Zumindest
eines habe ich ganz definitiv geschafft: Das Minimädel zur Höflichkeit zu
erziehen. Frage ich die gar nicht mehr so Kleine, ob sie mir dies oder jenes
bringen, bei diesem oder jenem behilflich sein kann, so lautet ihre fröhlich dahergeträllerte Antwort:
Nein, Danke!
Nicht
immer natürlich, da muss ich sie in Schutz nehmen. Manchmal befindet sie sich
auch in geradezu überfreundlicher Helferstimmung und putzt und sortiert, was
das Zeug hält (Knopf dafür noch nicht gefunden). Und hin und wieder kommt es
sogar vor, dass sie mir hilft, auch wenn ich gar nicht darum bitte. Wenn ich
ganz in Ruhe meine Mohnflesserl flechten möchte zum Beispiel. Oder wenn ich die
Eismaschine aus dem Kasten krame, dann flitzt sie auch recht eilig herbei. Das
selbst gemachte Eis von der Mama zu kosten ist ja schließlich auch – ganz klar
– eine Frage der Höflichkeit.
Orangen-Karotten-Frozen Yogurt
Dieses Eis ist tatsächlich
eines der besten, die ich bisher gemacht habe. Schön cremig wird es durch die
Verwendung von Invertzuckersirup und Johannisbrotkernmehl – beides abgeschaut
von der fabelhaften Eline. Und die Geschmackskombination von Orange und Karotte
ist einfach ein Traum!
Zutaten
für etwa 6 – 8 Portionen
800 g
Vollmilchjoghurt
2
Orangen (es sollten etwa 200 ml frisch gepresster Orangensaft sein)
1
mittelgroße Karotte (etwa 120 g)
2 EL
Zitronensaft
abgeriebene
Schale von 1 unbehandelten Orange
80 g
Feinkristallzucker
50 g Invertzuckersirup*
½ TL Johannisbrotkernmehl
1. Am
Vorabend ein Sieb mit Küchenpapier oder einem feinen, sauberen Tuch auslegen
und über eine Schüssel hängen. Das Joghurt hinein geben und über Nacht im
Kühlschrank abtropfen lassen.
2.
Die Karotte schälen und in Scheiben schneiden. In einem kleinen Topf mit wenig
Wasser weich dünsten. Anschließend die Karottenscheiben mitsamt dem Kochwasser
sehr fein pürieren. Abkühlen lassen.
3.
Die Orangen auspressen.
4.
Das abgetropfte Joghurt (die Molke kann für Smoothies oder ähnliches verwendet
werden) mit dem Karottenmus, dem Orangensaft und den restlichen Zutaten mit dem
Schneebesen gut verrühren.
5.
Die Masse für einige Stunden oder auch über Nacht in den Kühlschrank stellen
und gut durchziehen und reifen lassen.
6. In
der Eismaschine gefrieren, in einen Kunststoffbehälter umfüllen und für 1 – 2
Stunden in den Kühlschrank stellen, damit es gut fest wird. Fertig zum
Genießen!
Bleibt
das Eis länger eingefroren, sollte man es etwa 30 Minuten vor dem Servieren
herausnehmen und antauen lassen.
Inspiration: Baking Obsession
*Invertzuckersirup
Bei der Herstellung von
Invertzuckersirup wird Kristallzucker (Saccharose, ein so genannter
Zweifachzucker) in die beiden Einfachzucker Fruchtzucker und Traubenzucker
umgewandelt. Invertzucker kristallisiert nicht aus, weshalb mit ihm
hergestellte Eismassen cremiger bleiben. Für Eis und Sorbets maximal ein
Drittel der angegebenen Zuckermenge durch Invertzuckersirup ersetzen.
Zutaten
für etwa 1,3 Liter
500
ml Wasser
1 kg
Kristallzucker
1 ½
TL Zitronensäure
1 ½
TL Natron
1.
Wasser, Zucker und Zitronensäure in einen größeren, hohen Topf geben, verrühren
und auf etwa 70 – 80 °C erhitzen. Zur Kontrolle der Temperatur habe ich ein
Küchenthermometer verwendet. Diese Temperatur sollte nun etwa 90 Minuten
gehalten werden. Ich habe dafür nach dem Erhitzen auf etwa 80 °C die Temperatur
meines Herdes auf die niedrigste Stufe gestellt und den Topf für die genannte
Zeit auf dem Herd gelassen. Gelegentlich umrühren und die Temperatur
kontrollieren.
2.
Nach 90 Minuten das Natron hinzufügen und unterrühren. Es neutralisiert die
Zitronensäure. Bei der Zugabe von Natron schäumt die Masse sehr stark, es ist
daher gut, einen richtig hohen Topf zu verwenden, der mehr als das doppelte
Volumen der Zutaten fasst.
3.
Den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Nach dem Abkühlen ist der
Invertzuckersirup hellgelb und leicht zähflüssig. Nun kann er bereits verwendet
werden. In Flaschen abgefüllt hält er sich sehr lange, zumindest aber eine
Eissaison lang.
Quelle: Elines Küchentanz
Im Dezember habe ich ein ähnliches Eis zusammengerührt. Es bestand aus Ricotta, pürierten Mandarinenfilets, gedämpften Karotten und Kardamom. Leider ist der Zettel, auf dem ich das Rezept notiert hatte, spurlos verschwunden. Werde es mit den oben angegeben Mengen nochmal probieren. Danke für's Erinnern. :-)
AntwortenLöschenJa sehr gerne, meine Liebe!
LöschenKardamom passt da sicher noch sehr gut dazu!
Ein höfliches *Nein, Danke* und ein gutes Eis sind jedes für sich eine erfrischende Abkühlung ;) Und schön, wenn guter Samen auf fruchtbare Erde fällt...
AntwortenLöschenHabe mich gerade durch alles Verpaßte gelesen und mich sehr an dir/ euch erfreut!!! Du wirst immer mehr zu einer meiner liebsten Foodie-Blogs!
Das freut mich, liebe Micha ... Wow, und ich bin jetzt fast ein wenig verlegen, bei diesem Lob ... DANKE :-*
LöschenIch habe bei Eline schon so oft vom Invertzucker gelesen und ihn noch nie in Angriff genommen, danke fürs Erinnern, jetzt mach ich´s!
AntwortenLöschenSolltest du wirklich ;-)
LöschenLiebe Grüße!
Warum soll man 'höchstens ein Drittel der Zuckermenge' durch Invertsirup ersetzen?
AntwortenLöschenGruss Bea
Weil sonst der Geschmack leidet. Invertzucker pur schmeckt leer, nicht so vollmundig wie normaler Zucker.
LöschenOrangen-Karotten-Eis - eine feine Kombination, die ich gerne ausprobieren werde. Und danke für die Blumen, liebes Mädel vpm Land!
Danke für deine Frage, Bea, und Danke an dich, liebe Eline, fürs gleich beantworten ;-)
LöschenGenau, Invertzucker süßt anders - aber ich denke, da kann man ruhig ein wenig experimentieren und sich an seine persönliche Marke herantasten...
Da wäre ich auch so höflich und würde mal probieren :D
AntwortenLöschenEs ist eben ALLES eine Frage der Höflichkeit, gell? :-)))
LöschenBoooah, schaut das lecker aus! Megacremig O_o Das mit der Karotte schreckt mich noch etwas ab, aber ich glaub ich muss es trotzdem probieren :D
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sabine
Das darf dich nicht schrecken, liebe Sabine! Unbedingt probieren!
LöschenLiebe Grüße :-)
Hallo Maria,
AntwortenLöschenFreu mich schon auf´s Eis schlecken diesen Sommer beim neu erbauten Schwimmteich.
Lg hdl, Josef
Was glaubst, wie ich mich freu, liebes Bruderherz :-)
LöschenHDAL!
Das schaut richtig gut aus! Johannisbrotkernmehl kenne ich jetzt nicht wirklich und das Web spukt auch nichts Hilfreiches aus. Gibt es da auch Nachteile, ? Danke für deinen schönen Blog! LG Martina
AntwortenLöschenDanke, liebe Martina!
LöschenIch kaufe Johannisbrotkernmehl in meinem Bioladen, dort gibt es kleine Doserl der Marke Biovegan. Johannisbrotkernmehl ist eigentlich ein Verdickungsmittel, das auch gerne in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird. Wobei wir schon beim "Nachteil" wären: Dadurch hast du halt einen Zusatzstoff im Eis :-)
Mich persönlich stört das aber nicht!
Liebe Grüße!