Millers Bread │ Pane Josep - Rezept.
Immer wieder einmal kommt es vor, dass die Natur sich neu
erfindet. Oder dass der Mensch die Natur neu findet, sprich: Neues an ihr
entdeckt. Colobopsis explodens
beispielsweise. Also allein dieser Name! Stellt euch den mal als kryptisches
Körpertattoo vor: Der Typ darunter wäre In-der-Sekunde
um Welten interessanter, oder etwa nicht? Mindestens genauso faszinierend ist
aber auch das, was dahintersteckt: Explodierende Ameisen nämlich. Ja, echt –
wenn Gefahr droht, jagen die sich über einen eingebauten Sprengmechanismus in
Attentäter-Manier selbst in die Luft, um den Bau und die Gemeinschaft zu
schützen! Was es nicht alles gibt … Verbl…puff!..end.
Und hin und wieder passiert es auch, dass so archaische Dinge wie
das gute alte Brot neu erfunden werden. Oder zumindest so als ob. Josep Pascual, der Kreativbäcker aus
Barcelona, geht derart innovativ mit dem Thema um, dass es sich für mich tatsächlich
wie eine Neuerfindung anfühlt. Dabei ist es vor allem der spielerische Umgang
mit dem Teig, die phantasievolle Formgebung, die sein Brot so besonders macht. Also
wirklich, wer möchte nicht solche Kunstwerke aus dem Ofen holen? Und das
Wundervolle dabei ist: Viele seiner Techniken haben durchaus das Potential,
auch daheim zu funktionieren. Ich hör sie schon, die Aaahs und Ooohs … Ihr
auch?
Millers Bread │ Pane Josep
Dieses Brot von
Dietmar wird mit zwei verschiedenen Sauerteigen hergestellt. Durch deren
unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Trieb und Aromabildung entsteht dabei
ein geschmacklich abgerundetes, saftiges Brot mit starker Triebleistung und
guter Frischhaltung. Gerade letzteres konnte ich bei mir jedoch leider nicht
feststellen, eher, dass das Brot relativ schnell trocken wird. Aus den
Kommentaren bei Dietmar konnte ich herauslesen, dass das nicht nur mir so ergangen
ist, daher werde ich beim nächsten Mal Dietmars Vorschlag beherzigen, den
Brotteig mit gekochten Kartoffeln oder Topfen zu versetzen (10 – 15 % des Mehls
ersetzen und eventuell die Wassermenge etwas reduzieren). Bis auf diesen
kleinen Makel schmeckt es nämlich ganz wunderbar – und frisch natürlich am
besten.
Die Blätterform
habe ich mir von Josep Pascual abgeschaut – und eine Anleitung dazu hier entdeckt. Sieht das nicht fantastisch aus? Und fantastisch einfach
hergestellt ist sie noch dazu.
Zutaten für zwei Laibe
Für den
Roggenvollkornsauerteig
150 g Roggenvollkornmehl
200 g Wasser
7 g Anstellgut (aufgefrischt)
Für den
Weizensauerteig
190 g Weizenmehl Type 700
190 g Wasser
20 g Anstellgut (aufgefrischt)
Für den Hauptteig
reifer Roggenvollkornsauerteig
reifer Weizensauerteig
300 g Weizenmehl Type 700
200 g Weizenmehl Type 1600
150 g Weizenvollkornmehl
300 g Wasser
22 g Salz
Zeitplan
12:00: Anstellgut auffrischen und bei Raumtemperatur reifen lassen
18:00: Beide Sauerteige ansetzen, über Nacht reifen lassen
10:00: Hauptteig ansetzen, Gare
12:15: Rund wirken, Gare
14:00: Formen, Gare
14:45: Backen
1. Die Zutaten für die beiden Sauerteige gut vermischen, abdecken
und bei Raumtemperatur über Nacht reifen lassen.
2. Am nächsten Tag alle Zutaten für den Hauptteig in die
Rührschüssel der Küchenmaschine geben und 5 – 8 Minuten bei mittlerer
Geschwindigkeit zu einem glatten Teig auskneten.
3. Den Teig in eine leicht geölte Schüssel geben und abdecken. 120
Minuten reifen lassen, dabei nach 40 und nach 80 Minuten falten.
4. Nach der Teigreife wird der Teig geteilt und dann zu runden
Laiben geformt. Beide Teigstücke auf mit Backpapier ausgelegte Bleche geben und
mit einem Geschirrtuch abgedeckt bei Raumtemperatur zur Gare stellen. 90
Minuten gehen lassen. [Alternativ kann
das rundgewirkte Brot auch kalt im Kühlschrank reifen. Dann beträgt die
Reifezeit zwischen 15 und 25 Stunden.]
5. Den Backofen auf 250 °C vorheizen.
6. Die Blätterform des Brotes herstellen: Einen Teigling auf die
leicht bemehlte Arbeitsfläche legen. Mit einem Nudelholz das obere Drittel des
Teiglings von der Mitte weg nach oben hin flach auswalken. Mit runden
Ausstechern in zwei verschiedenen Größen die Blattform herausarbeiten. Das
Blatt zurück über den restlichen Brotlaib klappen und leicht andrücken. Den
gesamten Laib mit reichlich Mehl bestäuben. Dann noch mit einem scharfen Messer
die Blattadern einritzen.
7. Das Brot vorsichtig wieder zurück auf das Backblech legen und
weitere 30 Minuten gehen lassen.
8. Das Brot in den Ofen geben und mit Schwaden kräftig anbacken.
Nach 10 Minuten die Hitze auf 230 °C reduzieren und die Ofentüre für etwa 10
Sekunden weit öffnen, um den Schwaden abzulassen. Die gesamte Backzeit beträgt
etwa 40 Minuten. 5 Minuten vor Ende der Backzeit nochmals kurz Schwaden
ablassen und dann einen Kochlöffelstiel in die Ofentüre klemmen, um die
Krustenbildung zu verstärken.
9. Während das Brot im Ofen ist, den zweiten Brotlaib formen, dann
ebenfalls ausbacken wie angegeben.
das ist das schönste Brot ever!!
AntwortenLöschenlg
Danke, ich bin auch verliebt :-)
LöschenWow! Sieht das toll aus!
AntwortenLöschenGell, Susanne!!! :-)
LöschenAhhh! Ohhh! Dieses Brot! Einfach wunderbar...von aussen wie von innen. Kuchen kann ich. Germteig (vor allem süß) auch. Aber beim Brotbacken habe ich 2 linke Hände. Der Sauerteig und ich sind auch nie wirklich Freunde geworden. Er fordert einfach zuviel Aufmerksamkeit ;-)
AntwortenLöschenMein liebstes Brot ist das Bauernbrot nach Mamas Rezept. Einfach und gut. Ich würde gerne gut Brotbacken können. Aber wie halt so so Vielem, macht die Übung den Meister, stimmts?!
Liebe Grüße, Renate
Hast du das Bauernbrot schon mal verbloggt, liebe Renate???
LöschenUnd ja, Übung macht den Meister!!! :-)
Das sehe ich ja jetzt erst - boahr! Bombe! Ein sensationell-schönes Brot, Kompliment, Maria!
AntwortenLöschenUnd das von dir, da bin ich jetzt aber schon ein bissi stolz :-)
LöschenBonjour, je découvre votre pain ( feuilles), merci pour votre description, recette et façonnage. Je fais des pains au levain depuis une année et je m'essaie au bread art. J'ai un site You tube, @ mireille martigny
AntwortenLöschenJe suivrai vos parutions afin de m'améliorer.
Merci beaucoup.