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Donnerstag, 26. Juli 2018

Shit happens:
Mühlviertler Apfelzweckerl mit Zitronenkräutern und Goldmelisse

Mühlviertler Apfelzweckerl mit Zitronenkräutern und Goldmelisse - Rezept. 
Es ist passiert. Es ist. Tatsächlich. Passiert. Dieses eine Gericht, bei dem ich mir geschworen hatte, meine Kinder würden nienieniemals davon essen – sie haben davon gegessen:

Nudeln mit Ketchup.

Nudeln mit Ketchup, das ist grausam. Es ist abartig, sinnwidrig, zum Davonlaufen. Ach, es geht einfach sowas von gar nicht.

Aber Hoppla, da hat ja jemand bewiesen, dass es geht, ganz wunderbar sogar: Meine Kinder! Sie lieben Nudeln mit Ketchup! Eh klar! Sowieso! Kling ich verrückt? Ich klinge verrückt.

Hey, da verlässt man einmal das Haus für einen Selbstfindungstrip auf die Fraueninsel inklusive Klosterleben, Schweigefrühstück und Yoga – und dann SOWAS.



Mühlviertler Apfelzweckerl mit Zitronenkräutern und Goldmelisse


Soviel besser als Nudeln mit Ketchup: Zweckerl! Das ist Mühlviertler Küche in Reinkultur, wie ich sie liebe. Zweckerl eignen sich sowohl für Süßspeisen als auch für pikante Nudelgerichte mit Pesto oder Sugo oder als Beilage zu Fleischspeisen. Die rohen Zweckerl können auf einem Blech eingefroren, dann rasch in Sackerl gefüllt und wieder eingefroren werden. So hat man heimische, selbst gemachte Nudeln auf Vorrat!
Der lustige Name Zweckerl rührt daher, dass die kleinen Stücke vom Teigstrang abgezwickt werden. Mühlviertler Meisterköche rollen den Teigstrang übrigens nicht einfach auf der Arbeitsfläche aus, sondern schleudern ihn in die Länge, indem sie die Teigrolle links und rechts fassen und wie ein Sprungseil schleudern. Oookay, das hat bei mir nicht wirklich funktioniert und ich bin froh, dass mir bei meinen Schleuderversuchen keiner zugesehen hat. Egal: Das Gericht ist eine Wohltat für Leib und Seele, es schmeckt voll, buttrig und fruchtig - richtig gut!

Zutaten für 4 Portionen

Für den Teig
250 g glattes Mehl
20 ml Leinöl (oder Rapsöl oder Sonnenblumenöl)
1 Ei
125 ml Wasser

Für die Äpfel
4 säuerliche Äpfel
30 g Rohrübenzucker (oder herkömmlicher Zucker)
1 Stich Butter (etwa 15 – 20 g)
Anissamen

Zum Servieren
Hagelzucker
Zitronenverbene
Zitronenmelisse
Goldmelisse

1. Mehl, Öl, Ei und Wasser zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten und zugedeckt etwa 1 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.

2. Einen Topf mit Wasser aufsetzen.

3. Den Teig vierteln. Jedes Viertel auf einer nur leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem 1 cm dicken Teigstrang ausrollen oder – wer‘s kann – bravourös in die Länge schleudern. Mit Hilfe einer Teigkarte maximal 5 mm breite Stücke abzwicken – je dünner, desto feiner werden die Zweckerl.

4. Die Äpfel vierteln (wer mag, kann sie vorher noch schälen, das hab ich aber nicht getan), entkernen und in Spalten schneiden. Den Zucker in einer Pfanne bei niedriger bis mittlerer Hitze geduldig schmelzen und hellbraun karamellisieren lassen. Butter, Äpfel und Anissamen zugeben und einige Minuten dünsten, bis sich das Karamell aufgelöst und mit der Butter und dem entstandenen Apfelsaft verbunden hat. Dann noch etwas einreduzieren lassen, die Äpfel sollen dabei aber nicht zerfallen.

5. Das kochende Wasser leicht salzen. Die Zweckerl im sprudelnden Wasser kochen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.

6. Zweckerl mit einem Siebschöpfer aus dem Wasser heben und gut abtropfen lassen. Sofort zu den Äpfeln in die Pfanne geben, vorsichtig untermischen und durchschwenken.

7. Auf Tellern anrichten, mit Hagelzucker bestreuen und mit den Kräutern garnieren.



Ein Rezept meines Mühlviertler Lieblingskochs Georg Friedl, entdeckt im frisch gekocht Magazin.

8 Kommentare:

  1. mit selbstgemachtem Ketchup wäre die Nudel-Sache je keine soo schlechte Idee für Notfälle, oder?

    Deine Apfelzweckerl sind die Luxusvariante von meinen vor langer Zeit verbloggten "Apfelspatzen", ich nehm mir dein Rezept gleich mit!!
    lg

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    1. Ja, das wär auf jeden Fall dann wieder eine Überlegung wert ...:-D
      Das freut mich! Liebe Grüße! :-)

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  2. Klingen interessant -ich kenn zwar den Ausdruck Zweckerl, aber mir war nicht bewusst dass das eigentlich Nudeln sind - die schmecken meinen Kids also wird das was zum Ausprobieren :-)
    Noch wissen sie nicht dass es Nudeln mit Ketchup gibt, aber ich weiß dass sie begeistert wären, zumal sie auch nicht Pimnes mit Ketchup sondern Ketchup mit Pommes essen :-o

    Ach übrigens - am 26.August ist in Hirschbach wieder Kräuterkirtag - fast meine ganze Familie verkauft da was - ich Etageren, also wenn du Zeit hast, könntest du da gerne eines Abholen!
    Liebe Grüße Elisabeth

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    1. Ohhh, was für eine Gelegenheit... Echt, deine ganze Familie? Der Apfel fällt ja nicht weit vom Stamm, gell?
      An diesem Wochenende bin ich mit einer lieben Freundin am Johannesweg unterwegs - ich überlege jetzt aber ernsthaft, den Kräuterkirtag als Abschluss einzuplanen (falls uns das nicht zu stressig wird...grübel) ... Wie lange geht der am Sonntag?
      Das wär ja schön, dich wiederzusehen :-)
      Alles Liebe!

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    2. Johannesweg, ja der klingt auch gut - irgendwann möchte ich den auch gehen. Wenn ihr euch beeilt geht sich der Kräuterkirtag sicher aus ;-) wie lange... hm also Programmpunkte (und Kinderprogramm) sind bis 16:00 - Standln wahrscheinlich bis 17/18 Uhr - zum Trinken geht´s natürlich immer länger :-)
      Wär natürlich fein dich mal kennen zu lernen - aber stressen sollt´s euch auch nicht... siehst eh...

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    3. Genau, so machen wir das ... Und kennen tun wir uns eh, wenn auch nur seeehr flüchtig ;-)
      Liebe Grüße!

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  3. Ich hatte einmal eine Lehrerin, die meinte, dass ein MD-BigMac gar keine dumme Ernährung sei, sofern das Brötchen ein richtiges sei... so gesehen: Was würdest Du sagen, wenn die Zweckerl, die ja aus einem reichen Nudelteig bestehen, sich in richtig gutem Ketchup suhlen würden? Die Situationskomik mit der Mama auf Selbstfindungstripp ist natürlich nicht zu toppen - was habe ich gelacht! So widmen wir uns dann wieder dem Eis, der richtigen Ernährung bei dieser Hitze...
    Herzlich Bea

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    1. Jaaaa, Zweckerl mit selbstgemachtem Ketchup - why not?
      Und Eis erst recht, da bin ich ganz bei dir... Liebe Grüße, Bea!

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