Johanna Maiers legendäre Marillenbutter - Rezept.
Beiläufigkeit
als Quell der Inspiration – wie gut ich das kenne. Wenn ich mich durch Kochbücher
oder Foodblogs lese, kann es gut und gern passieren, dass nicht die eigentlich
vorgestellten Rezepte, sondern ausgerechnet eine der beiläufig erzählten
Anekdoten ihre Angelschnur nach mir wirft. Zuletzt geschehen im neuen Buch von Johanna Maier, in dem sie ihre gesunde
Küche vorstellt. Die Rezepte sind verlockend, keine Frage – nochmal
interessanter aber finde ich ihre Gedanken über Kräuter und Gewürze, über Öle
und Butter, übers Fermentieren und Einmachen. Das Rezept für die Marillenbutter
– irgendwo dazwischen – ist derart schlicht abgedruckt, dass ich es fast
überlesen hätte – wäre da nicht die Angelschnur, die in hohem Bogen zu mir
geflogen kam, sich in meinem kulinarischen Bewusstsein einhakte und mich in die
Küche zog wie einen wehrlosen Fisch.
Ebenso erging es wohl einigen meiner
Leserinnen, die beim Durchgehen meines Marilleneis-Posts über die ebenfalls
beiläufig gesetzten Worte legendäre
Marillenbutter stolperten. Ich mutmaße ganz vorsichtig, dass es vielleicht
sogar einzig das Wörtchen legendär war,
das die Aufmerksamkeit derart auf sich zog. Und hier muss ich gestehen: Warum
sie legendär ist, die Marillenbutter …. keine Ahnung! Ich habe das ganz naiv
und einfach vom Buch so übernommen. Aber um es hier gleich vorweg zu nehmen:
Legendär köstlich schmeckt sie auf jeden Fall.
Legendär
köstlich war übrigens auch mein erstes und einziges Mal als Gast bei der grandiosen
Köchin in ihrem Hubertushof in Filzmoos. Es ist schon eine Ewigkeit her, mir aber
bis heute als eines der besten Essen meines Lebens in Erinnerung. Es war ein
unvergleichlicher Abend in überraschend bodenständiger und entspannter
Atmosphäre – und unsere männliche Begleitung derart hochgeschaukelt von der
Besonderheit des Anlasses, dass sie es sich nicht nehmen ließen, sich jedes Mal
vom Stuhl zu erheben, wenn eine von uns Damen den Tisch verließ – und sich erst
wieder zu setzen, wenn wir außer Sichtweite waren. Vordergründig hat uns das zu
Kopfschüttelei und einer sehr ausgelassenen Stimmung animiert – irgendwie
gefallen hat es uns, ganz Mädchen, natürlich aber auch.
Johanna Maiers legendäre Marillenbutter
Die
Marillenzeit ist zwar schon wieder so gut wie vorbei, dieses Rezept eignet sich
aber hervorragend, um nicht mehr ganz so süße und aromatische Marillen zu
verwerten.
Johanna
Maier serviert Fruchtbutter gerne zu Brioche als Alternative zu Marmelade - im
Sommer am liebsten mit Marillen, im Herbst aber auch mit Zwetschken, Holunder-
oder Heidelbeeren. Sie verwendet sie auch zum Aromatisieren von Grießkoch oder
Milchreis.
125 g Marillen, entkernt gewogen
125 g weiche Butter
Zitronensaft
Ingwer, gemahlen
Vanillezucker
1. Die Marillenhälften in wenig Wasser
weich dünsten, dann pürieren und durch ein feines Sieb streichen (oder durch
die Flotte Lotte passieren). Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
2. Die weiche Butter mit dem Handmixer
sehr cremig aufschlagen, dann nach und nach das Marillenmus unterziehen.
3. Mit Zitronensaft, Ingwer und
Vanillezucker nach Geschmack würzen.
4. Die weiche Marillenbutter in einen
Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und kleine Rosetten auf ein Stück
Butterpapier spritzen. Im Kühlschrank fest werden lassen. Alternativ die
Fruchtbutter in kleine Schüsselchen streichen.
Das Rezept stammt aus dem Buch Meine gesunde Küche von Johanna Maier, erschienen im Servus Verlag.
Das Wort legendär hat bestimmt einen großen Anteil am Erfolg solcher Rezepte. Aber was soll's, wenn so richtig gute Rezepte geteilt werden, hat's seinen Sinn. Und diese Marillenbutter klingt wirklich vorzüglich.
AntwortenLöschenIst sie tatsächlich - und jetzt auch sicher mit Zwetschken :-)
LöschenIch finde das supertoll, dass ein Kochbuch über "gesunde Küche" ein Rezept für halb Obst halb Butter hat! Legendär!
AntwortenLöschenNaja, ein Fruchtanteil von 50 % ist ja eh super, oder??? ;-)))
LöschenJa, sehr gesund! Das trifft genau meine Definition von "gesund". Ich geh schnell auf Marillensuche. :)
AntwortenLöschenIch hoffe, du warst erfolgreich, liebe Susi :-)
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