Grüne Vollkorn-Spinat-Spätzle mit Safran-Fenchel-Creme - Rezept.
Da las ich mich durch die Rezensionen
eines Kochbuchs. Und da las ich: Das Buch
gefällt mir ganz gut, ist mir aber dann doch etwas zu fleischlästig [sic!].
Da dachte ich mir: Hey, die hat recht! So recht.
Nämlich: Kein Kindergeburtstag, keine
Hochzeitseinladung, keine Sause unter Freunden ohne Fleisch. Keine Grillerei,
kein Mittagstisch mit Kollegen, kein Tagungsbuffet ohne Fleisch. Keine
Abendjause, kein Mädelsbrunch, keine Familienfeier ohne Fleisch. Fleisch,
überall Fleisch. So überall, dass es lästig ist. Fleischlästig.
Was mich dabei vielleicht am meisten
stört: Dass ich selbst keine Ausnahme bin. Lade ich Freunde oder Verwandte ein,
gibt es selbstverständlich Fleisch. Muss es irgendwie. Zu hartnäckig knabbert
da ein kleines Teufelchen an einer Stange Wurst in meinem Kopf: Besuch muss ordentlich bewirtet werden.
Njamnjamnjam. Und ordentlich bewirten
heißt: Fleisch. Njamnjamnjam.
Schmeckt jedem, will jeder haben, alle
sind zufrieden. Aber warum eigentlich? Ist es die Gewohnheit? Oder gar eine
Sucht? Warum höre ich von so vielen Seiten: Ein Essen ohne Fleisch, das ist
kein richtiges Essen?
Echt, ich hab‘s satt irgendwie. Wir alle
wissen doch, dass wir weniger Fleisch essen sollten. Aus ethischen, gesundheitlichen,
ökologischen, sozialen Gründen. Das ist common
sense! Ebenso wie die Tatsache, dass sich Stresshormone negativ auf die
Fleischqualität auswirken. Und trotzdem schauen wir beim Fleisch vor allem auf
den Preis.
Noch einen Aspekt möchte ich einwerfen:
Was ist mit den übergeordneten, nicht greifbaren Energien, die
Massentierhaltung und Akkordschlachtung mit sich bringen? Da mag jetzt seinen
Kopf schütteln wer will, pfeift auch ruhig durch eure Fleischfresserzähne, wenn
euch danach ist: Ich bin davon überzeugt, dass Stress, Angst und Verzweiflung
der Tiere, die wir essen, über ihr Fleisch in unseren Körper gelangen – und
hier auch etwas bewirken. Schlechtes Karma anfuttern: Ich glaub, mit billigst
produziertem Fleisch geht das ganz leicht.
(Vielleicht kommt sie ja auch daher, die
zunehmende Aggressivität in unserer Welt, die Brutalität, der Unfrieden, der
Hang zur Gewalt, aber das ist natürlich sehr weit aus dem Fenster gelehnt und
nur ganz nebenbei).
Mir kommt jedenfalls vor, über all dem
Angebot an Fleisch und Wurst geht unsere Kreativität und unser Sinn für
vielfältiges, gesundes, buntes Essen verloren. Wir haben so viel! So vieles
gibt es noch! Da lobe ich mir Initativen wie diese hier, wo auch größere
Gruppen von Menschen nicht mit Frankfurter Würsteln und Semmeln verköstigt
werden, sondern mit nährenden, stärkenden Suppen, aus frischen Zutaten selbst
gekocht. Chapeau, meine Liebe! Auch das könnte doch zur Gewohnheit werden.
Grüne Vollkorn-Spinat-Spätzle mit Safran-Fenchel-Creme
Mit
diesem Rezept habe ich mein neues Spätzlesieb eingeweiht – und war fasziniert,
welche großartigen Spätzle ich zusammenbring! Vielleicht war es aber auch
einfach nur das Rezept, das ist nämlich ein sehr gutes. So wunderbar kann
vegetarisch schmecken!
Zutaten für 4 Portionen
Für
den Spätzleteig
130 g Spinat, blanchiert (ich habe aufgetaute
TK-Ware verwendet)
100 ml Milch
150 g glattes Mehl
150 g Vollkornmehl
3 Eier
Salz
frisch geriebene Muskatnuss
Für
die Safran-Fenchel-Creme
½ Zwiebel
1 Fenchelknolle
1 EL Butter
1 Schuss Weißwein
¼ l Gemüsesuppe
¼ l Schlagobers
1 Messerspitze Safranfäden
1 Stich kalte Butter zum Montieren
Salz
Pfeffer
Zum
Garnieren
Fenchelgrün
gelbe Cocktail-Tomaten
1. Für den Teig den Spinat mit der Milch
fein pürieren. Mit den restlichen Zutaten zu einem mittelfesten Spätzleteig
verrühren. Den Teig kurz rasten lassen. Einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser zustellen
und aufkochen lassen.
2. Während der Teig rastet und das
Wasser aufkocht, mit der Safran-Fenchel-Creme beginnen. Dafür Zwiebel fein würfeln
und Fenchel in Streifen schneiden. Beides in der Butter glasig andünsten.
3. Mit Weißwein ablöschen, einreduzieren
lassen, dann mit Suppe und Obers aufgießen.
4. Aufkochen und etwa 5 Minuten köcheln
lassen. Fein pürieren.
5. Die Safranfäden in einem Mörser zu Pulver
verreiben und beifügen. Nochmals aufkochen und einige Minuten köcheln lassen.
6. Sobald das Wasser kocht, den Teig
durch ein Spätzlesieb ins siedende Wasser streichen und garen, bis sie an der Oberfläche
schwimmen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und abtropfen lassen.
7. Kalte Butter mit einem Schneebesen in
die Sauce rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
8. Safrancreme in Suppenteller gießen
und die Spätzle darauf anrichten.
9. Mit Fenchelgrün und gelben Tomaten
garnieren.
Nach
einem Rezept von Alois Mattersberger.
Wir sind nicht Vegetarier, essen jedoch sehr wenig Fleisch. Beim Lesen Deines Beitrags überlege ich, dass ich eigentlich ohne Grund bei Einladungen davor 'warne', dass es kein Fleisch gibt.... Und überlege, weshalb in der Veggie-Vegan-Welt so viele Versuche für Fleisch-Ersatzprodukte aus dem Hut gezaubert werden, angefangen beim Veggie-Burger bis zur 'Falschen Leber'.
AntwortenLöschenGruss Bea
Da gäb es viel zu überlegen in diesem Bereich ...
LöschenIch habe auch vor, unseren Freundeskreis demnächst einzuladen - und mir vorgenommen, vegetarisch zu kochen. In Gedanken hörte ich mich schon beim Aussprechen der Einladung, dass es aber "nur" vegetarisch geben würde ... Wobei das ja gar nichts sein sollte, was man extra betonen müsste!
Liebe Grüße!
Einen lieben Dank für die Erwähnung & Verlinkung. Hatte mich heute Mittag schon über die vielen Zugriffe auf ein herbstliches Rezept gewundert. :-)
AntwortenLöschenJa gerne :-) Du hast mich mit deiner Großkocherei ziemlich beeindruckt! Liebe Grüße :-)
LöschenWie wahr! Ich habe allerdings den Eindruck, dass das hier in Österreich noch ein bisschen mehr so ist als ich es aus Deutschland kenne (ebenso: die auch alltags zelebrierte klassische Menüfolge aus Suppe, Hauptgang, Dessert). Sprich: Vielleicht setzt sich das Weniger, das so viel mehr ist, auch hierzulande noch durch? Ich arbeite jedenfalls gern mit daran!
AntwortenLöschenHerzlich: Charlotte
Das freut mich, liebe Charlotte! Und ich hoffe es auch :-) Liebe Grüße!
LöschenEin tolles Rezept und kam bei mir gleich mal auf die Nachkochliste - vielen Dank. Für Besuch, der gerne vegetarisch isst und mal nur für uns. Ich bedaure häufig, dass zum Mittagessen immer noch viel zu häufig Fleisch auf den Tellern uns zuwinkt - dabei gibt es so viele leckere Gerichte, bei denen ich persönlich nichts vermisse.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Mir geht's genauso, liebe Sigrid ... Und ich freu mich, dass dir das Gericht gefällt :-)
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