Schokoladeneis nach David Lebovitz - Rezept.
Schau mal, Mama, sagt der kleine Mann, da ist ein Maulwurf drin! Er gräbt mit
dem Löffel in seinem Schokoladeneis. Tatsächlich, ein Loch. Ein Loch in der
Erde! Er sieht mich mit kreisrunden Augen an und dieser Mischung aus
Verblüffung, Freude und dem klitzekleinen Funken der Erkenntnis, dass diese
Geschichte vielleicht doch nur eine Geschichte sein könnte, die mein Herz noch
mehr wärmt als sein unwiderstehliches rrrrollendes R.
Für jedes Kind beginnt die Welt von
Neuem* – und ja, in
Sachen Phantasie steht der kleine Mann dem Minimädel um nichts nach. Lediglich
die Themen sind verschoben. Hier geht es nicht um Fabelwesen und Zauberwerk, um
geflügelte Einhörner, Feen und Regenbögen. Nein, es geht um Maschinen, um
gefährliche Tiere und Dinosaurier, wie könnte es auch anders sein.
Da wird die
Hand zur Baggerschaufel, mit der es sich hervorragend Backerbsen in die Suppe
schürfen lässt. Eine Schwimmnudel wird zum Kreiselheuer, eine verbogene alte
Stange zum Pflug. Und der kleine Mann selbst, der ist der Traktor. Wie schön
ist es, ihn bei diesem Spiel zu beobachten – und wie schön, dass er Menschen um
sich hat, die seine Vorstellungskraft noch beflügeln: Mein Vater und mein
Bruder beispielsweise, das sind Kindsköpfe, wie es sie kein zweites Mal mehr
gibt – und zwar im allerbesten Sinn des Wortes.
So fahren wir
dann am Traktor sitzend und mit einem der beiden am Lenkrad durch den (Ur-)Wald
und rufen: Schau mal, eine Giraffe!
Oder: Da, ein Elefant! Es ist ein
bisschen so wie mit diesen psychedelischen Bildern, bei denen man versuchen
muss, Unschärfe zuzulassen, den Blick nicht zu fokussieren, nicht hin- sondern
hindurchzusehen: Macht man es richtig, tauchen plötzlich ganz phantastische
3D-Bilder auf. Und irgendwann fange also auch ich an, den Tiger zu sehen, der
vorsichtig zwischen den Bäumen hervor schielt und die vielen kleinen Affen, wie
sie an den Ästen im Efeu hängen und uns neckisch zuwinken.
Und da!
Hilfe! Ein grüner, riesengroßer Dinosaurier! Er verfolgt uns mit schnellem
Schritt, sein Maul klappt auf und zu. Gib Gas, Opa Sepp, gib Gas!
Schokoladeneis nach David Lebovitz
Ein wirklich ganz köstliches
Schokoladeneis – die Attribute ultimativ und endgültig kann ich vermutlich auch unterschreiben. Leicht abgeändert nach der
Rezeptur von David Lebovitz bin ich ganz verliebt in Konsistenz und Geschmack. Und
den Maulwurf hab ich auch entdeckt – ich hab halt wirklich ganz genau geschaut
…
Zutaten für
etwa 1 Liter Eis
250 ml
Vollmilch
4 TL
Speisestärke
250 ml
Schlagobers
250 ml
Kondensmilch (ich habe kondensierte Kaffeemilch mit 7,5 % Fett verwendet)
100 g Zucker
50 g
Invertzuckersirup
35 g
Kakaopulver
40 g
Vollmilchschokolade
45 g
Zartbitterschokolade 70 %
1 Prise Fleur
de Sel
½ TL
Vanilleextrakt
1. Die
Speisestärke mit einigen Esslöffeln von der Milch glattrühren.
2. Restliche
Vollmilch, Schlagobers, Kondensmilch, Zucker, Invertzuckersirup und Kakaopulver
in einem Topf glattrühren, aufkochen und etwa 4 Minuten bei mittlerer Hitze
köcheln lassen. Das führt dazu, dass ein Teil des in den Zutaten enthaltenen
Wassers verdampft, damit das Eis später nicht kristallin wird.
3. Die
Stärke-Milch-Mischung einrühren, nochmals aufkochen und etwa 1 Minute köcheln
lassen, bis die Masse andickt. Von der Hitze nehmen.
4. Die
Schokolade grob hacken und gemeinsam mit dem Salz zur heißen Milchmischung
geben. Mit einem Schneebesen rühren, bis die Schokolade vollkommen geschmolzen
ist.
5.
Vanilleextrakt hinzufügen.
6. Die
Schokoladenmasse in eine Schüssel umfüllen und ein Stück Frischhaltefolie
direkt auf die Masse legen, damit sich keine Haut bildet. Abkühlen lassen.
7. Die
Eismasse in der Eismaschine gefrieren.
8. Das
fertige Eis in einen vorgekühlten Kunststoffbehälter füllen und noch etwa für 2
Stunden in den Tiefkühler geben, damit es gut fest werden kann.
*von Henry
David Thoreau
Ohhh, ich will auch Kind bei euch sein: mit Schokoeis, mit Traktorfahren und mit versteckten Tieren - also 1x bitte das volle Programm!!... herzliche Grüße
AntwortenLöschenAber sowas von gerne ... :-)))
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