Rudi Anschober,
Landesrat für Umwelt, Energie, Wasser und KonsumentInnenschutz und Initiator
des FleischfreiTags, hat ein Koch- und Lesebuch mit großteils vegetarischen
Rezepten geschrieben, das nun in der zweiten Auflage erschienen ist: BESSER ESSEN – Mit Genuss die Welt
verändern. Um es gleich vorweg zu nehmen: Bei mir war es Liebe auf den
zweiten Blick. Als ich das Buch vor nun schon etwas längerer Zeit in der
Buchhandlung entdeckte, blätterte ich es durch – und legte es dann wieder weg.
Das mag natürlich daran liegen, dass meine überbordende Leidenschaft für
Kochbücher dazu führt, dass ich nur noch Bücher kaufe(n darf), die ich
un-be-dingt haben will. Vielleicht hat mich das Buch aber auch schlicht und
ergreifend nicht auf Anhieb überzeugt.
Ganz anders war es
mit diesem einen Satz in der Presseaussendung anlässlich der zweiten Auflage:
Dieses Buch ist eine Hymne auf Vielfalt und Selbstbestimmung, Achtsamkeit und
Verantwortungsbewusstsein – und vor allem auf das Wichtigste: SELBST ZU KOCHEN.
Der Satz hat mich überzeugt, auf Anhieb. Ein Buch, das meine persönliche
Ernährungsphilosophie abbildet wie durchgepaust, das muss gut sein, erster
Eindruck hin oder her. Mein Fazit heute: BESSER ESSEN ist eine kleine Schatzkammer.
Man muss die Schätze nur heben.
Das Buch
BESSER ESSEN
enthält über 100 Rezepte, die den Jahreszeiten zugeordnet sind. Das Buch ist in
folgende Kapitel unterteilt:
Vorspeise:
Einleitung
1. Gang: Selber
kochen ist der erste Schritt zum „Besser Essen“
2. Gang: So koche
ich
3. Gang: Meine
besten Teige und mein Lieblingsgemüse
4. Gang: Rezepte
des FRÜHLINGS
5. Gang: Was wir
durch achtsamen Konsum bewirken können!
6. Gang:
Selbstständig durch selbst gezogenes Gemüse
7. Gang: Rezepte
des SOMMERS
8. Gang: Lagern
und einkochen für „Besser Essen“
9. Gang: Rezepte
des HERBSTES
10. Gang:
Lebensmittelverschwendung – ein Skandal mit System
11. Gang: Vom Wert
unserer Lebensmittel
12. Gang: Rezepte
des WINTERS
13. Gang: So
bringt uns die Essensindustrie um den Geschmack
14. Gang: Höchste
Zeit für die Ernährungswende in Konsum und Politik
15. Gang: Die
Antreiber der Ernährungswende
Dessert: Danke!
Das Buch schließt
mit Empfehlungen zum Weiterlesen und einem Rezeptindex.
So gut wie alle
relevanten ernährungspolitischen Themen der heutigen Zeit werden in BESSER ESSEN diskutiert oder zumindest
gestreift, dazwischen Gastbeiträge bekannter Namen wie Carlo Petrini, Sarah
Wiener, Yotam Ottolenghi, Helmut Rachinger, Hanni Rützler, Katharina Seiser
oder Georg Friedl.
Die Rezepte
Die ausgewählten
Rezepte in diesem Buch folgen großteils dem kurz & gut-Prinzip. Es sind vor
allem einfache Gerichte, die leicht nachkochbar sind und mich geradezu
auffordern, mit den Zutaten, die ich zu Hause habe, zu jonglieren. Viel Gemüse
wird verkocht, die süßen Rezepte könnten nach meinem Geschmack etwas reichlicher
sein. Die Anleitungen sind ebenso wie die Rezepte selbst eher kurz gehalten, es
fällt aber nicht schwer, ihnen zu folgen. Viele der Gerichte sind nicht
bebildert, die Fotografien, die vorhanden sind, sind aber schön und stimmig.
Nachgekocht
Der Auflauf aus der Natur hat es mir
angetan, eine Kombination aus Resteverwertung und Wildkräuterrezept. Das
Gericht schmeckt sehr gut, ist bodenständig und sättigend, die Menge würde aber
bei uns nicht für 4 reichen (eher für 2).
Zutaten für 4
Personen (bei mir: 2)
3 große Handvoll
Wildkräuter (bei mir: Giersch und Brennnessel)
1 Handvoll
Petersilie
2 kleine Zwiebeln
Rapsöl
1 Glas Weißwein
(bei mir: ein kräftiger Schuss)
1/8 l Gemüsebrühe
Salz und Pfeffer
3 Scheiben
aufgebackenes altes Brot (bei mir: nicht aufgebacken)
3 Eier
1/8 l Milch
100 g geriebener
würziger Hartkäse
Butter zum
Befetten der Auflaufform
frische
Wildkräuter (bei mir: Gundelrebe) zum Garnieren
1. Die Wildkräuter
in kochendem Salzwasser kurz blanchieren, anschließend fein hacken.
2. Petersilie und
Zwiebel fein hacken.
3. Zwiebel,
Wildkräuter und Petersilie in etwas Rapsöl andünsten. Mit Weißwein ablöschen,
mit Gemüsesuppe aufgießen und dünsten lassen, bis die Flüssigkeit fast
verdampft ist. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen.
4. Backofen auf
190 °C vorheizen.
5. Brot in nicht
zu kleine Würfel schneiden.
6. Eier mit Milch
versprudeln, mit den Brotwürfeln vermischen und kurz ziehen lassen.
7. Brotwürfelmischung
mit der Kräutermischung vermengen.
8. Eine
Auflaufform (oder mehrere kleinere) mit Butter ausfetten, die Mischung hinein
geben und mit geriebenem Käse bestreuen.
9. 20 - 25 Minuten
backen, bis der Käse geschmolzen und knusprig ist.
10. Mit frischen
Wildkräutern garnieren.
To Cook-Liste
Auf der Liste
stehen derzeit noch:
- Meine Frühlingspizza
- Grüne Spätzle
- Löwenzahnomelette
- Gemüsewürze
- Fenchel-Zitronen-Risotto
- Panierte Paradeiser
- After five – Grüner Schokokuchen
- Tarte Wunderbar
- Sellerie-Piccata
- Mühlviertler Apfelzweckerl
- Flower Power Mohntorte
Fazit: BESSER ESSEN von Rudi Anschober ist kein Hochglanz-Kochbuch zum
Blättern und Schwelgen, es ist ein Handbuch für den Alltag, ein Arbeitsbuch mit
124 Antworten auf die Frage: Was koche ich heute? Das macht es für mich sehr
wertvoll. Und wenn ich den Autor noch einmal zu Wort kommen lassen darf: Es ist kein Buch des erhobenen Zeigefingers,
sondern ein Anstoß, den eigenen Geschmack und einen selbständigen Weg zu einer
verantwortungsvollen Ernährung weiter zu entdecken.
Mit Genuss die Welt
verändern – ob das geht? Ich glaube ja. Das Buch ist dabei eine echte Hilfe.
Schön!
BESSER ESSEN – Mit Genuss die Welt verändern
von Rudi Anschober
Broschiert, 208
Seiten
Styria regional,
2. Auflage 2014
ISBN:
978-3-7012-0125-9
Preis: € 24,99
Die zweite Auflage
des Buches ist über www.anschober.at
bestellbar und wird zudem in ausgewählten Bioläden in Oberösterreich erhältlich
sein.
Herzlichen Dank an Landesrat Rudi Anschober, der
mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
Liebes Mädel vom Land,
AntwortenLöschenmeine Wunsch-Kochbuchliste wird immer länger - Dank (oder vielleicht Undank) Deines Blogs mit den Kochbuchvorstellungen. (hi, hi).
Eine schöne Woche wünscht Dir
Braunelle
Mir gehts genauso - mit den Rezensionen der anderen :-)
LöschenLiebe Grüße!
Buch und Rezept sind notiert. Hätte da aber noch eine Frage: Was ist genau gemeint mit "aufgebackenes Brot"? Ich kenne diesen Begriff nur im Zusammenhang mit Frischbackbrötchen, die kurz im Ofen aufgebacken werden.
AntwortenLöschenGenau das ist hier vermutlich auch gemeint, also altbackenes Brot, das im Ofen kurz gebäht, also aufgebacken wird. Meiner Meinung nach aber nicht notwendig ;-)
LöschenLiebe Grüße vom Mädel!