Grundsätzlich bin ich angesichts der
Realität, in der sich Bloggen heute im Normalfall abspielt, schon ein wenig
stolz darauf, ein ad free blog zu
sein. Kooperationsanfragen lehne ich ab, fast schon kategorisch. Als da aber
vor kurzem die Einladung zur Linzer Schmankerltour im virtuellen Briefkasten
lag, na, ich muss zugeben, da hab ich überlegt. Zum einen lockte da ein freier
Nachmittag, nur für mich allein. Zum anderen wird die Tour von Bianca
Gusenbauer veranstaltet, einer besonders umtriebigen Bloggerkollegin und Food Entertainerin (jaha!), die – so klein ist die Welt! – aus meinem Nachbarort
stammt und die ich schon von der Schule her kenne. Wieder muss ich zugeben: Ich
hab nicht lang überlegt. Eigentlich hab ich mir den Termin so ziemlich sofort
im Kalender notiert, meinem Mann Bescheid gegeben und meine Zusage abgeschickt.
Gute Gelegenheiten gehören beim Schopf gepackt!
So traf ich also vorgestern
überpünktlich und zeitgleich mit Bianca am Südbahnhofmarkt in Linz ein. Wir hatten
uns beim Gänselieslbrunnen verabredet und wärmten vergnügt die alten Zeiten
auf. Ein schönes Wiedersehen! 15 Minuten später warens aber immer noch nur wir
zwei und ich war einigermaßen verblüfft: Das Bloggervolk, ein so
unzuverlässiges? Ich finde, es gehört sich nicht (und ist unhöflich und
respektlos obendrein), eine Einladung anzunehmen und dann – sogar ohne Absage!
– nicht zu erscheinen.
Da hatte ich sie also: Meine
Exklusivtour zu Biancas Linzer Genuss-Hotspots. Das fand ich ja dann auch
wieder nicht so schlecht. Bianca erklärte mir kurz die Idee hinter dem Schmankerl-
bzw. Sinnestour-Konzept, das in Wien schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich läuft und nun auch in Linz angeboten werden soll: Es geht dabei vor allem um
das Schärfen und Schulen der Sinne durch das Verkosten hochwertiger Produkte,
man erhält Einblicke in die Welt der Sensorik, lernt engagierte Produzenten
kennen, wandert mit Gleichgesinnten gemütlich durch die Stadt. Nur eines ist
die Schmankerltour nicht: Ein Shoppingmarsch, bei dem man sich verpflichtet
fühlen muss, bei den Herstellern einzukaufen. Es steht alles unter dem
Leitsatz: Entspannen und Genießen. Eine großartige Idee!
Unsere Tour startete also am
Südbahnhofmarkt bei Andreas Hartl, wo wir herrliches Bio-Rillettes vom
Mangalitzaschwein verkosten durften. Danach begeisterten wir uns kurz an der
ungewöhnlichen Konsistenz von Sesam-Mochis und schon ging es Richtung
Innenstadt. Nächster Halt: Der Wirt am Graben, wo Bianca auch Kochkurse zu den
unterschiedlichsten Themen abhält und wo sich etwas verspätet auch Melanie zu
uns gesellte. Wir waren nun zu dritt und stärkten uns mit Pedacola (groooße Liebe) und
einem meiner Lieblingsgerichte, den Leinölerdäpfeln – ein Renner hier im Lokal.
Wie kann etwas so Einfaches nur so köstlich und wohltuend sein?
In der Altstadt wartete im Anschluss schon
die wunderbare Madame Wu auf uns mit einer Auswahl an Grüntee Cold Brew. Wir
nippten an Gunpowder, Oolong und Genmaicha und erfuhren sehr viel über
die Herstellungsweisen, die Unterschiede zwischen japanischem und chinesischem
Grüntee und die richtige Zubereitungstechnik. Madame Wu ist es ein großes
Anliegen, zu einer lebendigen Teekultur hier in Österreich beizutragen und
vermittelt mit großer Leidenschaft die Basis dafür: das Wissen rund um den Tee.
So freuten wir uns schließlich noch an der Darbietung einer chinesischem
Teezeremonie mit Milky Oolong und dem
Silver Needle, einem ganz feinen und
herausragenden Weißen Tee. Wir waren ganz geflasht, als wir den Teesalon
verließen …
Zur letzten Station war es dann nicht
mehr weit: In der Bäckerei brotsüchtig toben sich zwei junge Männer aus und
stellen ganz großartiges Brot und Gebäck nach alter Handwerkskunst her – unter
anderem ihr grandios schmeckendes Keimo,
das ausschließlich aus gekeimten Dinkelkörnern, Wasser und Gewürzen besteht.
Was habe ich diesen genussvollen Nachmittag
genossen! Bianca ist eine sehr lebendige und motivierte Erzählerin mit großem
Wissen und ehrlichem Interesse an ihrem Gegenüber. Eine Entertainerin eben!
Danke Bianca, dass ich dich auf dieser Schmankerltour begleiten durfte, die ich
hiermit uneingeschränkt, wärmstens und mit bestem Gewissen empfehle – auch,
wenn das jetzt Werbung ist.
DAS ist für mich Werbung im besten Sinne - und ich kann überhaupt nicht verstehen, dass man etwas so wunderbar grandioses entschuldigungsfrei sausen lässt!
AntwortenLöschenIch wünschte, es gäbe etwas solchenes auch bei uns - aber - ich genieße es sehr, darüber in Blogs wie diesem hier zu lesen und da wäre es für mich auch mal an der Zeit zu sagen, wie wunderbar wohltuend authentisch (und nicht so aufgeputzt hochglanzgeputzt wie so viele mittlerweile bei uns in D) mir die österreichischen Foodblogs auf meiner Roll sind, so wie dieser hier!
Herzlichste Grüße,
Ev
Liebe Ev,
Löschenschön, dass du hier bist :-)
Über deinen Kommentar freue ich mich sehr ...
Alles Liebe!
Werbung? Pah... Ich würde es eine rundum gelungene Empfehlung nennen. :-)
AntwortenLöschenOch, na gut, wenn du das so siehst ;-)))
LöschenMit Bianca war ich auf einer der Wiener Touren und sie hat mir gefallen. Dass man unentschuldigt einfach nicht auftaucht, gehört sich meiner Meinung nach wirklich nicht.
AntwortenLöschenGenau!
LöschenUnd: War ja sowas von klar, dass du Bianca bereits kennst ;-)
danke für den Touren-Tipp!! lg
AntwortenLöschenSehr gern, liebe Friederike!
LöschenWenn Werbung eine Schwärmerei ist - immer her damit. Wie schön du es hattest. Und jetzt hab ich total Lust auf Linz.
AntwortenLöschenSchön!!!
Löschen