Oafischsuppe - Rezept.
Und
damit eine dicht gedrängte, wunderbare Zeit kulinarischen Brauchtums. Grund
genug, als versammelte rot-weiß-rote Genussmannschaft rund um Susi und Sina
wieder aktiv zu werden und eine kleine, bunte Vielfalt traditioneller
Ostergerichte vorzustellen – und zwar schon heute, am Palmsonntag, damit noch
genug Spazi bleibt zum Planen,
Einkaufen, Vorkochen, …
Traditionelle
Speisen zum Osterfest gibt es viele und oft ist eins mit dabei: Das Ei. Weil
man früher in der vierzigtägigen Fastenzeit sehr mit den Eiern gespart hat,
standen sie nun, an Ostern, reichlich zur Verfügung.
In
der Mühlviertler Küche kennt man ein köstliches Gericht, das ich allein schon
für seinen Namen liebe: die Oafischsuppe.
Beim Oafisch (Oa ist das Ei) handelt es sich eigentlich um ein verlorenes Ei. Weil dieses ja während
des Pochierens wie ein Fisch im Sud schwimmt … Herrlich, nicht wahr? Er soll angeblich sogar die Leibspeise von
Anton Bruckner gewesen sein.
Oafischsuppe
Mein Oafisch kommt in einer
gehaltvollen Rahmsuppe daher geschwommen. Für Gründonnerstag würde er aber auch
ganz wunderbar in eine Brennnesselsuppe passen. Georg Friedl schlägt außerdem
vor, den Oafisch auf Spinat mit gerösteten Zwiebeln zu genießen – mit
Sicherheit auch eine ganz köstliche Option.
Für das Pochieren habe ich
mich an Roberts einfache und gelingsichere Daniel Düsentrieb-Methode gehalten.
Zutaten
für 4 Portionen
Für die Rahmsuppe
½ l
Wasser
1 TL
Kümmel
¼ l
Milch
3 EL
Mehl
¼ l
Sauerrahm
1
Spritzer Essig
Salz
Pfeffer
Für die Oafisch
½
Liter Essig-Gewürz-Sud (aus Wasser, einem kräftigen Schuss Essig, Salz,
Lorbeerblatt, Pfefferkörnern)
4
Eier
Außerdem
4 EL
Schwarzbrot- oder Vollkornbrösel
1 EL
Butter
junge
Gierschblätter zum Garnieren (oder frische Petersilie)
1.
Für die Suppe das Wasser mit dem Kümmel aufkochen.
2.
Gleichzeitig den Gewürzsud für die Oafisch
aufkochen und am Siedepunkt halten.
3.
Milch mit Mehl versprudeln und in das kochende Wasser einrühren. Einmal
aufkochen lassen.
4.
Den Sauerrahm glatt rühren und mit einem Schneebesen einrühren. Bis kurz vor
der Siedepunkt erhitzen, aber nicht mehr kochen lassen.
5.
Die Suppe mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. Heiß halten.
6.
Für die Oafisch wie folgt vorgehen:
* Das
rohe Ei mit einem dünnen, spitzen Gegenstand, zum Beispiel einem Metallspieß,
anstechen.
* Nun
wird es vorsichtig in der Schale mit einem Löffel in den Topf mit dem Gewürzsud
gelegt.
*
Langsam bis 10 zählen. Dieses Vorgaren verfestigt das Eiweiß soweit, dass es
immer noch gut aus der Schale gleitet, im Wasser aber kaum mehr ausfranst und
das Eigelb gut umhüllt.
* Das
Ei herausnehmen, an der Topfkante aufschlagen und vorsichtig, aber beherzt in den Topf gleiten lassen. Die Hitze reduzieren.
*
Nach etwa 3 Minuten mit einem Schaumlöffel herausheben.
Sollen
nun mehrere Eier gleichzeitig pochiert werden, geht das in einem weitem Topf
und mit raschem Arbeitsmodus. Oder man hält sich an die Anleitung von Frau Ziii, nach der die Eier hintereinander pochiert werden, aber jeweils etwa eine
halbe Minute früher aus dem Wasser genommen und auf einem Teller
zwischengelagert werden. Beim letzten Ei dann kommen kurz vor Ende der Garzeit
die bereits pochierten Eier noch einmal zurück ins Wasser und garen gemeinsam fertig.
7.
Die Oafisch in Suppenteller legen.
8.
Brösel in Butter knusprig rösten und über die Oafisch streuen.
9.
Mit der heißen Rahmsuppe umgießen und mit Giersch garnieren.
Nach einem Rezept aus dem Buch
Mühlviertler
Küche von Georg Friedl, erschienen im
Verlag Bibliothek der Provinz.
Und
was es sonst noch an Osterköstlichkeiten gibt? Schaut nach bei …
Noch
mehr Osterideen hier am Blog:
Das klingt aber super köstlich, liebe Maria! Wird demnächst nachgekocht!
AntwortenLöschenAlles Liebe,
Verena
Schön :-)
LöschenWie raffiniert, das poschierte Ei zuerst in der Schale zu machen *.*
AntwortenLöschenSieht sehr köstlich aus und wäre auch gleich was für den Karfreitag :D
Auf solche Raffinessen komm ich halt (leider) nicht selber, sondern guck sie mir irgendwo ab ;-)
LöschenSehr köstlich! Wird nur noch vom Namen für dieses GEricht getoppt, das hab ich noch nie gehört und ich freue mich immer, bei dir dazuzulernen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße und eine schöne Karwoche dir und deiner Familie!
Gell, der Name ;-)
LöschenDir auch eine schöne Woche bis Ostern, liebe Sina!
Irgendwann werde ich mich auch wieder mal getrauen, Eier zu pochieren. Roberts Methode ist schon lange vorgemerkt, herzlichen Dank für's Erinnern.
AntwortenLöschenTrau dich nur, mit dieser Methode ist das wirklich keine Hexerei :-)
LöschenVerlorenes Ei! Danke für diesen von mir fast schon vergessenen Ausdruck. Der rettet mir den Sonntag.
AntwortenLöschenUnd danke auch für das Rezept.
Aber sowas von gern, liebe Susi :-)
LöschenDie Suppe gefällt mir, tolle Idee!
AntwortenLöschenUnd Giersch ist mir fast lieber als Petersilie. Außerdem wächst der auch schon fleißig im Garten, im Gegensatz zur Petersilie. :-)
Ja, genau, ich freu mich auch jedes Jahr wieder wie eine Wahnsinnige, wenn der Giersch endlich da ist :-)
LöschenNicht übel, liebe Maria, gefällt mir,lg und frohes Ostereiersuchen
AntwortenLöschenDas freut mich, liebe Friederike! :-)
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