Falsche Faschingskrapfen - Rezept.
…
was wäre dann die Welt?
Einsam wäre sie, sehr einsam. Denn:
Ich
schätze, wir sind alle Narren. Von Geburt an, wahrscheinlich.
Goethe und Twain wussten halt, wovon sie
reden.
Falsche Faschingskrapfen
Es
gibt Rezepte, die sprechen mich durch ihren bloßen Namen an – so wie diese Falschen Faschingskrapfen aus jenem alten Kochbuch meiner Mutter, das sie in sehr jungen Jahren
in der Hauswirtschaftsschule in Verwendung hatte. Falsch daran ist wohl das Füllen
und Zusammensetzen von zwei Teigscheiben vor dem Backen sowie das Backen selbst
im Rohr und nicht in heißem Fett. Oder auch der Kartoffelanteil in der
Germteigmasse.
Ich
muss zugeben: Ganz so gelungen ist mir das Originalrezept nicht. Die Krapfen
behielten beim Backen nicht wirklich ihre Form, sie schossen in die Höhe, alles
verrutschte irgendwie. Kurzum: Sie gerieten nicht besonders ansehnlich.
Aber,
und jetzt kommt das Aber: Der Teig ist richtig, richtig gut. Es ist kein
ultraflauschiger, eher ein bodenständiger Germteig, super zu verarbeiten und
durch die Erdäpfel sehr aromatisch. Ich habe daher nach der ersten Ladung
missratener Krapfen nach einer optisch ansprechenderen Lösung gesucht und da
stachen mir plötzlich die kleinen Teigreste ins Auge, die vom Ausstechen übrig
waren. Sie waren mittlerweile wieder aufgegangen und hatten sich zu dicken
Pausbacken aufgeplustert.
So
habe ich also den restlichen Teig unregelmäßig ausgestochen und beschlossen, diese
Krapfenhäppchen – ganz Verkehrte Welt – nach dem Backen nicht mit Marmelade zu
füllen, sondern sie mit einem Schüsselchen davon zum Tunken zu servieren. Ich
bin zufrieden!
Zutaten für etwa 3 Backbleche
Für
den Teig
250 g mehlige Kartoffeln
600 g glattes Mehl
3 Dotter
1 Würfel frische Hefe (oder 2 Packungen
Trockenhefe)
150 g Zucker
150 g weiche Butter
1/8 l lauwarme Milch
abgeriebene Schale von ½ Zitrone
1 Prise Salz
Zum
Bestreichen
1 Ei
Zum
Bestreuen
Staubzucker
Zum
Servieren
Marillenmarmelade oder andere
Lieblingsmarmelade
1. Die Kartoffeln weich dämpfen, schälen
und noch heiß durch die Kartoffelpresse drücken. Lauwarm abkühlen lassen.
2. Alle Zutaten für den Germteig in die
Rührschüssel der Küchenmaschine geben und in etwa 5 – 10 Minuten auf mittlerer
Stufe zu einem mittelfesten Germteig kneten. Mit einem Küchentuch abdecken und
an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen.
3. Den Teig vorsichtig auf eine nur ganz
leicht bemehlte Arbeitsfläche kippen und etwa 1 cm dick ausrollen.
4. Mit einem runden Ausstecher mit
gewelltem Rand unregelmäßige Formen ausstechen und auf mit Backpapier ausgelegten
Blechen verteilen – dabei etwas Abstand dazwischen lassen.
5. Wieder abdecken und weitere 30
Minuten gehen lassen.
6. In der Zwischenzeit den Backofen auf
180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
7. Das Ei verquirlen und die Teigstücke rundherum
damit bestreichen.
8. Nacheinander im vorgeheizten Rohr
etwa 15 Minuten goldbraun backen.
9. Noch heiß mit Staubzucker bestreuen.
10. Warm in Marillenmarmelade getunkt
schmecken sie am besten!
Das
Rezept stammt aus dem Buch Kochrezepte
für die bäuerliche Küche.
da kann sich jeder seine oder ihre Lieblingsform aussuchen, ich tät so ein längliches nehmen und eintunken... tolle Idee!!!
AntwortenLöschenAußerdem mag ich Germteige mit Erdäpfeln. Wenn ich Pestoschnecken backe, ist es auch ein solcher Teig, der durch die Erdäpfeln irgendwie knuspriger wird.
lg
Mir hat der Teig auch ausgesprochen gut gefallen, Friederike!
LöschenLiebe Grüße! :-)
Hallo Maria,
AntwortenLöschenwow, ich finde die schauen super aus, Deine falschen Krapfen und hören sich umso besser an. So ein geniales Rezept und ich kann mir vorstellen, dass die wirklich total köstlich sind. Ich mag das auch, in alten Rezepten schmöckern. Da tun sich wirklich manchmal Schätze auf. Die kommen bei mir auf die "muss ich unbedingt ausprobieren-Liste". Herzlichen Dank dafür.
LG Susanne