Veilchen-Limonade - Rezept.
Rationales, logisches Denken,
auf wissenschaftliche Grundlagen gebettet, das wird gehörig überschätzt. Geht
es nach Sir Karl Popper, ist sowieso jede Erkenntnis letztlich ein hypothetisches Vermutungswissen, das es stets von neuem
zu prüfen und zu verbessern gilt. Weiß ich seit der Schule – und weiß ich
jetzt erst recht.
Ich erinnere mich noch genau an
den Tag, an dem der aufgeblasenen Naturwissenschafterin in mir die Luft
ausging: Ich saß mit meinen Kollegen beim Wildkräuterpädagogiklehrgang und
lauschte dem Vortragenden. Immer, wenn die Rede war von Ahnenwissen, von
Aberglauben oder Symbolik, machte ich innerlich Pfff (und lächelte süffisant, aber so, dass es keiner sah). Was ich
(noch) nicht wusste: Jedes Pfff
brachte mich weiter weg von meinen bisherigen Überzeugungen – und am Ende des
Tages stand, ohne es zu wollen, meine Welt auf dem Kopf. Plötzlich war es
spannend, mystische Geschichten zu hören, plötzlich war es nachvollziehbar,
Parallelen zwischen der Gestalt eines Heilkrauts und ihrer Wirkkraft zu ziehen.
Es kam mir nicht mehr komisch vor, vom Wesen einer Pflanze zu sprechen. Und der
Löwenzahn, der verzauberte sich von nun an selbst.
Keine Ahnung, wie das passieren
konnte. Wenig später lag ich in der Wiese, hatte die Augen geschlossen und die
Sonne wärmte mein Gesicht. Ich kaute an einem Grashalm und lauschte den Klängen
der jungen Frau neben mir, die an ihrer Gitarre zupfte und ein leises Lied dazu
sang. In diesem Moment war alles gut. Ich war eins mit mir und der Welt. Es war
einer der friedlichsten Augenblicke meines Lebens.
Veilchen-Limonade
Wieviel beglückender ist es doch, von geheimnisvoller Farbmagie zu
sprechen als von der chemischen Reaktion zwischen Pflanzenfarbstoff und Säure!?
Das Minimädel und ich waren begeistert von Duft und Geschmack der Limonade -
und vom spektakulären Farbenspiel sowieso. Lasst euch verzaubern!
Zutaten für 1
Glas
¼ l Wasser
40 Veilchen
(vielleicht sind auch weniger möglich, das gilt es auszuprobieren)
1 EL Zucker
(oder mehr oder weniger, ganz nach Geschmack)
Saft von ½
Zitrone
Eiswürfel
1. Das Wasser
aufkochen, kurz überkühlen lassen und dann die Veilchen damit übergießen.
Langsam beginnt das Wasser, die Farbstoffe aus den Veilchenblüten zu lösen, es
verfärbt sich zunächst blau zu, dann geht die Farbe in ein sattes, absinthiges
Blau-Türkis über.
2. Den Zucker
dazugeben und verrühren. Abkühlen lassen. Im Kühlschrank gut durchkühlen
lassen.
3. Ein Glas zur
Hälfte mit Eiswürfeln füllen und das Veilchenwasser dazugeben.
4. Bei Tisch den
Zitronensaft vorsichtig zugießen, verrühren, wundern und staunen.
Nach einer Idee von Nancy.
Von den Farbspielen bei Lebensmitteln gefallen mir die Blauen Bohnen am allerbesten. Und Deine gekochten Radieschen vor ein paar Wochen. Diese bunte Limo ist aber auch nicht schlecht.
AntwortenLöschenGruss Bea
Blaue Bohnen ... IMMER WIEDER lerne ich Neues von dir, schön :-)
Löschendas verzauberte Veilchenwasser :-))
AntwortenLöschenZitronensaft finde ich besonders magisch, der zaubert auch Brennesseltee leicht rosa
Wie schön :-)))
LöschenD,as ist ganz was neues für mich, dieser Farbzauber. Die Fotos sind traumhaft schön..
AntwortenLöschenIch danke dir! :-)
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