Almkräutertopfen ǀ Schüttelbutter ǀ Mädesüßmilch - Rezept.
Oder zwei oder drei oder viiiiiele! Almurlaub mit Kindern ist grandios –
und sehr aufschlussreich. Glauben die Kleinen (und auch die Großen?) zu Beginn,
nicht ohne Fernsehen oder Handy auskommen zu können, wird es nach ein bis zwei
Tagen Umschaltzeit so richtig gemütlich. Raus aus der Komfortzone, rein ins
Abenteuer:
Schlechtes Wetter egal, tagelang nur Katzenwäsche und wie man ausschaut,
wird zur unwichtigsten Nebensache der Welt. Wandern gehen, Kühe beobachten,
Kräuter sammeln. Eine schwarze Raupe, Herkunft Brennnessel, wird zum Haustier
auf Zeit und auf den Namen Raupi getauft.
Regen? Ach Mama, im Bach wascheln
geht doch trotzdem. Aus dem großen Stein mit dem Spalt in der Mitte wird
ein weltumsegelndes Piratenschiff. Und wir zu Piraten. Zu Almpiraten!
Blütenmandalas legen, Steinmännchen stapeln, Steine übers Wasser hüpfen
lassen. Staudämme bauen und wieder niederreißen, Blumensträuße pflücken und
verschenken, dem Hund zum tausendsten Mal sein Stöckchen werfen.
Feuersalamander bestaunen, am
Lagerfeuer sitzen, in der warmen Hütte dem Knisterfeuer und Märchengeschichten
lauschen. Abends dann Brettspiele und Gitarrenklänge, jaja, die
Gedanken sind frei. Und irgendwann verabschiedet sich eins ums andere in
die Federn, der kleinste Striezi am liebsten ganz zum Schluss. Zeit haben und
sie sich nehmen: Schön ist das.
Das Kochen am holzbefeuerten Herd - es ist spannend und entspannend zur
gleichen Zeit. Und ein paar feine Kinderkochprojekte waren auch mit dabei auf
der Alm:
Zur Jause haben wir Almkräutertopfen
gemacht. Die Kinder sind ausgezogen, um verschiedenste Kräuter und Blüten zu
sammeln, wie etwa Quendel (der gerade so wunderschön blüht!), Schafgarbe,
Wiesenpippau oder Rotklee. Dann haben sie alles mit den Händen superklein gezupft.
Die Kräuter haben wir mit Topfen, Sauerrahm, Salz, Pfeffer und Senf glattgerührt,
auf Brote gestrichen und alles mit reichlich Blüten und Grün verziert.
Schüttelbutter herzustellen macht großen Spaß: Dafür werden Kräuter und Blüten
gesammelt, klein gezupft und in ein großes Schraubglas gegeben. Frisches
Schlagobers und etwas Salz dazu, dann wird das Glas fest verschlossen. Nun kommt
Muskelkraft ins Spiel: Auf Teufel komm raus muss geschüttelt werden. Dadurch
wird das Schlagobers zunächst dickflüssig und irgendwann schließlich fest und
steif – das kann schon mal zehn Minuten dauern. Das Schütteln wird dabei immer
schwieriger, doch aufgeben gilt nicht! Denn irgendwann macht es Plopp
und es ist eine Butterkugel im Glas. Die Buttermilch wird abgegossen (und darf
ruhig getrunken werden) – fertig.
Und wer noch nie an einer Mädesüßblüte geschnuppert hat, der sollte das
unbedingt nachholen, jetzt ist noch Zeit dafür! Sie duftet so wunderbar,
fruchtig und vanillig, und erinnert mich irgendwie an Zuckermelone. Wir haben
sie kopfüber in Milch gehängt und über Nacht kühl gestellt (geht auch – sehr stimmig
– im Brunnen vor der Hütte!). Am nächsten Tag kann man sich über herrlich
aromatisierte Mädesüßmilch freuen.
Maria, das klingt nicht nur paradiesisch – es sieht dank deiner wundervollen Fotos auch so aus! Und den Duft, Geschmack der frischen Kräuter kann ich förmlich riechen...
AntwortenLöschenHerzlich: Charlotte
Ach, wie freuen mich deine Worte, Charlotte ... :-)
Löschenach wie schön!!! Erinnert mich an meine Sommerferien als Kind auf einem urigen Bauernhof im Waldviertel, ist ewig her...
AntwortenLöschenDie Schüttelbutter finde ich genial, auch um mehrere Kinder zu beschäftigen :-))
lg
Ja, das geht nämlich wirklich ganz schön in die Arme, das sag ich dir ... :-D
LöschenSehr sehr schön. Wir haben uns dieses Jahr mit den Kindern für den Sommerurlaub Seiser Alm ausgesucht. Ich bin sicher, das wird auch ganz toll werden. Kinder lieben die Natur.
AntwortenLöschenSüdtirol steht ganz oben auf unserer Urlaubsliste. Allerdings: "Versteckte" Werbung mag ich nicht so sehr ...
LöschenWenn ich deine Bilder und die Worte dazu verinnerliche, weckt das direkt in mir das Kind und ich wäre zu gerne dabei.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Ich hätte dich glatt mitgenommen, liebe Sigrid :-)
LöschenLiebe Grüße!
Jaja, die Gedanken sind frei...
AntwortenLöschenSo frei :-))))
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