Er fastete und fastete / verschmähte Brot und
Pastete.
Wie genial ist das
denn? Bei diesem Zweizeiler des Wiener Autors Daniel Wisser kann man es sich
aussuchen, ob er sich reimen soll oder ob die Betonung stimmt. Beides
gleichzeitig geht nicht. Ich finde das sooo witzig!
Eigentlich hatte
ich nach der Entdeckung dieses Kurzgedichts selbst das Verlangen, einen solchen
leicht hinkenden Reim zu formulieren, aber das ist schwerer als man denken mag.
Ich hab es nicht geschafft. Stattdessen:
Die Fastenzeit ist jetzt vorbei / ich gönn mir
Schinken und ein Ei.
Zugegeben, die große
Dichtkunst ist das nicht. Wenn man aber beide Reime zusammennimmt, ergibt das
ins Kulinarische übersetzt:
Schinkenpasteten mit Giersch
Diese kleinen Hand Pies leben
von guten Grundprodukten, dem ersten zarten Grün und dem Topfenblätterteig nach
Hedi Klinger, der über Nacht ruhen darf und sich beim Backen auf fast vier
Zentimeter aufplustert. Heraus kommen sehr köstliche Pastetchen, die Groß und
Klein schmecken – daheim und unterwegs.
Zutaten für etwa
20 Stück
Für den Topfenblätterteig
250 g glattes Mehl
1 Prise Salz
250 g Butter
250 g Topfen
Für die Füllung
75 g Saftschinken
vom Weideschwein
2 Handvoll Giersch
1 gekochtes
(Oster)Ei
1 Eiklar
Salz, Pfeffer,
etwas Senf
Zum Bestreichen
1 Dotter
2 EL Milch
1. Am Vortag den
Topfenblätterteig zubereiten. Dafür das Mehl mit dem Salz auf eine
Arbeitsfläche geben, Butter in kleinen Stücken dazugeben und verbröseln. Topfen
dazugeben und kneten, bis ein glatter und geschmeidiger Teig entsteht (das
Teigkneten kann natürlich auch die Küchenmaschine mit dem Knetwerkzeug
übernehmen).
2. Arbeitsfläche
bemehlen und den Teig darauf zu einer Rolle formen. Etwa 1 cm dick und
rechteckig ausrollen,sodass eine lange Seite zum Körper zeigt. Eine einfache Tour machen (den Teig gedanklich dritteln
und von links und rechts je ein Drittel einschlagen). Teig um 90 °C drehen,
sodass wieder eine lange Seite zum Körper zeigt. Nochmals 1 cm dick und
rechteckig ausrollen. Nun eine doppelte Tour machen (Teig gedanklich vierteln,
von links und rechts zur Mitte einschlagen und nochmals zusammenklappen). Beim
Tourieren ist es wichtig, das Mehl beim Einschlagen immer wieder vom Teig
abzukehren.
3. Das Teigstück
in Butterpapier einschlagen, in Frischhaltefolie verpacken und über Nacht im Kühlschrank
ruhen lassen.
4. Am nächsten Tag
wird noch einmal eine doppelte Tour wie oben beschrieben gemacht. Dann wird der
Teig nochmals in Butterpapier und Frischhaltefolie verpackt und darf weitere 2
Stunden im Kühlschrank rasten.
5. Backofen auf
180 °C vorheizen.
6. Für die Fülle
den Saftschinken klein würfeln, den Giersch und das gekochte Ei fein hacken.
Alles mit dem Eiklar vermischen und mit Salz, Pfeffer und Senf kräftig
abschmecken.
7. Teig aus dem
Kühlschrank nehmen und halbieren. Die erste Hälfte auf der bemehlten
Arbeitsfläche etwa 3 mm dick ausrollen. Mit einem runden Ausstecher (meiner
hatte einen Durchmesser von 6,5 cm) Kreise markieren (es sollten sich etwa 20 ausgehen) und je einen Teelöffel
Fülle in die markierten Kreise setzen.
8. Dotter mit
Milch gut verquirlen und um die Häufchen herum pinseln.
9. Die zweite
Teighälfte ebenfalls 3 mm dick zur Größe der ersten Teigplatte ausrollen und
auf die erste Teigplatte legen. Um die Fülle herum jeweils gut andrücken. An
den Oberseiten mit einem Partyspießchen einstechen und nochmals andrücken, damit
die Luft aus dem Inneren entweicht.
10. Nun werden die
Pastetchen mit Hilfe des Ausstechers ausgestochen und auf ein mit Backpapier
ausgelegtes Blech gelegt. Den Rand der Pasteten rundherum mit den Zinken einer Gabel gut
andrücken.
11. Die Pastetchen
mit der restlichen Dotter-Milch-Mischung bestreichen und in 20 – 25 Minuten
goldgelb backen.
Das Mini-Gedicht ist ja wirklich witzig!
AntwortenLöschenToll hingegen sind deine Pasteten. Nun tut es mir fast leid, dass ich schon Osterschinken und Ostereier ratzfatz aufgearbeitet habe, denn das klingt hervorragend!
Danke liebe Susi :-)
LöschenUnd bei mir? Sind noch immer drei Eier übrig ... ;-) Liebe Grüße!