Fleur de Lait - Rezept.
Vom babyinduzierten und doch ganz schön mürbemachenden
Schlafentzug abgesehen – dieser Sommer war so schön, dass er ruhig noch ein
Weilchen bleiben dürfte. Ach, von mir aus könnte es immer Sommer sein. Ich
liebe es, meine Kinder leicht (oder gar nicht) bekleidet nach draußen schicken
zu können, ihnen beim Spielen und Pritscheln zuzusehen und dabei selbst auf
angenehmste Weise zur Ruhe zu kommen.
Diesen Sommer waren wir viel mit unserem
alten Wohnmobil auf Reisen, am einzigartigen Neusiedler See, am wunderschönen
Wallersee in Salzburg und am fast schon kitschigen Faaker See in Kärnten. Wir
waren an der Kamp im Waldviertel zu Gast und auf ein Glaserl Wein in
Langenlois. So macht das Leben Spaß!
Und wozu sich der Sommer außerdem ganz
hervorragend eignet: Zum Eismachen. Offenbar gelingen meine Kreationen
mittlerweile so gut, dass ich in Vergleichen mit Bruno, dem Konditor in unserem
Ort und Maß aller Dinge, wenn es um die eiskalte Schleckerei geht, ganz gut
mithalten kann.
Aber es hilft alles nix: Der Herbst ist
da. Ich winke dem Sommer zu und schicke gemeinsam mit meinen Erinnerungen ein paar schöne Zeilen von Wilhelm
Busch hinterdrein. Danke, Sommer! Ich freu mich auf ein Wiedersehen.
Immer wieder
Der Winter ging, der Sommer kam.
Er bringt aufs Neue wieder
den vielbeliebten Wunderkram
der Blumen und der Lieder.
Wie das so wechselt Jahr um Jahr,
betracht ich fast mit Sorgen.
Was lebte, starb, was ist, es war,
und heute wird zu morgen.
Stets muss die Bildnerin Natur
den alten Ton benützen
in Haus und Garten, Wald und Flur
zu ihren neuen Skizzen.
Fleur de Lait
Dieses
Eis habe ich bei David Lebovitz entdeckt – und musste es allein schon seines wunderschönen
Namens wegen ausprobieren. Das Besondere an der Rezeptur ist die Verwendung von
Speisestärke anstelle von Eiern, was zur noblen Blässe der Eiscreme und einer superschönen,
reichhaltigen Textur beiträgt. Das Eis ist sehr milchig im Geschmack und bei
meinen Kindern sehr gut angekommen.
Als
Hingucker hab ich mich an die filigranen Schokofedern gewagt, die ich auf
Pinterest entdeckt habe – erstaunlicherweise sind sie ganz einfach
herzustellen, lediglich beim Ablösen vom Papier ist Schnelligkeit und
Fingerspitzengefühl gefragt.
Übrigens
fühle ich mich dieser Tage ganz hip beim Befüllen meiner Eismaschine, hab ich
doch gelesen, Eismachen wäre zurzeit – ganz im Gegensatz zu früher – voll im
Trend. Damals, ja, da war es bloß das
Hobby gelangweilter und überambitionierter Hausfrauen. Originalzitat. Ha!
Zutaten für etwa 1 Liter Eiscreme
Für
das Eis
500 ml Vollmilch
150 g feiner Zucker
1 Prise Salz
25 g Maisstärke
250 ml Schlagobers
Für
die weißen Schokofedern
1 Rippe weiße Schokolade
1. Milch mit Zucker und Salz in einem
Topf erwärmen.
2. Maisstärke mit dem kalten Schlagobers
glatt rühren und in die warme Milch einrühren.
3. Alles zusammen unter ständigem Rühren
erhitzen, bis die Masse anfängt zu kochen.
4. Hitze reduzieren und etwa 2 Minuten
unter ständigem Rühren köcheln lassen.
5. Die Masse von der Hitze nehmen und in
eine Schüssel umfüllen. Mit Frischhaltefolie bedecken, dabei die Folie direkt
auf den Milchpudding legen. Abkühlen lassen, dann im Kühlschrank durchkühlen
lassen.
6. Die Masse nochmals glattrühren, dann
in der Eismaschine gefrieren.
7. Das Eis in eine vorgekühlte
Kunststoffbox füllen und einige Stunden im Tiefkühler fest werden lassen.
8. Für die Schokofedern die Schokolade
in der Mikrowelle oder im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen. Sie sollte
dann nicht mehr ganz flüssig, sondern schon wieder etwas dicker sein in der Konsistenz.
9. Mithilfe eines kleinen selbstgefalteten
Spritzsacks aus Papier werden nun auf ein Stück Backpapier mit genügend Abstand
längliche Schokokleckse aufgetragen, die eher schmal, von der Länge her jedoch
schon so wie später gewünscht sein sollten. Ein zweites Stück Backpapier
darüberlegen und leicht andrücken, sodass die flüssige Schokolade etwas
auseinander gedrückt wird. Das obere Backpapier vorsichtig abnehmen.
10. Nun hat man mehrere Federn-Rohlinge, die jetzt noch ausgefertigt
werden. Ich habe dafür einen Partyspieß aus Kunststoff genommen, es gehen aber
auch zum Beispiel Zahnstocher. Mithilfe des Spießes gibt man den Federn nun
ihren typischen Look. Hier ist es wichtig, dass die Schokolade nicht mehr allzu
flüssig ist, damit die Konturen nicht wieder ineinander verlaufen. Zu fest
sollte sie allerdings auch nicht sein!
11. Den Federnschaft zieht man noch mit
einem dünnen Schokoladenstrahl aus dem Papierspritzsäckchen nach.
12. Das Papier mit den Federn vorsichtig
in Streifen schneiden und auf eine gewölbte Unterlage, beispielsweise eine
Rehrückenform oder einen Eierkarton, zum Aushärten legen. Ich habe die Federn
im Kühlschrank fest werden lassen.
13. Die Federn vorsichtig vom Papier
lösen und auf dem Eis platzieren (geht natürlich noch besser, wenn das Eis in
einem Schälchen angerichtet wird). Wenn es sehr warm ist, kann es von Vorteil
sein, die Federn mit einer Pinzette vom Papier zu heben, weil die sehr dünne
Schokoladenschicht allzu leicht zwischen den Fingern schmilzt. Klug ist es
außerdem, gleich mehr Federn als benötigt herzustellen, weil vermutlich nicht
alle unbeschadet vom Papier kommen werden (zumindest nicht bei mir).
Das
Rezept stammt aus dem Buch The
Perfect Scoop von David Lebovitz,
erschienen bei Ten Speed Press.
Das Buch von David Lebovitz steht seit Jahren bei mir im Regal, aber dieses Eis ist mir noch nie ins Auge gesprungen. Interessant, denn ich bereite seit längerem Eis nur noch ohne Eier zu ( d.h. meist nach Rezepten von Jeni Britton Bauer, denn Herr Lebovitz verwendet gerne viele, viele Eigelb/Eier für seine Kreationen).
AntwortenLöschenP.S. Chapeau, die Schokofedern sehen sehr gelungen aus. :-)
Dankeschön, meine Liebe :-)
LöschenEs sind aber eh nur zwei Federn zum Herzeigen gewesen ;-)))
Wunderschöne Sommerfotos! Leider muss man sich von dem immer wieder verabschieden, aber zum Glück kommt er auch wieder.
AntwortenLöschenDeine Federn sind super und mit meinen zwei Linken mach ich die sicher nicht nach. ;)
Danke liebe Susi - ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Sommer :-)
LöschenEin richtig schöner Abschied vom Sommer, der mit genau wie dir der Liebste ist!
AntwortenLöschenAch und die Federn sind total lebensecht! Ich dachte - aha, Gänsefedern. Ha.
LöschenHaha, das nehm ich mal als Kompliment ;-)
LöschenOh, wow! Die Federn, die Fotos, das Eis... so ein Maschinchen steht schon viel zu lange auf meiner Liste... ob ich es endlich wagen soll?
AntwortenLöschenHerzliche Grüße!
Ja! Du sollst! Eis schmeckt auch im Herbst (und Winter)! :-)
LöschenOh wow, die Federn sehen großartig aus! Wenn ich das mache, habe ich wahrscheinlich undefinierte Schokostreifen auf Backpapier ;-)
AntwortenLöschenDanke für das Rezept und liebe Grüße, Julia
Bitte gerne, liebe Julia :-) Am Backpapier sehen sie sicher schön aus, bei dir auch ganz bestimmt. Das Ablösen ist dann das Problem ;-) Liebe Grüße!
LöschenFedern! Du Künstlerin!
AntwortenLöschenBei mir wären das wahrscheinlich eher Blätschen Blätter ggg
lg. Sina
;-))))
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