Wickelknödel mit Kürbis und Pilzen - Rezept.
Es gab eine Zeit, da hab ich mich – nebst Käsekuchen – von Kürbis
ernährt. Während meiner Studentenzeit konnte ich tatsächlich nicht genug davon
kriegen, Hokkaidokürbis in Spalten zu schneiden, und in Gewürzöl gehüllt in den
Ofen zu schieben. Irgendwann dann kam die Wende – und meine Kürbisliebe
erlosch. Lange Zeit hab ich ihn keines Blickes mehr gewürdigt. Doch so wie alte
Liebe niemals rostet – so rostet auch Kürbisliebe nicht. Irgendwann war sie wieder
da: Kreativer, offener, bunter als zuvor.
Kürbis ist ein ganz wunderbares Gemüse. Genügsam, schlicht und
kompromissbereit. Er fügt sich in süße und würzige Gerichte, in feine und
deftige. Vieles lässt er mit sich machen, gern lässt er sich einkochen, ein
Dickschädel, aber ganz und gar nicht stur.
Viel zu schade ist es daher, den Kürbis samt seinem kulinarischen
Potential der Lebensmittelindustrie zu überlassen. Die heutige Rettung, initiiert
von Susi und powered by Ingrid, ist also ihm gewidmet. Und da hab ich ein
besonderes Rezept für euch: Wickelknödel.
Wickelknödel mit Kürbis und Pilzen
Wickelknödel halte
ich für eine aufregende Entdeckung. Für ihre Herstellung wird der Knödelteig
zuerst rechteckig ausgerollt, gefüllt, in Stücke geschnitten und dann erst zu
Knödeln geformt. Lustig, oder?
Zutaten (reicht für 6 Personen)
Für den
Erdäpfelteig
1 kg mehlige Erdäpfel
300 g Mehl
2 TL Salz
30 g Butter
2 Eier
Für die Fülle
250 g Hokkaidokürbis
Salz, Muskatnuss
2 altbackene Semmerl
40 g Butter
2 Handvoll frische Petersilie, fein gehackt
Außerdem
600 g Champignons
2 EL Rapsöl
Salz, Pfeffer
2 Handvoll frische Petersilie, fein gehackt
1 großer Stich Butter
Zum Garnieren
frische Petersilie
1. Die Erdäpfel in der Schale dämpfen.
2. Kürbis würfelig schneiden und in wenig Wasser etwa 10 Minuten
weich dünsten. Mit so viel Kochwasser pürieren, dass eine sämige und cremige
Masse entsteht. Mit Salz und Muskatnuss würzen und beiseitestellen.
3. Semmerl in feine Würfel schneiden und in der Butter knusprig
anrösten.
4. Die gedämpften Erdäpfel kurz überkühlen lassen, schälen und
durch eine Erdäpfelpresse drücken. Noch warm mit Mehl, Salz, Butter und Eiern
rasch zu einem glatten Teig verarbeiten.
5. Den Teig halbieren. Die erste Hälfte auf der gut bemehlten
Arbeitsfläche etwa 1 cm dick zu einer Größe von etwa 20 x 30 cm ausrollen. Die
unteren zwei Drittel der Teigplatte mit der Hälfte der Kürbismasse bestreichen
und mit der Hälfte der Semmelwürferl und der gehackten Petersilie bestreuen.
Von der unteren, langen Seite her einrollen.
6. Die Rolle in 8 Stücke teilen und die Schnittflächen in Mehl
tauchen. Jedes Stück mit den Händen gut zusammendrücken und dann zu runden
Knödeln formen. In Mehl wälzen.
7. Mit der zweiten Hälfte des Teiges genauso verfahren.
8. Die Wickelknödel in leicht siedendes Salzwasser einlegen und
etwa 10 Minuten ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.
9. In der Zwischenzeit die Champignons in Scheiben schneiden und
in Öl anbraten, bis das Wasser aus den Pilzen verdunstet ist. Mit Salz, Pfeffer
und Petersilie würzen.
10. Butter zu den Champignons geben und schmelzen lassen. Die
Knödel mit einem Siebschöpfer aus dem Wasser heben, gut abtropfen lassen und zu
den Pilzen geben. Durchschwenken.
11. Knödel und Champignons auf Tellern anrichten und mit frischer
Petersilie garnieren.
Das Rezept für
die Wickelknödel habe ich im Kochbuch für ländliche
Haushalte von Karoline Meindl-Dietrich
entdeckt. Dort werden die Knödel nur mit Semmelwürferl und Petersilie gefüllt.
Natürlich gibt es auch noch viel mehr rund um den Kürbis zu entdecken.
Schaut hier:
- auchwas - Kürbis süß-sauer
- Bonjour Alsace - Kürbis Spaghetti mit Olivenöl und Thymian
- Brigittas Kulinarium - Kürbisravioli aus Kartoffelteig
- Brittas Kochbuch - Kürbisrisotto
- Brotwein - Saftiges Kürbisbrot mit frischer Hefe und Hokkaido
- Cakes Cookies an more - Mac and Cheese mit Kürbis
- CorumBlog 2.0 - Kürbis-Konfitüre
- evchenkocht - Kürbis-Cannelloni
- Fliederbaum - Kürbis-Kartoffel-Gratin
- genial-lecker - Kürbis-Möhren-Quiche
- lieberlecker - Kürbis Vermicelles
- Madam Rote Rübe - Schmackhafte Kürbis-Suppe mit Linsen und Zwiebeln
- our food creations - Vielseitiges Kürbismus
- Pane-Bistecca - Kuerbis Prussien
- Unser Meating - Kürbis-Käse-Suppe
- Turbohausfrau - Kürbistascherl mit Grammeln
Habt es fein!
Wickelknödel! Was du alles findest. Davon habe ich noch nie gehört. Hat diese Zubereitungsmethode Vorteile gegenüber herkömmlichen Knödeln?
AntwortenLöschenJedenfalls fällt mir auf, dass wie Österreicherinnen einen Hang zum Einwickeln von Kürbis haben!
Ja ;-) Und zum Knödel generell ;-)))
LöschenVorteile ... Nein, eigentlich keine. Die Füllung "dringt" sozusagen auch nach außen und das macht sich optisch ansprechend, vor allem, wenn die Farben kontrastieren. Aber sonst ... schmecken tun sie gut ;-)))
Alles Liebe!
Liebe Maria,
AntwortenLöschenein ganz tolle Entdeckung diese Wickelknödel. Ich denke das man wenn man diese Methode so anwendet, dass Geschmackserlebnis vom Kürbis und der Kartoffel sich wunderbar zusammenfügt, anders als beides einfach vermischt und mit dem Restbrot drinnen finde ich auch eine super Idee. Doch hier mit dem Pilzen und so wunderbar angerichtet einfach nur machen und genießen. Super das Du mitgemacht hast ganz herzliches DANKE. Ich wünsche ein gute Restwoche und liebe Grüße Ingrid
Und dir ein großes Danke für deine Deine Worte und fürs supertolle Organisieren, liebe Ingrid! :-)
LöschenGut gewickelt ist halb gerettet ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Wie recht du hast ;-)))) Das wär ja fast ein Rettungs-Motto!!!
LöschenLiebe Grüße!
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenLiebe Maria,
AntwortenLöschenwieder einmal ein einzigartiges Rezept. Am liebsten würde ich mich an deinen Tisch setzen und Erdäpfel-Wickelknödel mit Kürbispüree schnabulieren.
Liebe Grüße
Sigrid
Oh ja, oh ja ... :-)))
LöschenWickelknödel sind demnach eine Roulade, deren Scheiben zu Knödel gerundet werden... interessant, nie vorher gehört. Deine Fülle und die Pilze nehme ich mir aber sofort mit, lg
AntwortenLöschenGenau, so ist es ... Ich kenn die Wickelknödel auch noch nicht so lang. Aber ich finde sie einfach suuuuper :-)
LöschenAlles Liebe!
Liebe Maria,
AntwortenLöschenich bin verliebt in deine Knödel. Bitte reiche mir eine Portion in die Pfalz - ich könnte sie hier mehr als gut gebrauchen!!!
Liebe Grüße,
Eva
Dürfen sie auch nachgereicht werden? Nur allzu gern :-)
LöschenAlles Liebe!
Ich rette zwar den Kürbis fast täglich gerade, aber dein Rettungsvorschlag is fünf-Sterne-Rettung! Ich reihe mich ein in die Schlange der Nachkocherinnen!
AntwortenLöschenHui, das würde mich freuen!!! :-)
LöschenEin tolles Rezept! Knödel habe ich auch noch nie gewickelt, aber es scheint mir eine tolle Methode, die ich auch mal ausprobieren möchte.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Tamara
Das freut mich sehr, liebe Tamara! Probiers aus! :-)))
LöschenHaha, Meindl-Dietrich: ich dachte dieses Kochbuch gibts nur in meiner Familie (seit Generationen). Aber die Wickelknödel hab ich noch nicht entdeckt. Dafür sind die Griesfleckerl mit Erdäpfelsalat Familienklassiker (wenn der Papa oder der Opapa nicht zum Essen daheim sind). :-) LG Elisabeth
AntwortenLöschenDa muss ich jetzt aber gleich nachschlagen gehen, liebe Elisabeth! :-)
LöschenAlles Liebe!
Also ich glaub für die Wickelknödel bräucht ich eine Videoanleitung hihi. Ich kapier es nicht, wie es gehen soll. Anhören tut es sich aber sehr gut.
AntwortenLöschenHihi ;-)
LöschenNein, das geht auch ohne Videoanleitung :-) Friederike hat es eigentlich eh ganz gut beschrieben.... Du machst im Grunde eine Roulade mit KÜrbisfüllung - von der schneidest du Scheiben ab - und diese Scheiben formst du dann mit deinen Händen zu runden Knödeln. So richtig "gewickelt" im eigentlichen Sinn wird ja nur beim Einrollen der "Roulade" ... Alles klar? :-)))
kaum ist man mal abgelenkt, dann entgeht einem fast eine solche Kuriosität - ich werde wohl auch nachmachen müssen ;)
AntwortenLöschenHaha, ja, das siehste mal, wie's mir bei dir immer geht ;-)))
LöschenHallo, hab schon nachgekocht: Schön flaumig und somit ins Kürbis-Repertoire aufgenommen! Hatte als Beilage Rotkraut statt Champignon, das war auch sehr gut. Auf die oben genannten Griesfleckerl wär ich auch neugierig ��Lg, Deli
AntwortenLöschenSuper, du liebe, das freut mich sehr - dass du nachgekocht hast und dass es geschmeckt hat ;-)
LöschenJetzt muss ich wohl nachziehen - mit den Grießfleckerln ;-)))