Ähnlich wie Micha
gehöre wohl auch ich den AFB, den Anonymen Food-Bloggern, an – ihre
Beschreibung, wie das Ablichten eines sich oftmals zierenden Gerichts des
Öfteren vor sich geht, trifft den Nagel auf den Kopf. Autsch!
Auch ich mag dabei
keine Zuseher, das macht mich nervös und lässt mich vorschnell den Auslöser
drücken. Es ist paradox: Ich weiß, dass ich ganz passable Fotos mache – beim
Fotografieren selbst komme ich mir trotzdem selten unbeholfen und sogar ein
bisschen komisch vor. Ist es eigentlich normal,
sein Essen zu fotografieren?
Stressig wird’s,
wenn ich Gäste habe und das Essen – das gute Essen! – am Tisch fotografieren
möchte. Meine Freunde wissen natürlich um meine Leidenschaft, gute Bilder
werden es aber trotzdem nicht – denn dazu brauche ich ganz definitiv (m)eine
intime Sphäre … Meine Ruhe also.
Vom orientalischen
Abend vor einiger Zeit zu Ehren der Geburt des kleinen Mannes an meiner Seite
gibt es daher nur ein einziges Bild, das ich freigeben will und kann: das vom
Türkischen Fladenbrot, das bei unseren Gästen sehr gut ankam und recht einfach
herzustellen ist. Und das trifft sich sogar ganz gut, denn Zorra hat für den
BBD # 76 das Thema Fladenbrote gewählt.
Ich bin ganz erstaunt, wie viele Arten von Fladenbroten es eigentlich gibt!
Türkisches Fladenbrot (Pide)
Zutaten für 4
Fladen
1 kg glattes
Weizenmehl
1 Würfel frische
Hefe oder 2 Packerl Trockenhefe
600 ml lauwarmes
Wasser
1 TL Zucker
2 gehäufte TL Salz
8 EL Olivenöl
Zum Bestreichen
1 Ei
1 EL Wasser
1 EL Olivenöl
Zum Bestreuen
heller und
schwarzer Sesam
1. Aus den
Teigzutaten in der Küchenmaschine mit dem Knethaken zuerst auf langsamer, dann
auf mittlerer Stufe in insgesamt etwas 10 Minuten einen weichen Teig kneten.
2. Ein sauberes
Tuch über die Rührschüssel legen und den Teig 45 Minuten gehen lassen.
3. Weitere 5
Minuten auf mittlerer Stufe kneten.
4. Rührschüssel
wieder abdecken und nochmals 45 Minuten gehen lassen.
5. Den Teig auf
eine großzügig bemehlte Arbeitsfläche geben und kurz durchkneten. Teig
vierteln.
6. Aus jedem
Teigviertel einen Fladen von etwa 25 cm Durchmesser formen und auf ein mit
Backpapier ausgelegtes Blech legen. Abdecken und 15 Minuten gehen lassen.
7. In der
Zwischenzeit das Backrohr auf 200 °C Umluft vorheizen.
8. Ei, Wasser und
Olivenöl gut versprudeln und die Fladen damit bestreichen. Mit den
Fingerspitzen ein Rautenmuster in den Teig drücken. Mit hellem und schwarzem
Sesam bestreuen.
9. Die Fladenbrote
(2 auf einmal) im vorgeheizten Rohr etwa 20 – 25 Minuten goldgelb backen.
10. Auf einem
Kuchengitter auskühlen lassen.
Variante
Der Teig kann auch zu Sesamringen
verarbeitet werden und reicht dann für 8 Stück. Den Teig in acht Teile teilen,
diese zu Strängen ausrollen und zu Ringen legen, mit Wasser bestreichen, mit
Sesam bestreuen und goldgelb backen.
Grundlage für mein Rezept war das Fladenbrot-Rezept aus dem Buch Oriental Basics von Cornelia Schinhardl und Sebastian Dickhaut, erschienen bei GU.
Und ab mit dem
Rezept zu Zorra in ihren kochtopf!
P.S.: Was es an
besagtem orientalischem Abend sonst noch gab? Lauter Klassiker: Baba Ghanoush aus Auberginen,
Hummus nach Ottolenghi, Muhammara aus roten Paprika, Labneh aus Schaf- und
Kuhmilch, Dukkah (diese trendige ägyptische Gewürzmischung – ein Stück
Fladenbrot wird erst in Olivenöl, dann in Dukkah getaucht – sehr interessant),
Schafkäse, Gurken, Tomaten und Oliven. Als Dessert habe ich eine sehr gute
Joghurtcreme mit Safran vorbereitet, dazu Mandelkekse. Es war das erste Mal
seit längerer Zeit, dass ich wieder einmal fast den ganzen Tag in der Küche
zubrachte. Das hat wirklich Spaß gemacht!
Wir AFBler könnten durchaus professionelle Hilfe gebrauchen. Zumindest etwas psychologischen Support. Wobei ich das eigene Essen zu fotographieren nach wie vor irgendwie nerdy finde. Naja, solange wir nicht sonst auf Abartigkeiten kommen ;). Dein Fladenbrot sieht auf jeden Fall zum Anbeißen aus! Und ich bin mir sicher, da standen noch viele weitere Köstlichkeiten zu dem schönen Anlaß auf dem Tisch!
AntwortenLöschenGenau - da könnten einem ja wirklich viel abstrusere Blödheiten einfallen. Dagegen ist Foodbloggen HARMLOS ;-))) Liebe Grüße!
LöschenJa genau so geht es mir auch! Wobei ich, wenn ich alleine bin, auch nicht so ein schönes Foto hinkriege wie du oben gemacht hast. Dafür klappt es meistens mit dem Brotbacken. ;-) Dein Fladenbrot-Rezept ist notiert.
AntwortenLöschenVermutlich gibt es da eh so etwas wie eine Foodblogger-Krankheit, oder? Und wegen der Fotos: Das bin nicht ich, das ist meine Kamera ;-) Liebe Grüße vom Mädel ...
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