Apfelbrownies - Rezept.
Ehrlich, wäre ich genötigt, einen Wordrap über mich ergehen zu
lassen, bei zumindest einer Frage käme die Auflösung aus mir heraus geschossen
wie der Pfitzipfeil aus dem Bogen des Minimädels:
Welcher
Spruch aus deiner Kindheit hat dich am meisten geprägt?
Pfoooooo … schon wäre sie da die Antwort, die Reaktionszeit läge
bei Null, wohlgemerkt, wir reden hier nicht von etwaigen
Nachdenk-Sekundenbruchteilen oder anderweitigen Mini-Verzögerungen knapp um die
Nachweisgrenze, wir reden von: Null.
Viele Hände, schnelles Ende – im Sprachgebaren meiner Oma mit
merkwürdigen Üs und Ös versehen – war ein Satz, den ich als Kind wirklich oft
gehört hab. Beim Rüben vereinzeln, beim Stroh pressen, beim Äpfelklauben. Sie
hatte recht, meine Oma. Beim Zusammenhelfen teilt man nicht nur die Arbeitslast
unter mehreren auf, man rückt auch so zusammen. Und so oft es mich auch als
Kind und in meiner Jugend angeödet hat – das Zusammengehörigkeitsgefühl, der
Stolz auf das Geschaffte und die gemeinsam getane Arbeit waren danach stets
größer als der Ärger um die Plackerei.
Vor einigen Wochen lud mein Bruder mit genau diesen Worten meiner
Oma zum gemeinsamen Äpfelklauben ein. Den ganzen Tag lang streiften wir rund um
unser Elternhaus und sammelten Früchte verschiedenster Sorten ein: Süße,
rotbackige, kleine Kinderäpfel, riesenhafte Strudeläpfel, Mauthausner Lemoni,
superhübsche, hellgrüne, namenlose Äpfel mit pinkfarbenen Bäckchen - die
Apfelvielfalt, die sich dabei offenbarte, ist einzigartig.
Früher hat mein Vater, wie es sich für einen Mühlviertler Bauern
gehört, den Apfelsaft noch selbst gepresst, um daraus Most zu machen. Der
wunderbare Geschmack des ersten Süßmostes, der frisch und so fruchtig aus der
Presse kam, liegt mir noch heute auf der Zunge. Über die Pressrückstände
freuten sich unsere Pferde und die Rehe im Wald.
Heute lassen wir pressen – und bringen dafür unsere Äpfel zum
Pankrazhofer, einem Bauern ein paar Orte weiter. Dort verwandelt sich das
eingesammelte Obst in Nullkommanix in klaren, köstlichen Apfelsaft und ist nur
kurze Zeit später in Beutel abgefüllt wieder am Hänger. Der Apfelsaftvorrat
fürs nächste Jahr ist gesichert!
Lustigerweise war eine Woche später, Ende September, bei genau
diesem Pankrazhofer ein Bloggerevent angesetzt, zu dem ich eingeladen war. Die
kurze Anfahrtszeit (5 Minuten, ha!) und das Thema – Blog trifft Apfel – haben
mir gefallen. Anlass zum Event war der erste Geburtstag des Ernährungsblogs des
Landes Oberösterreich – Schmeck’s. Und der Name war Programm: Wir haben Äpfel
gesammelt (das hab ich, ich geb’s zu, den jungen Bloggermädels ohne – so
vermute ich - bäuerlichen Background überlassen), daraus Saft gepresst und
Moste, Essige und Senfspezialitäten verkostet. Danach ging’s einige Kilometer
weiter durch die sanfte Hügellandschaft des Mühlviertels (was bin ich stolz auf
meine Heimat) zur Rosi in die Bauernkrapfen-Schleiferei, wo wir Krapfen
gebacken und Apfel-Karotten-Marmelade eingekocht haben. Abends durften wir noch
den Ausführungen meiner Ernährungswissenschafterkollegin Marlies Gruber
lauschen, die über Ernährung zwischen
Trend, Tradition und Klicks referierte. Ihr Appell an uns Blogger hat mir
gefallen, uns unserer Verantwortung im Hinblick auf die Verbreitung von Inhalten
bewusst zu sein. Ich fasse zusammen: Das großartige und großzügige
Organisationsteam darf sich auf die Schulter klopfen, es war ein rundum gelungener Tag. Dankeschön!
Apropos „uns Blogger“: Mehrere Male an diesem Tag habe ich mich
angesichts der vielen jungen Gesichter mit ständiger Selfie-Bereitschaft und
stets gezücktem Smartphone gefragt, was ich hier eigentlich mache. Warum ich
überhaupt blogge. Und ob das meine Welt ist. Die Antwort darauf kam nicht aus
mir heraus geschossen wie der Pfitzipfeil vom Minimädel. Und irgendwie lässt
sie immer noch auf sich warten.
Versüße ich mir halt das Warten, kein Kuchen ist schließlich auch
keine Lösung.
Apfelbrownies
Na gut, Brownies
sind das nicht wirklich. Woher dann dieser Name? Keine Ahnung und auch ziemlich
egal – sie schmecken ganz vorzüglich.
Zutaten für eine rechteckige Kuchenform oder ein kleines, tieferes
Blech (etwa 20 x 28 cm) oder – noch besser – eine entsprechend große Apfelform
125 g Butter
150 g Mehl
1 TL Zimt
½ TL Backpulver
¼ TL Natron
1 Prise Salz
150 g Zucker
1 EL Vanillezucker
1 Ei (L)
4 mittelgroße, feste Äpfel (etwa 500 g)
60 g gehackte Walnüsse
1. Butter schmelzen und überkühlen lassen.
2. Mehl mit Zimt, Backpulver, Natron und Salz vermischen.
3. Zucker, Vanillezucker, Ei und geschmolzene Butter etwa 2
Minuten lang hellschaumig rühren.
4. In der Zwischenzeit den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze
vorheizen und eine Kuchenform fetten.
5. Die Äpfel schälen, entkernen und in etwa 1 cm große Würfel
schneiden.
6. Apfelwürfel, Walnüsse und Mehlmischung zur Eier-Butter-Mischung
geben und von Hand grob untermengen.
7. Den Teig in die gebutterte Form füllen und im vorgeheizten Ofen
etwa 40 Minuten backen.
Ein Rezept von
Martha Stewart.
Bildquelle: Alle Bilder im Querformat – Land Oberösterreich/KRAML.
Warum du bloggst? Weil du und dein Blog ein wunderbares Gegengewicht zu den vielen jungen "Hüpfern" sind, die mehr Schein als Sein zu bieten haben. :-)
AntwortenLöschenBalsam auf meine Seele, du liebe ... :-*
LöschenWas mir jetzt gerade dazu einfällt: Host auch noch so vüle Hönde, es gibt auch Nüsse ohne Önde.
AntwortenLöschenPfoooo ... und immer noch kein Önde in Sicht, gell, Bruderherz?? ;-)))
LöschenEin schöner Spruch, mir gefällt es, wenn die alten Weisheiten ins neue Zeitalter mitrutschen. Mach dir nichts draus, ich gehöre auch nicht in diese Selfie-Generation - der Blog ist einfach eine herrliche Plattform für jeden Kreativen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Ja, schön und wahr ...
LöschenWie recht du hast, liebe Sigrid :-)))
Liebe Maria,
AntwortenLöschendie Frage, warum ich blogge, habe ich mir schon sooo oft gestellt :-) ! Meine Familie lacht jedes Mal herzlich, wenn ich verkünde, dass ich mit dem Bloggen aufhöre. Die Phase hält nie lange an :-) .
Ich finde deinen Blog wunderschön und mag deine Texte. Ich freue mich, dass ich dich durch das Schmeck´s-Event kennengelernt habe :-) ! Das ist für mich ein weiterer Grund, weiter zu bloggen: Man lernt viele nette Leute kennen :-) !
Liebe Grüße aus Wels!
Eva von ichmussbacken.com
Das stimmt, liebe Eva! Ich freu mich auch :-)
LöschenBei dir drüben gefällts mir übrigens auch! Danke fürs Vorbeischauen und Mitreden ...
Alles Liebe!
Liebe Maria,
AntwortenLöschendiese Frage stelle ich mir nicht: Ich mach das gern, also tu ich es. Und dabei könnte ich deine Mama sein vom Alter her. ;)
Bloggen ist so wie Kuchen backen: Man kann sich Kuchen auch kaufen oder schenken lassen, aber man macht es dann doch gern selber. :)
Magst du mir nicht ein bissl was von deinem Pragmatismus ausleihen? Super find ich das :-)
LöschenAlles Liebe!