Familienküche:
Yeah! Nix passt grad besser in mein (Küchen)Leben als das. Geneigte LeserInnen
wissen, dass ich dabei so meine Herausforderungen zu meistern habe. Ein heikles
Minimädel (das aber immer toleranter wird, ja, wirklich – kürzlich aß sie
Spinatrisotto!) und ein kleiner Mann, der das Essen erst lernen muss. Irgendwo
dazwischen, da stehe ich. Und bin immer dankbar für Ideen fernab von
Standardbrei, Palatschinken und Nudelsuppe ohne Karotten.
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Montag, 28. September 2015
Mittwoch, 23. September 2015
Under the dome:
Bidlingfleck
Der Hof meines
Bruders, mein Elternhaus, ist ein unerschöpflicher Quell an Gartenfrüchten, an
denen auch ich immer noch ganz selbstverständlich teilhaben darf. Heuer scheint
sich rund um den Obstgarten ein zwetschkenfreundlicher Mikrokosmos gebildet zu
haben, eine durchsichtige Kuppel, drinnen unzählige pralle, gesunde, dunkelblau
leuchtende Früchte, draußen verschrumpelte Wurmlinge.
Freitag, 18. September 2015
Urkeksi:
Fruchtschmetterlinge
Das Spiel mit der
Sprache ist ein schönes Spiel. So bin ich auch immer für Worte und Unworte des Jahres zu haben. 2012 verfehlte ein superliebes Wort nur knapp die Wahl zum
Jugendwort des Jahres: Urkeksi. Moi, ist das nicht süß? Wenn etwas toll ist und
ganz furchtbar spitze, dann ist es urkeksi. Ich hab zwar noch nie jemanden
gesehen, dessen Lippen dieses Wort auch tatsächlich formten, aber bitte – hier
steht es schwarz auf weiß.
Sonntag, 13. September 2015
Pasta Perfetta:
Tagliatelle mit Tomatensauce nach Marcella Hazan
Es ist schon etwas
her, dass mir meine Glücksgöttin aus heiterem Wolkenhimmel eine Pastamaschine
in den Schoß legte. Sie dachte sich wohl, so ein Gerät würde mir gut stehen,
tauchte die Finger von Micha tief in das Glas mit den unzähligen Losen ihrer
Festspiel-Teilnehmer, lotste sie ein wenig nach links und dann ein kleines
Stück nach oben. Genau dorthin, wo sich das Zettelchen mit meinem Namen befand.
Dann musste Micha nur noch zugreifen – und die Pastamaschine von GEFU war so
gut wie auf dem Weg.
Mittwoch, 9. September 2015
Wie man sich Freunde macht (und wie nicht):
Birnen-Joghurt-Steckerleis mit Waldmeister
Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand, / die gingen
immer Hand in Hand, / und selbst in einer Herzensfrage / trat ihre Einigkeit
zutage.
Sie liebten beide Nachbars Kätchen, / ein
blondgelocktes kleines Mädchen. / Einst sagte die verschmitzte Dirne: / Wer
holt mir eine Sommerbirne, / recht saftig, aber nicht zu klein? / Hernach soll
er der Beste sein.
Montag, 7. September 2015
Hübsch wie tausend Sterne:
Hübsch wie tausend Sterne-Torte
Obwohl ich mich
getrost und aus echter Überzeugung als emanzipiert
bezeichnen würde, trage ich tief in mir das Gefühl, dass ich nicht alles selber
können muss. Männersachen halt. Ich
muss keine Zäune reparieren, keine Hausfassade neu gestalten und keine
Waschmaschine anschließen können. Mag sein, dass damit mein Emanzipiertsein auf
etwas wackeligen Beinen steht. Aber man kann es ja auch anders anders sehen:
Ich muss gar nichts. Auch das ist Emanzipation.
Samstag, 5. September 2015
Oh, wie schön ist Málaga (vermutlich):
Malaga-Eis
Wann ich das erste
Mal meine Zunge in Malaga-Eis tunkte und wo das genau war? Hm. Vermutungen
lassen sich anstellen: Ich, ein viel zu braver Teenie, die Füße in hawaiibunten
Espandrillos (es heißt Espadrilles, ich weiß), ein aberwitzig normaler
Hochsommer mit so viel freier Zeit, dass es bald langweilig wird, ein kleiner
Eissalon irgendwo im Nirgendwo. Ob es Liebe war gleich beim ersten Mal? Auch da
lässt mich meine Erinnerung im Stich, fest steht jedoch: Heute ist es Liebe,
eine ganz große.
Donnerstag, 3. September 2015
71:
Shiny Salad
Nun
sitze ich hier seit einer gefühlten Ewigkeit und versuche, Worte zu finden, die
irgendwie einen Sinn ergeben. Ich schaffe es nicht. Es schmerzt zu sehr, dass
die Flüchtlingskatastrophe 2015 ihren so
tragischen Höhepunkt im Erstickungstod von 71 Menschen in einem Kühl-LKW finden
musste, mitten in Europa, hier in Österreich. Und dass es auch jetzt noch Menschen
gibt, die hetzen und hassen und warten und zuschauen. Die meinen, der Krieg auf
dieser Welt gehe uns nichts an.