Gnocchetti mit Endivie und Walnusssauce - Rezept.
Antifel
stand da auf einem kleinen, gelben Zettel, der am Kühlschrank klebte. Mein
Vater wird sich gedacht haben, Antifel
ist aus, als er zur Arbeit ging, und ein Winter ohne Antifel ist fad. So
hinterließ er uns, zuallererst natürlich meiner Mutter, diese Nachricht,
knackig, kurz, präzise: Antifel. Besorgt Antifel. Es soll Antifel da sein, wenn
ich wieder Zuhause bin.
Ich sah mich schon im Geschäft stehen wie die alternden Ehemänner
mit den Einkaufslisten ihrer Frauen, verzweifelnd vor der Kiste mit Rotkraut,
wo doch die Gattin Blaukraut aufgeschrieben hat. Doch soweit sollte es zum
Glück nicht kommen: Nach vielem Grübeln, nach einigem Hin und Her, fanden wir
des Rätsels Lösung. Der Moment der Erleuchtung, die sprichwörtliche Glühbirne,
die angeht und Licht ins Dunkel bringt – sie sorgte für einen Lachkrampf der
Sonderklasse. Endiviensalat hat er nämlich gemeint, der Gute, und weil man das
im Mühlviertlerischen so sonderbar ausspricht wie Aundüfe … ähm, genau.
Gnocchetti mit Endivie und Walnusssauce
Also … Besorgt
euch Antifel und macht euch ans Werk. Der zart bittere Geschmack des
Endiviensalats, die feine Würze der (veganen!) Walnusssauce, all das vereint
mit kleinen, weichen Kugeln aus Kartoffelteig: Wintergerichtehimmel.
Zutaten für 4 Portionen
500 g Gnocchetti (oder Gnocchi) – dieses Mal nicht selbst gemacht
Für die
Walnusssauce
100 g grob gehackte Walnüsse
1 Knoblauchzehe
Salz
Pfeffer
100 ml Rapsöl
1 EL Zitronensaft
125 ml Kochwasser von den Gnocchetti
Außerdem
300 g Endiviensalat
1 EL vegane Butter
1 EL Olivenöl
2 EL Walnussöl
Salz
Pfeffer
Zum Anrichten
Parmesan
gehackte Walnüsse
frische Kräuter
1. Für die Gnocchetti reichlich leicht gesalzenes Wasser in einem
großen Topf aufkochen lassen.
2. Währenddessen die Endivienblätter waschen, trockenschütteln und
in 1 cm breite Streifen schneiden.
3. Butter und Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die
Endivienstreifen darin 1 – 2 Minuten bei mittlerer Hitze dünsten. Vom Herd
nehmen und mit Walnussöl, Salz und Pfeffer würzen. Warmstellen.
4. Die Gnocchetti im Wasser kochen, bis sie gar sind, dann
abseihen und dabei das Kochwasser auffangen. 125 ml vom Kochwasser abmessen.
5. Das Kochwasser mit den übrigen Zutaten für die Walnusssauce
pürieren. Es entsteht eine helle, glatte und cremige, zum sofortigen Verlieben
geeignete Sauce.
6. Die Gnocchetti mit den Endivienstreifen und der Sauce auf
Tellern anrichten und mit Parmesan und gehackten Walnüssen bestreuen. Mit
frischen Kräutern dekorieren.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenJaaa, so heißt der Salat auch bei uns.
AntwortenLöschenIch hab das im Sommer entdeckt, dass man den auch braten kann und will schon die längste Zeit ein Posting dazu machen. Danke für diese wunderbare Erinnerung.
Echt, in Wien auch? Wie lustig :-)
LöschenAlles Liebe!
Hahaha, erinnert mich an die Erzählung einer Lehrerin-Freundin: da schrieb ein Kind “Gamünde“ hin, es stellte sich heraus, gemeint war Kamillentee... Das Rezept werde ich testen, ich liebe Antifel :-) Liebe Grüße von Bettina
AntwortenLöschenHaha, der Lacher der Tages, so witzig - da muss man aber erst einmal drauf kommen!!!
LöschenLiebe Grüße!
Das klingt nach einer ganz feinen Variante eines hiesigen Winter-Klassikers namens "Ärpel met Schlat" (bergisch platt bzw. kölsch für "Kartoffel mit Salat", eine Art von Endivien-Kartoffel-Stampf) und wird darum direkt vorgemerkt!
AntwortenLöschenWie schön - und "Ärpel met Schlat", das hätte ich ohne deine Übersetzung wohl nicht gecheckt :-)
LöschenAntifel!Gamünde! Ich liebe die österreichische Sprache. Und deine Frühlingsülle von Blümchen istbezaubernd.
AntwortenLöschenJa, es ist echt sehr amüsant ;-))))
LöschenOh, habe auch gelacht. In der Schweiz heisst er Antifi (mein spellcheck weigerte sich dreimal, das so stehen zu lassen...). Und wenn man ihn nicht kocht, sondern Salat daraus macht, darf es ein bisschen gestossenen Zucker oben drauf sein!
AntwortenLöschenGruss Bea
Antifi - sehr ähnlich dem Antifel ;-))) Und der gestossene Zucker oben drauf klingt fein :-)
Löschen