Es ist schon etwas
her, dass mir meine Glücksgöttin aus heiterem Wolkenhimmel eine Pastamaschine
in den Schoß legte. Sie dachte sich wohl, so ein Gerät würde mir gut stehen,
tauchte die Finger von Micha tief in das Glas mit den unzähligen Losen ihrer
Festspiel-Teilnehmer, lotste sie ein wenig nach links und dann ein kleines
Stück nach oben. Genau dorthin, wo sich das Zettelchen mit meinem Namen befand.
Dann musste Micha nur noch zugreifen – und die Pastamaschine von GEFU war so
gut wie auf dem Weg.
Seitdem stand die
Pastamaschine keineswegs stiefmütterlich behandelt irgendwo im Stau(b)raum.
Nein, sie durfte arbeiten. Und das hat sie sehr gut gemacht. Ich für meinen
Teil muss noch etwas üben und Erfahrung sammeln, was die perfekte Teigkonsistenz,
die optimale Größe der Teigportionen oder das richtige Antrocknen der fertigen
Nudeln angeht. Bis es soweit ist, erfreue ich mich an herrlich unperfekter,
aber selbst gemachter Pasta, die schmeckt wie im Himmel. Vielleicht sogar wie
im heiteren Wolkenhimmel meiner Glücksgöttin …
Tagliatelle mit Tomatensauce nach Marcella Hazan
Zwei Persönlichkeiten der italienischen Küche
verhalfen mir zu einem beeindruckenden ersten Mal:
Marcella Hazan und Antonio Carluccio. Die berühmte Tomatensauce von Marcella
Hazan ist ein Erlebnis: Tomaten werden mit Butter und einem Stück weißer
Zwiebel für eine dreiviertel Stunde gekocht. That’s it. Der Geschmack dieser
Sauce ist so aromatisch und gehaltvoll, dass es keine weiteren Zutaten wie
Knoblauch oder Kräuter braucht. Dazu Tagliatelle nach dem Grundrezept von
Antonio Carluccio – Pasta-Herz, was willst du mehr?
Zutaten für 4
Portionen
Für die Tagliatelle
200 g glattes
Weizenmehl
100 g
Hartweizengrieß
3 Eier
(Gewichtsklasse M)
1 Prise Salz
Für die Tomatensauce
600 g frische,
reife Tomaten (alternativ und außerhalb der Saison können Dosentomaten [im
Ganzen] verwendet werden)
1 mittelgroße
weiße Zwiebel
50 g Butter
Salz
Zum Servieren
frisch geriebener
Parmesan
1. Für die
Tagliatelle sämtliche Zutaten von Hand oder in der Küchenmaschine zu einem
homogenen Teig verarbeiten, dann kneten, bis der Teig glatt und geschmeidig
ist. Teig in Frischhaltefolie wickeln und etwa 30 Minuten ruhen lassen.
2. Was die
Tomatensauce betrifft, muss man sich zuerst entscheiden: Schälen oder nicht?
Ich habe meine Tomaten nicht geschält, was meiner Faulheit geschuldet war. Und
ich glaube, ich kann behaupten, dass das der Sauce nicht schadet. Wer die
Tomaten schälen möchte, blanchiert sie kurz in kochendem Wasser und schält sie
mit Hilfe eines scharfen Messers, sobald sie abgekühlt genug sind, um sie
anzugreifen.
3. Die Zwiebel
schälen und vierteln.
4. Die Tomaten in
grobe Stücke schneiden und gemeinsam mit Butter, Zwiebel und Salz in einen Topf
geben. Aufkochen lassen, dann ohne Deckel bei geringer Hitze für eine
dreiviertel Stunde köcheln lassen. Dabei hin und wieder umrühren und die
Tomatenstücke zerdrücken.
5. Während die
Sauce kocht, den Teig auswickeln und in nicht zu große Stücke teilen. Mit der
Pastamaschine nach Anleitung des Herstellers zu Tagliatelle verarbeiten. Die
fertigen Tagliatelle mit etwas Mehl bestäuben, zu Nestern rollen und auf einem
Küchentuch bereit legen.
6. Einen großen
Topf mit Wasser aufkochen und salzen. Die Tagliatelle darin bissfest kochen.
7. Tagliatelle
abseihen und zurück in den Topf geben.
8. Die
Zwiebelstücke aus der Tomatensauce nehmen und beiseite legen.
9. Tomatensauce
mit Salz abschmecken. Dann mit der Pasta mischen und auf Tellern anrichten.
10. Mit Parmesan
bestreuen. Wer mag, bekommt einige Zwiebelstücke zur Pasta serviert (sehr zu
empfehlen!).
Tipp
Die Sauce lässt sich wunderbar auf Vorrat machen und einfrieren.
Nach Rezepten aus Genius Recipes von
Kristen Miglore, erschienen bei Ten Speed Press, sowie Pasta von Antonio Carluccio, erschienen bei
Dorling Kindersley.
Nochmals danke ich
dir, liebe Micha, für den tollen Gewinn …
Die Pastamaschine wollte offensichtlich zu dir. Und ich freue mich darüber - schließlich zählt für mich frische Pasta zu den schönsten, kulinarischen Momenten. Die Teigkonsistenz ist ein bißchen Erfahrungssache. Manchmal brauchts auf 100g Mehl und 1 Ei noch etwas Wasser dafür. Und ich merke es den Nudeln an, wenn ich sie in kleinen Nestern auf ein Handtuch geben kann oder wann ich sie lieber über einer Stange nebeneinander etwas antrockne. Trotzdem ist auch mir schon die Pasta im Wasser zusammengeklebt. Oder auf dem Handtuch. Aber das bekommst du raus ;)
AntwortenLöschenSieht auf jeden Fall köstlich aus. Hättest du nicht von Stolpersteinen gesprochen - keiner wäre drauf gekommen!
Ich glaub auch, dass sie zu mir wollte :-) Dass du deine Nudeln schon in- und auswendig kennst, glaube ich dir sofort - schließlich hast du schon so viele tolle Pastagerichte auf deinem Blog ... Ja, auf dem Foto sieht man es Gottseidank nicht, dass die Nudeln ein bisserl picken ... Aber geschmeckt haben sie!!! Liebe Grüße!
AntwortenLöschenParadeiser nie schälen - einfach am Ende der Kochzeit durch die Flotte Lotte treiben und die Sauce wird herrlich. Die Lotte ist ein fatal unterschätzes Küchengerät.
AntwortenLöschenNatürlich mit den Zwiebeln, wer bitte kletzelt Zwiebel aus einer Sauce ? Schad um den Geschmack.
In diesem Fall wär das Zwiebel-Rauskletzeln gar nicht so schlimm gewesen, weil es eh große Stücke sind. Aber wie du auch sagst: Schad drum!
LöschenHui wie lecker. Pasta habe ich noch nie selber gemacht, muss ich unbedingt probieren!Frisch gemachte Tomatensosse ist etwas herrliches, der Geschmack ist einfach unvergleichlich!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse,
Krisi
Selbst gemacht ist immer besser - allein schon, weil man weiß, dass es selbst gemacht ist ;-) Liebe Grüße!
LöschenGanz nach meinem Geschmack!
AntwortenLöschenIch mach zwar meine Paradeisersaucen immer mit Kräutern und Zeugs drinnen, aber immer mit Putz und Stingel quasi :-)
Aber das mit nur Butter muss ich mal probieren, hab eh genug eigene Paradeiser grad!
Zum Thema Nudelmaschine schweige ich sicherheitshalber!
Liebe Grüße
Ja, musst du ausprobieren! Das lohnt sich wirklich. Tomaten und Butter scheinen sich definitiv zu mögen ;-)
LöschenIch habs probiert und bin mehr als begeistert :-)
LöschenDanke fürs Teilen!
Ich habs gesehen - super :-)))
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