Im Juni 2017 hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil entschieden, dass Bezeichnungen wie Milch, Käse, Butter oder Joghurt nicht für pflanzliche Produkte verwendet werden dürfen. Interessanterweise auch dann nicht, wenn zusätzliche erklärende oder beschreibende Begriffe wie Veggie, pflanzlich, Vegan oder Soja auf der Verpackung aufscheinen. Argumentiert wird vielfältig, vor allem aber mit dem Schutz des Verbrauchers vor Irreführung und Täuschung.
Moment mal … echt jetzt? Wie passt das denn zusammen mit dem
Leitbild des aufgeklärten und informierten Verbrauchers? Nun müssen wir also
geschützt werden vor Bezeichnungen wie Mandelmilch
oder Veggie-Käse, weil nicht davon
ausgegangen werden kann, dass der durchschnittliche Konsument versteht, was er
kauft, wenn er sich für Produkte wie diese entscheidet? Hey, das nehm ich
persönlich!
Und überhaupt: Die kritische Stimme in mir, sie traut dem
scheinheiligen Gerede um Verbraucherschutz und Konsumenteninteressen nicht mehr
so recht. Plausibler muten mir da ganz andere Interessen an, wirtschaftliche
nämlich. Aber spannend: Es klingt auch ein wenig nach Nervosität. Immerhin, es
geht um was: Im Jahr 2004 betrug der Umsatz der europäischen Milchindustrie stattliche 117 Milliarden Euro! Da steht also einiges auf dem Spiel, vor allem,
wenn man sich die Wachstumsraten der pflanzlichen Alternativen ansieht. Die
sind so spektakulär, davon kann der Milchsektor nur träumen. Und ihr Weg führt
weiter steil bergauf.
Eh klar, wenn die Cashcow zur Cashew Cow wird, dann muss man was
machen. Erst kürzlich wieder hat die European Dairy Association (EDA) ein
Positionspapier herausgebracht mit Richtlinien zum Schutz der Bezeichnung von
Milchprodukten. Milch kommt von Melken! Milch kommt vom Euter!! Keine
Milchbezeichnungen für pflanzliche Produkte!!! Herrschaftszeiten noch einmal,
ist das denn so schwer?
Ich muss schmunzeln. Wenn die wüssten, dass mir der Beutel, mit
dem ich meine Pflanzenmilch herstelle, wie ein prall gefülltes Euter vorkommt.
Wenn die wüssten, dass es mich ans Melken erinnert, wenn ich ihn knete und
drücke. Wenn die wüssten, dass ich an Milch denke, wenn ich dann glückselig
davon trinke.
Am 22. August ist
World Plant Milk Day. Ein guter Anlass für ein Pflanzenmilchrezept!
Kürbiskernmilch hat eine sehr fesche, fast blaugrüne Farbe, eine sämige
Konsistenz und schmeckt ganz wunderbar – sogar dem Minimädel! We like!
Zutaten für etwa 400 – 500 ml
100 g ungesalzene Kürbiskerne
2 Datteln
400 ml Wasser
1 Prise Salz
½ TL Vanille-Extrakt
1. Die Kürbiskerne und die Datteln über Nacht in ausreichend
Wasser einweichen.
2. Am nächsten Tag gut abtropfen lassen und mit dem Wasser, Salz
und Vanille in den Mixer geben.
3. Etwa 2 Minuten lang auf höchster Stufe pürieren.
4. Das entstandene Püree durch einen Nussmilchbeutel oder ein
feines Tuch in ein größeres Gefäß seihen. Vorsichtig den Kürbiskerntrester
ausdrücken, bis alle Flüssigkeit herausgepresst ist.
5. Die Kürbiskernmilch im Kühlschrank aufbewahren, hier hält sie
sich einige Tage. Vor dem Genuss gut schütteln!
Was hab' ich jetzt gelacht! Ich mag gesund Empörung, wirklich. Danke, Maria, danke. Gruss Bea
AntwortenLöschenHaha, ich lach mit dir :-)
LöschenAlles Liebe!
Jaha....aber wir dürfen weiter Formvorderschinken kaufen, oder wie das Zeug heißt. Da wäre Verbraucherschutz wohl eher angebracht....
AntwortenLöschenDein Wort in Gottes Ohr, liebe Susanne ... oder in wessen Ohr wohl besser??? :-)
LöschenDer Kokosmilch wirds egal sein- aber was machen wir mit Bärchenwurst und Kindermilch :-D Egal, ich danke dir für das tolle Rezept, DAS muss ich sofort probieren und sieht ganz nach meinem Geschmack aus!
AntwortenLöschenHey ... HEY!!! Du wieder hier, du wieder am Bloggen? Ach, wie ich mich freue, willkommen zurück, du liebe!!! :-))))
Löschen