Der Gesundheitskuchen hatte einen fixen
Platz im Mehlspeis-Repertoire meiner Oma und Mama. Ein einfacher,
schnörkelloser, eher trockener und nicht zu süßer Kuchen, perfekt für den
Nachmittagskaffee. Das Rezept stammt aus einem Uralt-Kochbüchlein der Firma
König – Über 100 Sachen – gut zu backen,
rasch zu machen!
Leider ist das
Buch nicht mit einer Jahreszahl versehen, aber ich vermute, es hat sicher schon
ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel, es beginnt nämlich mit folgenden Worten:
Na sicher tu ich
das. Als ich vor kurzem einen Gesundheitskuchen gebacken habe, fragte ich mich
allerdings schon, wodurch der sich seinen Namen eigentlich verdient hat. Heute
würden wir ein Gebäck mit diesem Namen wohl mit Vollkornmehl, Honig und
vielleicht noch etwas geriebenem Apfel im Teig zubereiten. Dieser Kuchen
jedoch: Butter, Zucker, Mehl und Eier – und sonst (fast) nichts.
Auf meiner
Recherche bin ich auf eine kleine, amüsante Diskussion zum Thema gestoßen. Am
verständlichsten ist mir die Erklärung, dass der Gesundheitskuchen bekömmlicher
ist als eine fette Cremetorte oder süßer Butterkuchen und daher für Kinder,
Alte und Kranke die bessere Alternative ist.
Übrigens stoße ich
beim Durchblättern alter Kochbücher immer wieder auf die eine oder andere
Kuriosität. Der Falsche Orangensalat
beispielsweise, ein Rezept aus dem Buch Kochrezepte
für die bäuerliche Küche, das meine Mutter durch ihre Ausbildung zur Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft
begleitet hat. Der Salat besteht aus Karotten, Äpfeln und Nüssen J.
Gesundheitskuchen
Ich habe das Rezept leicht abgewandelt. Meine
Version enthält nur die Hälfte der vorgeschlagenen Menge an Backpulver, dafür
habe ich das Eiklar zu Schnee geschlagen und untergehoben.
Zutaten für 1 Gugelhupf
200 g weiche Butter
4 Eier
200 g Zucker
1 EL Vanillezucker
500 g Mehl
1 /2 Packerl
Backpulver
etwa 150 ml Milch
1 Prise Salz
Staubzucker zum
Bestreuen
Butter und Mehl
für die Form
1. Eine
Gugelhupf-Form mit Butter ausstreichen und bemehlen.
2. Backofen auf
180 °C vorheizen.
3. Butter flaumig
rühren.
4. Eier trennen.
5. Zucker und
Vanillezucker zur Butter geben und kurz weiterrühren.
6. Dotter nach und
nach in die flaumig gerührte Butter einarbeiten.
7. Mehl mit
Backpulver vermischen und abwechselnd mit der Milch in den Abtrieb einrühren.
Es wird so viel Milch verwendet, dass der Teig schwer (reißend) vom Löffel
fällt.
8. Eiklar mit
einer Prise Salz zu steifem Schnee schlagen und vorsichtig unter den Teig
heben.
9. Teig in die
vorbereitete Form füllen und etwa 65 Minuten backen (Stäbchenprobe).
10. Kuchen einige
Minuten in der Form überkühlen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen und
vollständig auskühlen lassen.
11. Mit
Staubzucker bestreuen.
Nach: Das große König Buch.
So in meiner Erinnerung hat die Oma die besten Kuchen gebacken. Wenn ich mir heute allerdings die Rezepte anschaue, dann muss ich eigentlich immer die Margarine ersetzen und die Zuckermenge reduzieren, um die essen zu wollen. Ist das bei diesem Kochbuch nicht der Fall?
AntwortenLöschenUnd ich glaub schon, dass mich dieser Gugelhupf ein bissi gesünder machen könnte, wenn ich mich schlecht fühlen würde. ;)
Meine Oma und Mama haben auch arg oft mit Margarine gebacken - da hat die Werbung damals offenbar ordentlich gefruchtet ... Im Kochbuch steht immer Butter ODER Margarine, man kann sichs also aussuchen. Und wegen dem Zuckergehalt: Ich habe die Zuckermenge ja um ein Drittel reduziert, weil ich dasselbe angenommen hatte wie du. Der Kuchen schmeckte dann allerdings eher fad - die vorgeschlagene Zuckermenge (200 g) verträgt dieser Kuchen also auf jeden Fall!
LöschenUnd ja, das stimmt: Genießen ist / macht mit Sicherheit gesund :-)
so einen ähnlichen und eher trockenen Kuchen bäckt meine Mutter auch gern, bei ihr heißt er Altwiener Guglhupf und stammt wahrscheinlich von der Rückseite von Vanillezucker-Päckchen... man braucht unbedingt Kaffee zum Runterspülen ;-)
AntwortenLöschenlg
Als Kind hatte ich ein kleines Heftchen, da hab ich mir die Vanillezucker- und Backpulver-Sackerl reingepickt. Vermutlich meine erste Rezeptesammlung ;-)
LöschenLiebe Grüße!
Ma finalmente ho trovato la ricetta per una torta semplice senza crema etc. Oggi è il compleanno di mia mamma e penso che le piacerebbe, insieme al regalo per un hotel merano naturalmente :-) Complimenti per il tuo blog il design del sito è vermante bello! Ti saluto dall´Alto Adige, Malou.
AntwortenLöschenMalou, mille grazie :-)
LöschenJa! Aber ganz sicher darf der sich GEsundheitskuchen nennen.
AntwortenLöschenWenn ich an manche Kuchen denke..sehe was da alles rein kommt, dann ist dein Kuchen ein Ausbund an Gesundheit!
Und Gugelhupf..ma des geht eh immer oder?
Liebe grüße Sina
Wahre, weise Worte aus deinem Mund, liebe Sina :-)
LöschenIch hab dieses Backbuch auch..leider steht wirklich kein Erscheinungsjahr drin, aber wie du sagst, wird ca. 1950 sein..LG lese so gerne deinen Blog!!
AntwortenLöschenEcht??? Haha, wie witzig :-)
LöschenDanke für dein Lob, ich freu mich! Liebe Grüße :-)