Geh Mama …, sagte das Minimädel zu mir, einmal kramst du nach Fotos von Spike, dann
suchst du ein Video von ihm … Sie schüttelte den Kopf. Mach es doch so wie ich! Ich schaue zum Beispiel Bibi & Tina, dann muss ich lachen. Du musst etwas tun,
was du ganz, ganz gerne machst, dann bist du abgelenkt und nicht mehr so
traurig.
Sie dozierte vor mir
stehend wie eine altehrwürdige Uniprofessorin, ich glaube sogar, sie hatte den
Zeigefinger erhoben. Ach, was täte ich ohne sie? Ohne sie und ihre kindlich-naive
Weisheit, die mich mal rauf holt und mal runter (je nachdem, was ich gerade
brauche) und in der oft so viel mehr Trost steckt als in jedem gut gemeinten
Ratschlag …
Nun denn: Backen.
Ofenkrapfen
Einmal rundum geschaut in
Blogistan habe ich erkannt: Krapfen aus dem Ofen sind ziemlich 2016.
Zugegebenermaßen war ich zunächst etwas skeptisch, denn meist hat es gute
Gründe (geschmackliche nämlich!), bestimmte Gerichte triefend in Öl auszubacken
und nicht fettarm oder gar fettfrei im Ofen. Aber hier – das passt. Ganz
hervorragend sogar. Die Krapfen sind weich und flauschig, die Haut buttrig und
zart.
Zutaten
für 12 Krapfen
Für den Teig
300 g
glattes Mehl
20 g
frische Hefe (oder 1 Packerl Trockengerm)
50 g
Staubzucker
150
ml lauwarme Milch
50 g
weiche Butter
2 große
Dotter
Zum Einstreichen und Wälzen
etwa 50
g Butter
Feinkristallzucker
Zum Füllen
etwa 12
TL Marillenmarmelade oder andere Lieblingsmarmelade
Zum Bestreuen
Staubzucker
1. Aus
den Teigzutaten in der Küchenmaschine einen glatten und geschmeidigen Germteig
zubereiten.
2.
Die Teigschüssel abdecken und den Teig etwa 1 Stunde an einem warmen Ort gehen
lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
3. Den
Teig auf der unbemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten und in 12 Teile teilen.
Die Teigstücke zu Kugeln schleifen.
4. Zwei
Backbleche mit Backpapier auslegen und die Teigkugeln mit genug Abstand darauf
verteilen (sechs Kugeln pro Blech passen prima). Sie gehen beim Backen noch
einmal gut auf!
5. Die
Backbleche mit Geschirrtüchern abdecken und nochmals 1 Stunde gehen lassen.
6.
Das Backrohr auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
7.
Die Butter zum Einstreichen schmelzen.
8.
Die Teigkugeln rundherum mit flüssiger Butter einpinseln, ins vorgeheizte Rohr
schieben und in etwa 15 Minuten goldbraun backen.
9.
Den Kristallzucker zum Wälzen in ein Suppenteller geben.
10.
Ofenkrapfen aus dem Rohr nehmen und noch heiß nochmals mit Butter einstreichen.
Oberseiten leicht in den Kristallzucker drücken, nicht anhaftende Reste
abschütteln.
11.
Krapfen auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
12.
Marmelade glatt rühren und in einen Spritzsack mit Fülltülle füllen. Die Tülle
seitlich in die Krapfen stechen und ein wenig von der Marmelade in jeden
Krapfen spritzen.
13. Die
Krapfen kräftig mit Staubzucker bestreuen.
Variante: Die Krapfen können beispielsweise
auch mit glatt gerührtem Vanillepudding gefüllt werden!
Inspiration:
Koch & Back Journal, Ausgabe 1/2016
Und
wer seine Krapfen trotzdem ganz klassisch in Öl ausbacken mag: Bitte hier entlang.
Guten Morgen mein liebes Mädel vom Land,
AntwortenLöschenja, Kinder sehen alles "zum Glück" mit Kinderaugen und von einem ganz anderen Blickwinkel den wir leider schon verloren haben, wäre in manchen Situationen bestimmt leichter. Muss ehrlich sagen dein Abschied vom Spike hat mich auch nachdenklich gestimmt, ich selbst Katzenmama von 3 Katzen, leider auch nur mehr 2 unter uns war auch ganz fertig als uns eine verlassen hat. Bei mir war es genau 1 Tag vor Weihnachten wo meine kleine Fanny nicht mehr nach Hause kam... ja, es wir mir immer noch sehr schwer wenn ich Bilder von ihr ansehe, weiß nicht ob das irgendwann leichter wird aber Kinder lenken ab, so zum Beispiel klein-netzchen, da denkt man da nicht so viel in der Vergangenheit sondern, huiii, was machst du den jetzt da schon wieder ??
So, nun zum Thema, dein Krapfen, klasse also das mit dem Fett und den Pfannen mag ich nämlich auch nicht, denke zu viel Fett ist nicht unbedingt gut und das lustige daran ist ja, jetzt essen alle diese fetten Krapfen und dann in ca. 2 Wochen fasten wieder alle ;-) warum nicht gleich OfenKrapfen sind um ein vielfaches an fetten Kcal weniger.
Danke für das Rezept, werde ich mal machen wenn klein-netzchen älter ist, den zZ ist er noch zuckerfreie Zone, mal schauen, wann es so weit wird :-)*
lg netzchen
*und Mama die Kontrolle verloren hat über das ganze Essen das er isst und von allen bekommt.
Haha, also spätestens beim zweiten Kind ist es mit der Kontrolle bzw. dem eigentlich guten Ansatz, die Kinder erst so spät wie möglich zuckriges Zeug kennenlernen zu lassen, dann sowieso vorbei - das sehe ich bei mir. Der kleine Mann darf jetzt schon (mit 15 Monaten) so gut wie alles essen - das hätte es beim Minimädel niiiiiiie gegeben ;-)))
LöschenLiebe Grüße!
Was für hübsche Krapfen oder auch Kräppel, wie wir Hessen sagen :)
AntwortenLöschenUnd ja, ich schließe mich Deine Tochter an - manchmal schadet etwas Ablenkung nicht.
Das stimmt ...
LöschenIhr hattet das Thema ja auch bei eurem Synchronbacken - gut gewählt :-)
Liebe Grüße!
Servus Maria,
AntwortenLöschendas ist wirklich gut, dass du deine kleine Prinzessin hast! Überhaupt im Allgemeinen und jetzt im Besonderen.
An die Ofenkrapfen habe ich mich bisher aus den selben Gründen wie du nicht rangemacht, aber nachdem du nun auch so angetan bist, sollte ich wohl doch. Auch wenn der Fasching heute sein Ende findet.
Ja Susi, probier sie wirklich aus! Die Ofenkrapfen sind auf jeden Fall einen Versuch wert - bin gespannt, was du meinst ... Liebe Grüße!
LöschenWas für eine süße und berührende Geschichte.
AntwortenLöschenDa sieht man mal, wie Kinder die Welt sehen (wie unverstellt und ehrlich) und das wir von ihnen eine Menge lernen können!
Wie recht du hast, liebe Christine ... :-)
LöschenEigentlich wollte ich dieses Jahr gar keine Berliner/Krapfen backen wegen all dem Fettgetriefe, dann las ich Deinen Post kund habe gleich gestern nachgebacken, allerdings etwas abgewandelt mit Dinkelmehl (Vollkorn) und kombiniert mit dem entsprechenden Rezept. Sie wurden nicht so schön wie die in Fett ausgebackenen, schmecken tun sie aber gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ulrike
Das freut mich, liebe Ulrike!
LöschenHallöchen! Tja - da hab ich den Fasching verpasst - bin Koch&Back Fan (lange, lange) - gesehen hab ich die Krapfen ja - muss ich doch mal probieren:-) LG Cornelia
AntwortenLöschenHihi, ich auch schon lange, seeehr lange :-)
LöschenVielleicht dann nach der Fastenzeit, hm? Liebe Grüße!