Hustensaft aus schwarzem Winterrettich - Rezept.
Die Katzen haben sich gemausert: Vom
bäuerlichen Nutztier für die Mäusejagd zum verhätschelten, wohlgenährten
Stubentiger. Und ob im Frühjahr oder Herbst geboren – kein Hahn kräht mehr
danach. Früher war das anders: Herbstkatzerl waren gewissermaßen zweite Wahl.
Sie galten als weniger robust, schwächer und kleiner als ihre
Frühlingsgeschwister – und bei den damaligen Lebensbedingungen am Hof traf das
vermutlich auch zu.
Gottseidank (und überraschenderweise!) mögen sie
unseren selbst gemachten und recht wirksamen Hustensaft aus schwarzem Rettich
gerne – der leicht scharfe Geschmack sticht wohl nicht allzu sehr vor den
Freuden des Aushöhlens (Scharfes Werkzeug? Ich? Ich darf scharfes Werkzeug?)
und Befüllens der Knolle (Kandiszucker!!!) hervor. Und so löffeln wir munter
vor uns hin…
Hustensaft aus schwarzem Winterrettich
Rettich-Hustensaft
ist ein altes Hausmittel, um festsitzenden Schleim zu lösen und das Abhusten zu
erleichtern und ist besonders wirksam bei erkältungsbedingtem Husten und
Halsschmerzen.
Seine
Wirkung verdankt er den im Rettich enthaltenen Senfölen, die antibakteriell und
schleimlösend wirken. Außerdem helfen die enthaltenen Vitamine A, C und E
dabei, das Immunsystem zu stärken. Honig wirkt ebenfalls antibakteriell und
entzündungshemmend und beruhigt die gereizten Schleimhäute.
Zutaten
1 fester und nicht zu kleiner schwarzer
Rettich
Brauner Kandiszucker
1 EL Honig
1. Zuerst vom oberen Ende des Rettichs
(dem Ende, wo das Grün war) eine Kappe abschneiden.
2. Dann den Rettich aushöhlen, sodass
rundherum ein Rand von etwa 1 – 1,5 cm (je nach Größe des Rettichs) verbleibt.
Ich mache das mit einem Kugelausstecher, wie man ihn beispielsweise für Melonen
verwendet. Kinder benötigen hierzu unbedingt Hilfe, da das Fruchtfleisch des
Rettichs relativ hart ist. Das ausgehöhlte Fruchtfleisch kann frisch geknabbert
werden oder es kommt klein geschnitten in den nächsten Salat oder in die
nächste Suppe.
3. Das untere Ende ebenfalls kappen,
aber nicht allzu sehr. ES reicht, die Spitze wegzuschneiden.
4. Nun werden mit einer Stricknadel oder
einem Spieß 3 – 4 Löcher in das untere Ende gebohrt. Durch diese Löcher wird
später der Hustensaft fließen.
5. Den Rettich bis obenhin mit
Kandiszucker füllen und dann auf ein kleines Glas stellen, sodass der Saft in
das Glas abfließen kann. Das Glas dabei nicht zu groß wählen, denn der Rettich
schrumpft innerhalb von einem Tag ordentlich zusammen!
6. Nun kommt noch der Honig obenauf und
dann noch dem Rettich seine Kappe aufsetzen. Fertig.
7. Nun heißt es warten … Der Zucker
beginnt, dem Rettich seine Feuchtigkeit zu entziehen – und mit ihr auch seine
Wirkstoffe. Er verflüssigt sich und fließt – mit gesundmachenden Substanzen
angereichert – nach unten. Schon nach einigen Minuten kommen die ersten
Tropfen!
8. Sobald genügend Flüssigkeit
herausgetropft ist, kann der Hustensaft auch schon eingenommen werden! Täglich
etwa 3 Löffel (Kinder nehmen Tee-, Erwachsene Esslöffel) sind ideal.
Tipps:
* Rinnt mehr Hustensaft ins Glas als man
akut verbrauchen kann, den Saft in ein sauberes Marmeladenglas umfüllen und im
Kühlschrank lagern.
* Zur Herstellung des Hustensafts gibt
es mehrere Methoden. Eine weitere ist, vorerst nur etwa 1/3 des Fruchtfleisches
mittig aus dem Rettich zu schneiden und den Saft wie beschrieben herzustellen.
Am nächsten Tag, wenn der Zucker geschmolzen ist, schneidet man eine weitere
Schicht aus dem Rettich, füllt wieder mit Zucker auf, etc. So lassen sich noch
mehr Inhaltsstoffe aus dem Rettich ziehen. Für diese Vorgehensweise eignen sich
vor allem große Knollen.
* Statt Kandiszucker kann auch brauner,
grobkörniger Kristallzucker verwendet werden. Allerdings löst Kandiszucker mehr
Wirkstoffe aus dem Rettich heraus, weil er länger zum Auflösen braucht.
* Oder so: Das ausgehöhlte Fruchtfleisch
klein hacken, mit etwa der gleichen Menge Braunzucker mischen und wieder in den
Rettich füllen. Die Menge, die nicht hineinpasst, abgedeckt in einem
Schüsselchen zwischenparken – sie kann nach einigen Stunden, wenn alles schon
ein wenig zusammengesunken ist, nachgefüllt werden. Weiter wie beschrieben.
* Vor der Entnahme den Hustensaft immer
kurz durchrühren, weil sich der Honig gerne am Boden des Glases sammelt.
* Der Sirup ist durch seinen hohen Zuckergehalt
relativ gut haltbar, allerdings schmeckt er frisch am besten.
Ich, Septemberkind: Hatte alle Kinderkrankheiten und wenn jemand auch nur eine Grippe erwähnt, liege ich flach.
AntwortenLöschenSchwesterherz, Dezemberkind: Die liegt nur flach, wenn sie von einem Traktor überrollt wurde... :D
Na gut, über die These lässt sich sicher diskutieren ... ;-))) Und ich hoffe, der Traktor ist nicht tatsächlich über deine Schwester gerollt ...!
LöschenLiebe Grüße!
Hm, als Mama dreier eher Frühlingskinder tue ich mir schwer mit Vergleichen, aber im Moment trifft deine Theorie tatsächlich zu! Und als ebenfalls working mum ich möchte auch gern daran glauben :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Elisabeth
Ja, und die Kinder geben es ja ständig unter sich weiter ... Uahhhh ... ;-)
LöschenLiebe Grüße!
P.S.: Wegen deines Mails melde ich mich noch separat!
Bei uns stimmt die Herbstkatzerltheorie nicht so, das Junikind war oft krank...
AntwortenLöschenDer Hustensaft ist sicher eine tolle Sache, oft davon gehört, nie probiert. Danke für die Anleitung lg
Es ist wirklich ganz einfach und hilft sehr gut! wir mögen ihn sehr :-)
LöschenLiebe Grüße!
Liebe Maria, endlich mal eine Anleitung für diesen Hustensaft, von dem ich schon so oft gehört habe. Zum Glück haben wir hier gerade keinen Husten, aber jetzt weiß ich, wo ich nachgucken könnte, wenn wir wieder Bedarf hätten. Liebe Grüße von Hannah
AntwortenLöschenDas freut mich, liebe Hannah ... Er schmeckt zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber er wirkt! :-) Liebe Grüße!
LöschenOh! Noch nie gehört, ich probiere den Saft dankbar beim nächsten (hoffentlich noch etwas entfernten) Infekt aus. Meiner Tochter kommt der Zwiebel-Honig-Sirup schon zu den Ohren raus und "duften" tut der Rettich sicher auch besser. Zur Jahreszeitenstatistik: Anfang März geboren, ab Kita-Eintritt von Oktober bis März quasi dauerkrank. Aber auch stattliche Polypen und Mandeln, wir kamen -leider- um eine OP nicht rum. Seitdem ist bis auf wenige, leichte Infekte Ruhe. Liebe Grüße Christina
AntwortenLöschenWow ich habe zwar schon wunderschönen Ringelrettich in einem Luxushotel in Südtirol gegessen aber schwarzer Rettich ist mir komplett neu. Danke fürs Teilen der Idee und die Info generell. Viele Grüße aus dem Sauerland
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