Bauernbrot mit Brühstück - Rezept.
Das wäre schön, würden jetzt einige von euch mit aufgerissenen
Augen, schmerzverzerrtem Gesicht und angehaltenem Atem vor dem Bildschirm
sitzen, Neeeein! rufend und zum
Himmel flehend, es würde jetzt bitte bitte nicht das kommen, was so
augenscheinlich ist. Es wäre schön, weil ich dann wüsste, dass mein Blog euch
fehlen würde, ich euch fehlen würde und meine Geschichten: Wenn ICH mich
verabschieden würde. Aber nein. So ist es nicht. Ich bleibe. Meine
Küchenmaschine hingegen, die ist gegangen.
Ich hatte meine Küchenmaschine um die 20 (!) Jahre lang. Eine
kleine Bosch Family mit reichhaltigem
Zubehör. Tapfer und zuverlässig hat sie ihren Dienst getan, und das nicht zu
wenig. Sie war ein Küchengerät im Dauereinsatz, länger als drei Tage am Stück
stand sie vermutlich nicht still – außer ich war in den Ferien. Ich hatte sie
nie beim Service, nie bei der Reparatur und sie schaffte sogar schwere
Brotteige mit links.
Ich kann mich noch erinnern an die Zeit, als die Küchenmaschinen
von Kitchen Aid in Mode kamen. Sie
gefielen mir und ich witzelte, würde doch ENDLICH meine alte ihren Dienst
quittieren, dann würde ich mir eine leisten. Aber was ich ihr auch zumutete:
Die Bosch, sie machte munter weiter.
Und jetzt ist sie hin. Der Teig für das Bauernbrot, das ich euch heute
vorstelle, hat meinem geliebten Granny-Gerät den Rest gegeben. Hier steh ich
nun, vor einer nagelneuen, leise vor sich hin murmelnden Kitchen Aid. Schick sieht sie aus. Eh. Aber sie macht alles
irgendwie … anders. Grummel.
Bauernbrot mit Brühstück
Dieses Bauernbrot
besitzt eine sehr weiche, saftige Krume und bleibt lange frisch. Uns hat es gut
geschmeckt! Wer mag, würzt den Teig noch mit etwas Brotgewürz.
Zutaten für 2 Laibe
Für das
Mehlbrühstück
50 g Roggenmehl Type 960
200 g heißes Wasser (etwa 70 °C)
Für den Hauptteig
Mehlbrühstück
300 g Weizenmehl Type 1600
300 g Weizenmehl Type 700
200 g helles Dinkelmehl
150 g Roggenmehl Type 960
etwa 285 g Wasser
250 g Buttermilch, zimmerwarm
20 g Salz
20 g frische Hefe
20 g Apfelessig
20 g Honig
1. Am Vorabend die Zutaten für das Brühstück glattrühren und über
Nacht ruhen lassen.
2. Am nächsten Tag alle Zutaten in die Schüssel der Rührmaschine
einwiegen und mit dem Knethaken zuerst einige Minuten mischen, dann 5 – 10
Minuten auf mittlerer Stufe kneten.
3. Die Schüssel mit einer Duschhaube abdecken und etwa 2 Stunden
bei Raumtemperatur ruhen lassen.
3. Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche kippen und in zwei
Teile teilen. Jedes Teigstück vorsichtig rund wirken und abdecken. 20 – 30
Minuten gehen lassen.
4. In der Zwischenzeit den Backofen auf 250 °C Ober-/Unterhitze
vorheizen.
5. Ein Backblech mit Backpapier vorbereiten. Die Laibe
daraufsetzen: Entweder mit dem Schluss nach oben, dann reißt es beim Backen
wild auf – oder mit dem Schluss nach unten, dann muss es mit einem scharfen
Messer noch nach Belieben eingeschnitten werden.
6. Die Brotlaibe mit Schwaden in den Ofen schieben.
7. Nach 10 Minuten Backzeit die Ofentüre für etwa 10 Sekunden weit
öffnen, um den Wasserdampf abzulassen. Gleichzeitig die Temperatur auf 180 °C
reduzieren. In weiteren 50 Minuten fertig backen (gesamte Backzeit: etwa 60
Minuten). In den letzten 5 Minuten der Backzeit die Ofentür einen Spalt
offenlassen (Kochlöffelstiel einzwicken), damit das Brot schön knusprig wird.
8. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen
lassen.
Für ein herzhaftes Bauernbrot-mit-Brühstück-Frühstück lege ich
euch ein Geheimrezept meines Vaters ans Herz: seinen Sauerkrautaufstrich.
Dafür 100 – 150 g
Sauerkraut abtropfen lassen (aber nicht spülen, sonst verliert es seinen
Geschmack!). 1 Karotte schälen und
fein reiben, 1 Apfel entkernen und
mit Schale in kleine Stücke schneiden. Sauerkraut, Karotten und Apfel mit 250 g Topfen vermischen und mit Salz, Pfeffer und gemahlenem Kümmel
kräftig würzen.
Ausgezeichnet hat dazu das Kapuzinerkressepesto
meiner Schwester geschmeckt, auch ihre Kapuzinerkressekapern:
sehr gelungen. Und für die Streber unter euch: selbst gemachte Butter, na?
Das Brotrezept
habe ich mir im Backdorf abgeholt.
Maria, ich habe hier wirklich einen bangen Augenblick verbracht! Hilfe! Der Verlust eines so treuen Begleiters ist sicher fast ganz genauso schlimm, aber... argh! Auf dass sich ihre Nachfolgerin würdig erweise (und Dich bei vielen, vielen Blogposts unterstütze!)!
AntwortenLöschenSchönen Sonntag Euch!
Charlotte
Liebes Mädel vom Land,
AntwortenLöschenso ein Schock schon am Sonntagmorgen.
Schön, daß Du unser erhalten bleibst.
Liebe Grüße
Braunelle
Liebe Maria, Schock, was für ein Glück Du bleibst und mit einem tollen Brotrezept werden wir verwöhnt. Dazu herrliche Bilder und ein vielversprechender Aufstrich, klasse DANKE!
AntwortenLöschenMit den liebgeworden Küchengeräten, das ist arg was will man machen 20 Jahre ist doch eine gute Zeit. Nur eine Neue finden und umstellen, das ist es immer was mich so stört. Einen wunderschönen Sonntag und liebe Grüße Ingrid
ich hab schon einmal kurz schlucken müssen...
AntwortenLöschenHatte übrigens noch nie eine Küchenmaschine, der Mixer tut´s auch.
lg
Je, blöd wäre es, wenn einer meiner Lieblingsblogs aus dem Internet verschwinden würde! Außer, du hättest eine regelmäßige Kolumne in einer Zeitschrift. Eine Uralt-Küchenmaschine habe ich auch, vom Mütterlein geerbt. Die wird noch ewig halten, weil ich gar so gern mit den Händen knete.
AntwortenLöschenJössas, jag mir doch nicht so einen Schrecken ein! ;-)
AntwortenLöschenBrunnenkressekapern? Die sehen genau so aus wie meine fermentierten Kapuzinerkressekapern. Ein Geschmacksvergleich wäre sicher interessant.
Was bist du für ein Schlaufuchs ... Ja! Kapuzinerkressekapern sind das ... Sorry, sorry ... ;-)
LöschenHui, jetzt bin ich aber erleichtert ��. ich bin voll reingefallen, und dein Blog ist tatsächlich einer, der mir fehlen würde. Ich freu mich wirklich über jeden neuen Beitrag. Zu meinem Glück war es nur deine Küchenmaschine, und ich bin sicher, du wirst dich schnell an deine neue gewöhnen. Das Brot werde ich nachbacken, aber z.t. mit Vollkornmehl. Mal schaun, was draus wird ;-)
AntwortenLöschenHallo Maria,
AntwortenLöschenDeine Geschichte erinnert mich sehr an meinen "Wechsel" der Küchengeräte. Bei mir war es fast genauso ! Nachdem die Bosch ihren Geist aufgegeben hatte, stand ich vor der Entscheidung: Thermom. oder Kitchen Aid, ich habe mich für die Kitchen Aid entschieden und es nicht bereut. Viel Spaß mit der neuen Maschine, es stimmt schon: sie ist "anders" ;-). Liebe Grüße, Birthe
Natürlich hätte mich der Schlag getroffen, wenn du wirklich gegangen wärst. Aber zum Glück ja nicht!
AntwortenLöschenMeine Küchenmaschine ist mittlerweile 18 Jahre alt und ächzt schon ordentlich, aber ich hoffe, sie schafft auch die 20 Jahre.
Ich bin kurz in Panik geraten, haben sich doch un letzter Zeit so einige von ihren Blogs verabschiedet. Dabei finde ich die Blogs so wunderbar entschleunigend. Ich hoffe du und deine neue Küchenmaschine werdet Freunde. Ich knete noch immer von Hand und hoffe, dass mir irgendwann jemand mal eine schenkt.
AntwortenLöschenHimmel! Schreck uns alle doch nicht so! Schön, dass wir auch weiterhin Blogeinträge von dir zu lesen bekommen ☺
AntwortenLöschenIch weiß genau was es heißt, wenn man sich von einer langgedienten Küchenmaschine verabschieden muss, mir ging es mit meiner Bosch genauso. Ich hoffe du hast mit der neuen genauso viel Freude! Welche Farbe wurde es denn? (die KitchenAid ist wohl die einzige Küchenmaschine, bei der diese Frage auch Sinn ergibt 😉)
Liebe Grüße, Julia
Schlichtes Grau, liebe Julia ;-)))
LöschenPuh, jetzt hatte ich tatsächlich einen Schreck gekriegt. Schön, dass nicht du, soondern die Küchenmaschine sich verabschiedet. Mit meiner werde ich nicht so recht warm. High-tec und doch bleibt immer was am Schüsselrand kleben. Vielleicht sollte ich sie doch öfter mal in Gang setzen, damit sie nicht einrostet oder beleidigt ist.
AntwortenLöschenauch mir ist kurz der Atem gestockt, denn ich lese so gerne bei dir mit und alles, was ich bisher nachgekocht habe, ist prima gelungen. So bin ich froh, dass nur deine alte Küchenmaschine sich verabschiedet hat und freue mich umso mehr, dass du nun auch eine Kitchen Aid hast, denn so kann ich annehmen, dass die Beschreibungen in deinen Rezepten genau die Handgriffe wiedergeben, die du mit der KA gemacht hast und es mit meiner gleich tun... (z.B. bei Mürbeteig: Ich bin immer unsicher, ob ich ihn nicht doch besser von der Hand mache als mit der Maschine... und Jaa, Farbe??? ;-) Liebe Grüße von Hannah
AntwortenLöschenMürbteig --- da bin ich auch unsicher. Meistens beginne ich mit der Maschine und knete dann noch von Hand fertig ;-)))
LöschenEs ist die dunkelgraue geworden, liebe Hannah :-)
Da hast Du aber jung mit einer Küchenmaschine angefangen, wenn die Bosch mit 20 Jahren den Geist aufgegeben hat. Möge Dir die neue viel Freude und Befriedigung (und uns manch schönen Blogpost) bringen! Der Aufstrich mit Sauerkraut gefällt mir sehr gut.
AntwortenLöschenGruss Bea
Jaha, das siehst du mal, wie lange ich schon werke ... Und, naja, so jung bin ich ja auch nicht mehr ... ;-)
LöschenMEINE LIEBEN: HIER AN DIESER STELLE EIN DANKESCHÖN AN EUCH ALLE, DAS SO DIREKT VON HERZEN KOMMT, LUFTLINIE IST NIX DAGEGEN ... Wenn das so ist, möchte ich euch ewig erhalten bleiben :-)
AntwortenLöschenAlles Liebe!
Unbedingt - ohne Dich wärs nur halb so schön! Danke für deine Texte, Gedanken und Beiträge. Alles Liebe, Eva
AntwortenLöschenKüsschen! :-)
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