Haferrahmdalken - Rezept.
Das
letzte Stück führt der Weg steil bergauf. Der Kinderwagen mit dem schlafenden
Käferlein holpert über die Steine. Ich spüre das Minimädel hinter mir, es hält
sich an einem Zipfel meiner Jacke fest und folgt mir lautlos. Rechts von mir
springt Border Collie Chi von einer
Pfote auf die andere und fordert mich, aufdringlich wie immer, mit einem
Tannenzapfen zwischen den Zähnen zum Spiel. Mein Herzschlag wird schneller, die
Oberarme beginnen zu brennen. Gleich geschafft.
Da
streift mich ein Geistesblitz und ich denke: So ist es gerade, mein Leben,
genau so. Ich schiebe und ziehe, oft außer Atem. Um mich herum so viele Wesen,
die mich brauchen und beanspruchen. Und ich mitten drin.
Eigentlich
weiß ich gar nicht, wie ich diesen Zustand beschreiben soll, ohne dass es weinerlich
oder gar nach Jammern klingt. Die meiste Zeit finde ich es nicht schlimm, meine
eigenen Bedürfnisse hintan zu stellen. So ist es eben im Moment. Und mir geht
es gut. Aber manchmal nagt sie schon an mir, die Fremdbestimmtheit. Manchmal
fühle ich mich … Nein, nicht eingesperrt. Unfrei.
Das
Muttersein hat mich gezwungen, den Begriff der Freiheit für mich neu zu
definieren. Es geht mir ähnlich wie ihr: Tatsächlich fühlt es sich für mich
zurzeit wie die große, grenzenlose Freiheit an, alleine in den Supermarkt
einkaufen zu gehen. Vielleicht bin ich deswegen bei Minimädel-Pferde-Filmen wie
Spirit oder Ostwind, bei denen ja auch die individuelle Freiheit als zentrales
Thema über der Geschichte steht, so berührt, ja zu Tränen gerührt: In vollem
Galopp über die Wiesen fliegen, der Wind im Haar und großes Vertrauen im
Herzen. Trag mich, mein Freund, wohin
immer du auch willst. Wie habe ich diese Momente geliebt.
Jetzt
steh ich hier, mit meiner großen, bunten, lauten Kinderschar. Und kann nicht
anders, als herzlich zu lachen, obwohl ich weiß, dass ich hernach die ganze
Küche putzen muss: Der kleine Mann hat die kurze Stillzeit genutzt, um mucksmäuschenleise
auf den Hocker in der Küche zu klettern, seine Arme ellbogentief im Dalkenteig
zu versenken und anschließend seine Tat mit Händeklatschen und fröhlichen Bravo!-Rufen zu bejubeln. Ich liebe es
einfach, wie ausdauernd dieser kleine Lausbub alles ausprobiert und dabei jede
Menge Unsinn anstellt. Und da fühle ich mich wie frisch oben angekommen.
Haferrahmdalken
Ein köstliches Dalken- und
perfektes Familienrezept. Die Dalken haben Biss wegen dem Hafermark, sind dabei
aber schön rahmig und reichhaltig. Dazu passt Röster, Kompott, in Butter
geschmorte Früchte, Obstsalat oder Apfelmus.
Der Teig lässt sich auch ganz
hervorragend am Abend im Vorhinein zubereiten – zwei Tage im Kühlschrank hält
er locker aus.
Zutaten
für 4 Personen als Hauptspeise
Für die Dalken
4
Eier
50 g
Zucker
250 g Hafermark
½ Packerl Backpulver
¼ l Milch
250 g
Sauerrahm
Zum Ausbacken
Rapsöl
1. Die
Eier mit dem Zucker schaumig rühren.
2.
Restliche Zutaten unterheben und die Masse etwa 20 Minuten ziehen lassen. Sie
sollte dann fest, aber noch cremig sein.
3. In
einer beschichteten Pfanne etwas Öl erhitzen und pro Dalken 1 – 2 EL Teig in
die Pfanne setzen. Auf beiden Seiten goldgelb backen.
4.
Dalken auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiß servieren.
Das Rezept stammt aus dem Buch
Zu Gast bei
Arche Noah von Gertrud Hartl / Arche Noah,
erschienen im Löwenzahn Verlag.
Wenn du mir jetzt noch verrätst, was Hafermark ist, werde ich stante pede an den Herd eilen. :-)
AntwortenLöschenDas sind bei uns ganz feine Haferflocken,fast wie Mehl. Ich denke, das lässt sich aus Haferflocken auch ganz leicht selbst machen. Ab in die Küche! :-)
LöschenSehr wohl! :D
LöschenJa, zu den großen, gefühlten Freiheitsmomenten zählt auf jeden Fall auf dem Rücken eines galoppierenden Pferdes zu sitzen :)
AntwortenLöschenAch, und deine Racker - du machst das gut! Gelassenheit ist - glaube ich - eine der schönsten, mütterlichen Eigenschaften. Naja, und Humor :)! Außerdem: wie schnell geht sie vorbei, die Lausbubenzeit...
Danke, meine Liebe ... :-*
LöschenDas wilde Galoppieren ist leider schon viel zu lange vorbei ... Mein Phoenix wird langsam zu alt und hier im Mühlviertel fehlen auch die geeigneten Strecken ...
Es gibt im Lebens für alles seine Zeit...
AntwortenLöschenDu hast auch das schöne Arche Noah Kochbuch!! Ich habe das Buch sogar ins Ferienhaus mitgenommen, weil ich so verliebt bin ;-) Diese Dalken haben mich auch angelacht, muss aber erst Hafermark besorgen,
lg
Eben, alles hat seine Zeit :-)
LöschenDas Arche Noah Kochbuch lieb ich auch - alles feine, einfach umsetzbare und gesunde Rezepte. Ein guter Kauf!
Soso, da gibt es also noch andere, die sich Kochbücher in den Urlaub mitnehmen ;-)))
Oh ich kann mich so in deine Geschichten hineinversetzen, als DreifachMama :-) immer wieder toll wie du das in Worte fasst!
AntwortenLöschenDie Dalken klingen auch gut, werden wir mal ausprobieren wenn wir wieder zuhause sind, momentan genießen wir noch die Sonne in Kroatien- du siehst sogar dorthin begleitet mich dein Blog ;-)
Lg Elisabeth
Ach, das freut mich :-)))
LöschenIch hoffe, du genießt euren (ersten?) Urlaub als Dreifachmama!
Alles, alles Liebe!
Ich bewundere Dich: Noch ohne Kinder ist das der Punkt, bei dem ich mich manchmal frage: Wirklich? Willst Du diese süße Freiheit wirklich hergeben? Allerdings sind drei Wirbelwinde (und nicht zwei oder nur einer) wohl das allerbeste Argument... und pfannengebackener Hafer sowieso.
AntwortenLöschenHerzlich: Charlotte
Jaja, noch kinderlos, da fallen einem tausend Gründe ein, keine Kinder haben zu wollen ;-)
LöschenIch kann nur sagen: Ich geb sie nicht mehr her :-)))
Alles Liebe!
danke für das rezept :)
AntwortenLöschenmfg
thomas von kuechengeraete 22
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Toll, wie ehrlich du auch das weniger Idyllische am Muttersein beschreibst. Und trotz allem so glücklich zu sein!
AntwortenLöschenEs ist halt nicht alles Gold was glänzt ;-)
LöschenSollt ihr auch was von meinen Problemchen haben! :-)
Bei mir ist das ja schon vorbei, wobei auch mit älteren Kindern,..irgendwie ist immer alles im flow..sie brauchen einen immer, solange es uns gibt. Aber ich habs wenigstens geschafft, dass sie alleine ihr Leben leben können, natürlich im Wissen, die Eltern, die Mama sind immer da wenns mal brennt.
AntwortenLöschenGenieß die Zeit, die wo sie einen nicht mehr brauchen, kommt viel zu schnell!
Ich weiß, und davor fürcht ich mich jetzt schon ;-)
LöschenDanke liebe Sina, fürs immer Mitlesen, Kommentieren, einfach dabei sein ...