezeit für
die Brennnesselsamen erstreckt sich je nach Region von August bis Oktober, wie
sie geerntet werden, ist hier nachzulesen.
Zutaten für etwa
15 Schnecken
Für das Brennnesselsamen-Pesto:
20 g getrocknete
Brennnesselsamen
20 g fein
geriebener Parmesan
30 g gemahlene
Mandeln oder Walnüsse
100 ml Olivenöl
2 fein gehackte
Knoblauchzehen
Salz
Für den Kartoffelteig:
250 g Kartoffeln
100 g Vollkornmehl
150 g glattes Mehl
50 g
Kartoffelkochwasser
1 EL Olivenöl
½ Packerl
Trockengerm
1 TL Salz
1. Für das
Brennnesselsamen-Pesto alle Zutaten vermischen und mit Salz kräftig
abschmecken. Die angegebene Menge an Pesto wird nicht ganz verbraucht, es
schmeckt aber auch sehr gut zu Pasta oder mit frischem Weißbrot. Das übrige
Pesto am besten in ein Schraubglas geben, mit etwa Olivenöl bedecken und im
Kühlschrank aufbewahren.
2. Kartoffeln
schälen, in Scheiben schneiden, in einem kleinen Topf mit Wasser bedecken und
weich kochen. Abseihen, dabei das Kochwasser auffangen. Die Kartoffeln mit
einer Gabel fein zerdrücken.
3. Die restlichen
Zutaten zu den Kartoffeln geben und alles etwa 10 Minuten lang auf niedriger
Stufe mit dem Knethaken zu einem geschmeidigen Teig kneten. Der Teig erscheint
anfangs sehr kompakt, fast bröselig, das ändert sich aber, nur Geduld.
4. Die
Teigschüssel mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und den Teig an einem
warmen Ort etwa 1 – 2 Stunden gehen lassen.
5. Den eher
weichen Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche etwa 5 mm dick zu einem
Rechteck ausrollen. Dünn mit Brennnesselsamen-Pesto bestreichen und von einer
Längsseite her aufrollen.
6. Die Rolle in 2
cm dicke Scheiben schneiden. Die dabei entstehenden Schnecken auf ein mit
Backpapier ausgelegtes Blech setzen, mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken
und nochmals 30 Minuten gehen lassen.
7. In der
Zwischenzeit das Backrohr auf 250 °C vorheizen.
8. Die Schnecken
mit Wasser besprühen und in den Ofen geben, dabei auch noch etwas Wasser in den
Backraum sprühen.
9. Nach 10 Minuten
Backzeit die Ofentüre kurz weit öffnen, um den Dampf abzulassen, gleichzeitig
die Temperatur auf 190 °C reduzieren.
10. In weiteren 10
– 15 Minuten fertig backen.
11. Die Schnecken
aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Ganz frisch schmecken sie am besten!
Das Rezept für den Kartoffelteig entstand in
Anlehnung an dieses Kartoffelbrötchen-Rezept von Lutz Geissler.
Ja, den Panther, der wird mich auch ewig berühren. Die Ballade allerdings kenne ich noch nicht. Und deine Schneckchen stelle ich mir zu einem Salat ganz wunderbar vor!
AntwortenLöschenIch kannte die Ballade bis dato auch nicht, als ich sie entdeckt hab, habe ich mich allerdings gleich verliebt :-) Wir haben die Schnecken zu Gemüsecremesuppe gegessen, war auch mjam!
LöschenBrennnesselsamenpesto! Das klingt wunderbar, genau wie die Schnecken.
AntwortenLöschenNur die Liebe, die hat immer so ihre Tücken. ;)
Ach, wie recht du hast ;-)
LöschenHmmmmm, sieht das gut aus !!
AntwortenLöschenUnd was Worte alles vermögen, dass habe ich erst kürzlich wieder erfahren müssen.
LG Astrid
"Müssen" klingt nach weniger Erfreulichem, vielleicht würden dir ja die Schnecken beim "Verdauen" helfen?
LöschenDas hast du wunderbar beschrieben! Und das Rezept erst...klingt genial. Ich mag es sehr alternative Zutaten zu verwenden :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Franziska
http://www.howbigarethesmallthings.wordpress.com
Dankeschön :-) Liebe Grüße vom Mädel
LöschenIch mag auch solche Schnecken verkosten :-)
AntwortenLöschenlg. S.
Sind schon weg (schon laaaaaaaaaaang ;-)) Liebe Grüße an dich!
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