Als ich noch nicht
wusste, was Käsekuchen ist, fragte ich mich: Gibt es echt Menschen, die das
mögen, einen süßen Kuchen mit Käse innen drin? Irgendwann lernte ich natürlich,
was es mit dieser Mehlspeise auf sich hat und genauso irgendwann lernte ich
auch: Es gibt noch ganz andere Arten von kulinarischem Horror. Hier sind sie
also, meine worst ten der
Rezeptnamen, Kindheitserinnerungen und Speisekartenfundstücke:
Hirn mit Ei – Dieses Gericht kochte meine Mutter nie, ich
bekam es aber einmal bei einer Schulfreundin zu Mittag serviert. Zu einem
äußerst höflichen Menschen erzogen,
zwang ich mich, zumindest ein paar Bissen zu essen. Diese Minuten
gehörten zu den längsten meines Lebens.
Stierhodenragout – Mein Vater hat mich irgendwann in meiner
Teenie-Zeit reingelegt und mir sein Ragout als völlig harmlos verkauft. Nach
dem ersten Löffel wusste ich, dass da was nicht stimmt: Neben der unerwarteten
Konsistenz des Fleisches war es vor allem sein Gesichtsausdruck, der mich
stutzig gemacht hat.
Geschmorte Beinscheiben – Kettensägenmassaker, das fällt mir dazu ein.
Hilfe! (Rezept aus der brigitte)
Kalbsfußknochensuppe – Noch so eine Kettensägenmassaker-Speise, gefunden
in einem Hildegard von Bingen-Kochbuch.
Carpaccio vom Baby-Beef – Ein Gericht, das ich auf der Speisekarte eines
nahe gelegenen Gasthauses entdeckte. Wer um Himmels willen isst so was?
Muttermilch-Eiscreme – Es ist doch paradox: Muttermilch von Kühen
genieße ich jeden Tag, aber die Muttermilch von einer anderen Frau zu trinken
fällt ganz klar in die Kategorie NIEMALS. Warum eigentlich? Vermutlich steckt
derselbe Mechanismus dahinter wie bei der Tatsache, dass mir vor einem
Menschenhaar in meinem Essen weitaus mehr graut als vor einem Haar (m)eines
Hundes. Das Rezept mit dem klingenden Namen Baby
Googoo fand ich übrigens im Buch Exklusive
Eiscreme und andere Laster von den Icecreamists.
Rohleber-Drink – Ein Rezept aus dem Buch Nourishing traditions von Sally Fallon. Ganz ohne Worte.
Chocolate covered saltedcrickets, Spicy superworms – Ja, wir brauchen Alternativen zum Fleisch,
irgendwann, vielleicht sogar bald. Ob aber Heuschrecken und Würmer die
richtigen Proteinlieferanten für uns sind?
Spinnenfrikadellen mit Mückenlarvenpüree – OK, dieses Gericht ist (noch, siehe
oben) fiktiv, Barbara Blocksberg kocht es für ihre Tochter Bibi. Aber grauslich
ist es trotzdem.
Natural Harvest – Haltet mich für prüde, aber das geht mir dann
doch zu weit. Es gibt tatsächlich Sperma-Kochbücher!?
ogottogott... bis auf die Beinscheiben und die Kalksknochensuppe (so klingt es besser) könnt ich gar nix essen, ich mag auch keine Zunge, Nierndln, Kutteln oder etwa Schweinsrüssel, den ich kürzlich in einem Kochbuch entdeckt habe... (da steht "was wäre eine zünftige Silvesterfeier ohne Sauschädl"), nein danke!
AntwortenLöschenfür den Junior sind übrigens Erdbeeren der kulinarische Horror, damit kann man ihn jagen, lg
Hihi, aus welchem Jahr stammt denn dieses Kochbuch? Hört sich schon ein bissl älter an. Oder täusch ich mich?
LöschenUnd Erdbeeren als kulinarischer Horror - das find ich auch witzig :-)
oje,...da hast du einiges zusammengetragen.
AntwortenLöschenInnereien mag ich aber, aber kein Hirn mit Ei, aber gebackenes Hirn mag ich, wenn ich es selbst zubereitet habe, ebenso Leber.
Sperma Essen muss ich nicht haben,...und brauche daher auch kein Kochbuch dazu.
Muttermilch detto.
Aber Baby Beef esse ich, aber da hat jeder andere Vorlieben. Ich mag dafür keine Bananen :-)
lg. S.
Mich schreckt an diesem Gericht einfach der Name "Baby". Da legt sich bei mir ein Schalter um, der mir sagt: Nö, geht gar nicht. Leber mag ich auch, auch zu einem guten Beuschl sag ich nicht nein. Mein Papa isst derzeit grad etwas öfter Kuttelsuppe und ist ganz begeistert. Aber das muss ich wieder nicht haben ... Ja, es hat halt jeder seine Vorlieben ;-)
LöschenVerstehe ich, mir fehlt das Gen dass mich das schreckt...
LöschenMir fällt auch noch Pudding ein..wuahhh
Aja mein Papa ist ja Sizilianer für den sind Kutteln auch eine Spezialität, die er auch heute noch gerne isst. Und einmal hat er,..mein Gott ich erinnere mich mit Schaudern dran, eine Krähe gekocht und gemeint das hätten sie immer gegessen als er ein Kind war und es nicht viel anderes gab...gekostet hab ich weder Kutteln noch die Krähe jemals...
Pudding kommt noch in meine persönliche Ekelliste. ;-) Und das wäre toll so eine Forschung zu machen!
einmal Pudding bitte zu streichen kicher
LöschenDein Papa ist Sizilianer? Das stell ich mir auch mehr als spannend vor :-) Und echt, eine Krähe!?!? Sachen gibts ... Jetzt steht also neben Erdbeeren, Bananen und Milchreis tatsächlich auch noch Pudding auf der kollektiven Horror-Liste. Sehr interessant ;-)
LöschenIch würde die Liste noch um Milchreis verlängern. Da kratze ich aus Höflichkeit nur den Zimtzucker ab.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Braunelle
Ihr taugt mir!!! Jetzt haben wir schon Erdbeeren, Bananen und Milchreis auf der Liste des kulinarischen Horrors, lauter an und für sich ganz liebe, süße Sachen ;-) Vielleicht sollte ich mal eine größer angelegte Marktforschung anstellen, das würde sicher ziemlich interessante Ergebnisse bringen ...
LöschenLiebe Grüße!
haha stierhodenragout - du arme! ;-)
AntwortenLöschendas ist wirklich eine grausig gruselige liste an kulinarischen alpträumen! jegliches fleisch und gemüse in aspik gehört da für mich auch dazu *würgs* das glibberzeug bekomm ich einfach nicht runter xD
Ja, mein Vater war schon immer ein experimentierfreudiger Mensch, auch in der Küche. Manchmal schlägt er dabei dann doch über die Stränge ;-)
LöschenWo du Aspik sagst - das mochte ich bis vor kurzem auch GAR nicht. Ich hab sogar das Tortengelee von der Torte gekratzt. Erst vor etwa einem Jahr hab ich aber die Fleischsulz (muss natürlich eine gute sein) für mich entdeckt, mit Essig und Öl mariniert, dazu viel Zwiebel - das mag ich seitdem schon ganz gern. Vorlieben ändern sich scheinbar! :-)
sehr kurios, deine Sammlung!
AntwortenLöschenIch weiß ... ;-)
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