Donnerstag, 9. Juli 2015

Vollwertküche 2.0:
Brennnessel-Smoothies


Ein neuer Esstrend bahnt sich an. Nein, eigentlich ist er schon da. Seine Markenzeichen: Eine omnivore, vorwiegend aber vegetarische Küche mit Anleihen bei Vegan, Paleo und Roh. Alles ist – mit viel Liebe! – hausgemacht, auf den Teller kommen nur vollwertige Zutaten, die so naturbelassen wie möglich sind. Die Gerichte sind oft frei von raffiniertem Zucker, Weizen und Milchprodukten, dafür voll gepackt mit Superfoods, Zuckeralternativen (Datteln!), Pseudocerealien (Quinoa! Buchweizen! Amaranth!), Nüssen (am besten aktiviert, also über Nacht eingeweicht), Samen und Sprossen. Unentbehrliche Küchengeräte: Ein Hochleistungsmixer für Smoothies aller Art, ein Spiralschneider für Gemüsenudeln aller Art. Getrunken wird infused water, vornehmlich.

Ins Auge stechen weiters: Die Pionierinnen dieses neuen Ernährungsstils. Allesamt umwerfend aussehend, jung, mit langem, gepflegtem Haar, lackierten Nägeln, smart gekleidet, dezent geschmückt. The Queens of Greens nannte der Guardian diese Damen kürzlich und eigentlich kennen wir sie alle. Durch ihre Foodblogs nämlich: Green Kitchen Stories, oh she glows, Deliciously Ella, My New Roots, 101 Cookbooks, Golubka, seven spoons, Sprouted Kitchen, The Year in Food, Hemsley & Hemsley, Anna Jones. And so on. Könnte das der erste, wahrnehmbar durch Foodblogs ausgelöste Ernährungstrend sein? Oder wie war das mit der Henne und dem Ei?

Egal. Was mir jetzt noch fehlt, ist der passende Name: Grüne Küche? Clean Eating? Natürlich Essen? Das neue Gesund? Vollwertküche 2.0? Jedenfalls: Für einen Foodie schwemmt dieser neue Trend eine Riesenwelle an Inspirationen, Techniken und Ideen an Land. Und die finde ich gar nicht mal so uninteressant. Unter anderem, weil sie sich ganz hervorragend mit meinem special topic, den Wildkräutern, verknüpfen lassen.


Brennnessel-Smoothies


Ja, ich weiß. Smoothies. Kennt man nur zu gut, sieht man überall (weil superhip, supergesund und superfotogen). Trotzdem sind sie in meiner Küche noch nicht so ganz angekommen. Warum, weiß ich auch nicht, denn eigentlich schmecken sie gut. Und das im positiven Sinn gemeinte gesunde Gefühl danach lässt sich irgendwie auch nicht leugnen.

Zutaten für jeweils 1 Portion

Variante 1
250 ml Pflanzenmilch
1 Handvoll junge Brennnesselblätter
½ Avocado
1 TL Kakaopulver
2 getrocknete Datteln, am besten einige Stunden in Wasser eingeweicht
2 EL Agavensirup
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
nach Wunsch 1 Handvoll Eiswürfel

Variante 2
250 ml Wasser
2 Handvoll junge Brennnesselblätter
1 Banane
3 getrocknete Datteln, am besten einige Stunden in Wasser eingeweicht
Saft von ¼ Limette
6 Walnusskerne
nach Wunsch 1 Handvoll Eiswürfel

Alle Zutaten im Mixer auf höchster Stufe 1 – 2 Minuten mixen, bis der Smoothie glatt und cremig ist. Sofort genießen.

5 Kommentare:

  1. Du schreibst immer witziger. Seit ich dich entdeckt habe - wie lange mags her sein? - lese ich dich gerne, aber ich finde, dein Schreibstil rutscht dir immer lockerer aus der Hand. Bref: ich mags - samt Brennessel-Smoothie :)

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    1. Seh' ich haargenauso. Dank dafür!

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    2. Übung? Die richtige Stimmung? Auf jeden Fall: Dankeschön ... Und schön, dass ihr hier seid :-)))

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  2. es ist schon witzig wie Trends sich wiederholen und mit einem neuen Namen einen Hype verursachen... in den 70ger Jahren, als meine Kinder klein waren, hatten wir als "Althippies" ebendiese Ernährungsform gewählt (siehe Wikipedia: Max Otto Bruker) wir praktizierten über Jahre die Roh- und Frischkost, bis sie uns eines Tages "aus den Ohren kam" seitdem gibt es bei uns - die Kinder sind inzwischen erwachsen - regionale Bioware...
    diese gesunde Lebensführung hat mich allerdings nicht davor bewahrt vor 2 Jahren an Krebs zu erkranken...
    toller Post ... ich lese hier gerne...
    liebe Grüße
    Iris

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    1. Es freut mich, dass du hier bist und mitliest, liebe Iris. Und danke für die Kurzfassung deiner "Ernährungsgeschichte", so etwas finde ich immer sehr spannend :-)
      Alles Liebe und Gute und viel Kraft!

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Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
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