Vegane Briocheherzen - Rezept.
Mein Marketing-Lowlight des Jahres
2018 habe ich – tadaaa! – bereits im Februar gefunden. Und das will was heißen.
Aber ich bin sicher: Da kommt nix mehr nach. Das kann gar nicht sein. Aaalso
... I proudly present:
Tusch!
Ehrlich, wenn die unter diesem Namen
verkauften veganen Krapfen auch nur annähernd so schmecken, wie sie klingen
(jaja, probiert es ruhig aus, nehmt einmal das Wort in den Mund und … eben),
dann bleibt nur noch eins: Selberbacken. Fairerweise muss ich zugeben, dass ich
die Vrapfen (aaah… pff…) nicht
verkostet habe. Der Appetit ist mir beim Blick auf das Etikett nämlich ziemlich
schnell vergangen. Gleich an dritter Stelle der Zutatenliste: Palmfett.
Auf der Suche nach einem guten veganen
Germteig-Rezept bin ich schnell angestanden. Butter durch Margarine und Kuh-
durch Pflanzenmilch zu ersetzen, ist mir schlicht zu wenig. So habe ich
schlussendlich versucht, mir mein ganz eigenes Rezept zusammenzukneten. Und wisst
ihr was? Jetzt bin ich richtig, richtig stolz. Es ist ein Germteig geworden wie
aus dem Bilderbuch, geschmacklich wunderbar und einwandfrei zu verarbeiten. Da zitiere
ich doch gleich in einem Anflug von Narzissmus das hochverehrte Milchmädchen: Ich liebe das. Und werde mich hüten, ihn
Vermteig zu nennen. Oder gar: Vefeteig …
Kamut
macht den Germteig gehl
Weil dem Teig ja die Eidotter fehlen,
fehlt ihm auch ein bisserl die Farbe. Natürlich könnte ich hier auch mit Safran
oder einer Spur Kurkuma arbeiten, aber ich habe beschlossen, die noble Blässe meines
Teiges durch etwas gelbliches Kamutmehl aufzuhübschen. Schmeckt so nur noch
besser!
Auch
die Milch ist selbstgemacht
Mit gekaufter Pflanzenmilch kann ich
mich irgendwie nicht so recht anfreunden. Zu stark verarbeitet, zu viele
Zusatzstoffe und was den Geschmack betrifft: Da schlägt Marke Eigenbau das
Industrieoriginal um Längen! Superschnell geht es außerdem, wenn Nussmus
verwendet wird – so wie hier.
Mandelmus
als Butterersatz
Weißes Mandelmus ist so köstlich, ich würde
sogar darin baden, wenn ich könnte. In meinem Germteig ersetzt es mir die
Butter, bringt Körper und geschmackliche Tiefe.
Rapsöl
statt Palmfett
Heimisches Rapsöl ist meine
Alternative zu Palmfett. Es schmeckt neutral, schont die Umwelt und überhaupt
freue ich mich immer, wenn ich ein leuchtend gelb blühendes Rapsfeld sehe.
Germteigwunder
Mehlkochstück
Seit ich begonnen habe, meine
Hefeteige mit einem Mehlkochstück aufzufrisieren, geht es einfach nicht mehr
ohne. Es bringt so viel an Flaumigkeit und Saftigkeit! Und auch die Frischhaltung
verbessert sich deutlich. So hat es natürlich auch hier seinen Platz.
Vegane Briocheherzen
Die haben großen Anklang gefunden... Kreiert habe ich sie (und den Teig!) anlässlich des Besuchs einer
lieben Blogleserin aus der Schweiz, Bea. Und auch meine Kinder waren begeistert.
Grundsätzlich
müsste es übrigens auch möglich sein, aus diesem Teig Krapfen zu backen. Noch
nicht ausprobiert, hol ich nach.
Zutaten für etwa 16 Brioche-Herzen
Für
das Mehlkochstück
20 g Weizenmehl T700
100 g Wasser
Für
die schnelle Mandelmilch
250 ml Wasser
1 EL weißes Mandelmus
1 Prise Salz
1 weiche Dattel, entsteint (ist sie
nicht ganz so weich, vorher einige Zeit in warmem Wasser einweichen und dann
gut abtropfen lassen)
Für
den Hauptteig
380 g Weizenmehl T700
100 g helles Kamutmehl
50 g Zucker
200 ml Mandelmilch
20 g frische Hefe (oder 1 Packerl
Trockenhefe)
¼ TL Salz
1 TL gemahlene Vanille
100 g weißes Mandelmus
50 g Rapsöl
Schale von ½ Zitrone
Mehlkochstück
Zum
Bestreichen
Restliche Mandelmilch
Zum
Bestreuen
Hagelzucker
1. Für das Mehlkochstück Mehl und
Wasser ein einem kleinen Topf mit dem Schneebesen glattrühren und unter
ständigem Rühren auf mittlerer Hitze erwärmen, bis die Masse eindickt. Vom Herd
nehmen, in ein Schüsselchen umfüllen, mit Frischhaltefolie abdecken (die Folie
dabei direkt auf die Masse legen, damit sich keine Haut bildet) und mehrere
Stunden lang oder noch besser über Nacht vollständig abkühlen lassen.
2. Für die schnelle Mandelmilch alle
Zutaten in den Mixer geben und 1 – 2 Minuten auf höchster Stufe pürieren (geht
natürlich auch mit dem Stabmixer). Durch ein feines Sieb seihen. 200 ml
abmessen, den Rest beiseitestellen.
3. Alle Zutaten für den Hauptteig in
die Rührschüssel der Küchenmaschine geben bzw. einwiegen. Auf mittlerer Stufe
mit den Knethaken etwa 10 Minuten kneten, bis ein glatter, geschmeidiger Teig
entstanden ist.
4. Die Rührschüssel abdecken und den
Teig an einem warmen Ort etwa 90 – 120 Minuten gehen lassen, bis sich sein
Volumen verdoppelt hat.
5. Den Teig auf eine nur ganz leicht
bemehlte Arbeitsfläche geben und Teiglinge von etwa 55 g abstechen.
6. Teiglinge rund schleifen und auf
ein leicht bemehltes Geschirrtuch setzen. Abdecken und etwa 10 Minuten
entspannen lassen.
7. Nun werden die Herzen geformt:
Jeden Teigling mit dem Nudelholz länglich-oval und etwa 2 – 3 mm dünn
ausrollen. Dann von einem langen Ende her zu einer Art Zigarre einrollen. Nun
wird das obere Ende auf das untere Ende geklappt und leicht angedrückt. Mit
einer Teigkarte von oben her das Teigstück bis gut zur Hälfte einschneiden. Die
so entstandenen Teile nach außen klappen und noch etwas nachformen.
8. Die Herzen auf mit Backpapier
ausgelegte Bleche legen (8 Stück pro Blech gehen sich aus), abdecken und etwa
20 Minuten gehen lassen.
9. In der Zwischenzeit den Backofen
auf 180 ° Ober-/Unterhitze vorheizen.
10. Die Herzen mit der übrigen
Mandelmilch bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.
11. Im vorgeheizten Rohr etwa 20
Minuten goldbraun backen.
12. Auf einem Kuchengitter überkühlen
lassen – und am besten ganz frisch und noch lauwarm genießen. Sie sind aber
durch das Mehlkochstück auch am nächsten Tag noch weich und köstlich!
Die Herzform habe ich mir bei Cristina
abgeschaut.
Ist ein richtiges Frühlingsgebäck! Die Bilder für die Formung erinnern doch sehr stark an Samen, die sich im Frühling entwickeln (wollen). Gefällt mir. Und geschmeckt haben sie auch. Gruss Bea
AntwortenLöschenDas freut mich, meine Liebe! :-)
Löschenschön sieht das Gebäck aus.. glücklich die Veganerinnen die bei dir Besuch machen.
AntwortenLöschenDanke liebe Ilse ... Aber das müssen ja gar nicht mal VeganerInnen sein - schmeckt auch so!
LöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenDas klingt spannend! :-)
AntwortenLöschenDanke liebe Eva! :-)
Löschen*hihi* - als Abschreckung würde der Namen wirklich super funktionieren. Nur halt nicht bei Dir. Aber was durch deine Hände geht, Maria...
AntwortenLöschenSchon die Zutatenliste liest sich köstlich. Plus Bilder - her mit dem Vra... mit dem Maria-Gebäck :)!
Das Maria-Gebäck, wie du es so lieb nennst - es war aber auch wirklich so was von fein - da klopf ich mir doch gleich nochmal mit zufriedenem Lächeln selbst auf die Schultern ;-)))
Löschenwird ausprobiert!!
AntwortenLöschenDie gekaufte Mandelmilch mag ich auch nicht, aber die selbstgemachte schmeckt mir sogar im Kaffee.
Da geht's dir genauso wie mir - wieder mal :-)))
LöschenLiebe Maria,
AntwortenLöschengestern zum (Kinder) Frühstück gebacken - aus den Herzen werden übrigens ganz schnell Mäusegesichter - zwei Rosinen und Mandelstifte und wupps- lauter liebe Mäusegesichter!
Alle waren begeistert - beim Backen und Essen ;-) den Teig merke ich mir! Ich habe als Mehl Dinkelvollkorn verwendet und das klappte auch sehr gut. Viele Grüße von Hannah