Bratkartoffelsalat mit Giersch - Rezept.
Schulen geschlossen,
Ausgangsbeschränkungen, Versammlungsverbot, soziale Kontakte aufs Minimum
reduziert: Wer hätte das noch vor wenigen Wochen gedacht… Unsere Gesellschaft
hat quietschend eine Vollbremsung hingelegt – und die Reifen qualmten gewaltig.
So fühlt sich also Stillstand an.
Ich freue mich an der Natur, alles
sprießt und wächst. Vor allem freue ich mich mit ihr bei dem Gedanken, dass sie
zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder einmal aufatmen kann und
reinere, bessere Luft in ihre Lungen strömt. Ich wundere mich über den klaren,
streifenfreien Himmel und über diese ungewohnte Stille und Abgeschiedenheit. Mir
gefällt der behutsame Umgang miteinander, die viele Zeit, die ich plötzlich mit
meinen Kindern verbringen kann, dass die Jungs im Spiel gerade so richtig
zusammenwachsen. Und dass momentan so viel gekocht wird wie nie und ich
regelmäßig Nachrichten bekomme, welche Rezepte aus dem Blog gerade in
kulinarischer Bearbeitung waren.
Ich bin dankbar, dass wir das Glück
haben, einen großen Garten zu besitzen, in dem die Kinder schreien und toben
können, soviel sie wollen. Dass das Minimädel eine engagierte Lehrerin hat, die
alles gibt und keine Mühen scheut, um ihre Schützlinge auch aus der Ferne
voranzubringen. Und dass ich mir seit kurzem Milch und Eier von einem Bio-Hof
bei uns im Ort holen kann, der meinen Vorstellungen von einer vernünftigen,
guten, zukunftsträchtigen Landwirtschaft schon sehr, sehr nahe kommt.
Der Wald ist unser Freund, mehr noch als
sonst, in ihm sind wir frei und dennoch ganz geborgen. Wir atmen seine Luft,
die uns stark und zuversichtlich macht. Und was andere Waldbaden nennen,
nehmen wir als ganz selbstverständlich wahr. Auch meine geliebten Wildpflanzen
haben nun, in dieser Zeit, ihren besonderen Platz: Das Wissen, dass die (wilde)
Natur uns ernähren kann, dass sie großzügig ist und uns reich beschenkt, gibt
mir Mut und Halt. Wie wenig brauchen wir doch zu unserem Glück …
Aber ich frage mich natürlich auch, was
da noch kommen wird. Wie sich die Zahlen entwickeln, ob meine Kinder vor dem
Sommer überhaupt noch einmal die Schule, den Kindergarten, die Krabbelstube von
innen sehen werden. Wie meine längerfristigen Berufsaussichten sind. Ob wir
alle gesund bleiben oder eh schon krank waren, ohne es zu wissen. Es ist eine
spannende Zeit – und weil Blicke in die Zukunft naturgemäß nicht funktionieren,
wie wäre es da mit dem Gegenteil? Der Blick von der Zukunft aus zurück ins Heute – ein spannendes Gedankenexperiment…
Lasst mich noch die großartigen Corona-Tipps der italienischen Nonna mit euch teilen (die ihr bestimmt schon kennt) – und kocht
euch gesund und zuversichtlich!
Bratkartoffelsalat mit Giersch
Kartoffeln und eine Runde durch den
Garten – mehr braucht es für dieses schlichte und doch so feine Gericht nicht.
Absolut quarantänetauglich!
Zutaten pro Portion
Für den Salat
2 – 3 Kartoffeln (je nach Größe)
Salz
Olivenöl
1 Doppelhandvoll junger, knackiger
Giersch (so wie jetzt – im Gourmetstadium …)
Für das Dressing
Zitronensaft
Zitronenschale
Salz
Galgant gemahlen
Senf
Ahornsirup
Olivenöl
ein klein wenig Wasser
1. Das Backrohr auf 200 °C
Ober-/Unterhitze vorheizen.
2. Die Kartoffeln schälen und der Länge
nach vierteln. Größere Exemplare eventuell noch einmal teilen.
3. Die Kartoffeln auf ein Blech geben,
salzen und mit etwa 2 EL Olivenöl beträufeln und mit den Händen gut durchmischen.
In den Ofen geben.
4. Die Kartoffeln etwa 30 Minuten garen,
bis sie durch und stellenweise schon goldgelb gebräunt sind. Dabei eventuell
nach 20 Minuten wenden.
5. In der Zwischenzeit alle Zutaten für
das Dressing in der individuell gewünschten Menge verquirlen und beiseitestellen.
6. Den Giersch verlesen und die Blätter
von den Stängeln zupfen. Waschen und trocken schütteln.
Liebe Maria,
AntwortenLöschendie grandiose Nonna ist tatsächlich bislang an mir vorbeigegangen... danke! Auch wir sind wahnsinnig dankbar – dafür, dass wir beide von zuhause aus arbeiten können und dürfen, dafür, dass wir gesund und beieinander sind, dafür, dass wir immer noch raus dürfen und dem Frühling nicht nur zusehen müssen. Kleine, so große Dinge!
Herzlich vom anderen Ende Österreichs: Charlotte
Tatsache??? Ich dachte mir, ich wär heillos hinten damit, wollte es mir aber doch merken - eher für mich als für euch ;-) So aber freuts mich natürlich, dass ich dir etwas Neues zeigen konnte, liebe Charlotte :-)
LöschenUnd ich freue mich, dass es euch gut geht ... Wirklich. Passt auf euch auf, gell?
Alles Liebe, wir lesen uns!
Ja, ein großer Garten und der Wald vor der Tür hat zurzeit schon große Vorteile! Unser Garten bietet mit seinen 70qm nicht gerade die große Fläche für Spaziergänge, aber zum Tanken von Sonnenstrahlen reicht es ;-)
AntwortenLöschenBleibts gesund und liebe Grüße, Julia
Das machen wir, liebe Julia ... Dankeschön! :-)
LöschenGut dass du dich erholt hast. In diesen Zeiten krank zu werden ist ein Alptraum.. niemand weiß was kommt, aber ihr macht es euch schön. Liebe Grüße!
AntwortenLöschenWir versuchen es :-) Alles Liebe!
LöschenNicht, dass ich in den letzten Jahren daran gezweifelt habe, auf dem Land zu leben - aber jetzt zeigen sich die vielen Vorteile gegenüber der Stadt. Glücklicherweise fühlt man sich mit viel Natur um sich, räumlich kaum eingeschränkt. Wie viel das wert ist, oder? Ach, Natur - für mich immer der Ort um aufzuladen. Aber wem sag ich das ;-)
AntwortenLöschenHeute in der Früh habe ich eine Runde mit dem Rad gedreht - der Wuff soll ja seine Kondition nicht vollends verlieren (me too). Ich traf eine Nachbarin, wir haben geplaudert, es war eigentlich wie immer ... Nur mit großem Abstand zwischen uns ;-) Würde ich das ausblenden und würde nicht hin und wieder die Polizei durch unsere Siedlung patrouillieren - es wäre nicht besonders anders.
LöschenJa, es ist einfach so viel wert ... Liebe Grüße!
also die Nonna kannte ich auch nicht...
AntwortenLöschenIhr könnt euch wirklich glücklich schätzen auf dem Land zu wohnen und den Wald nah zu haben! Fast paradiesisch!
lg und bleibt alle gesund
Das stimmt, wir wissen es auch zu schätzen...
LöschenUnfassbar, dass du die Nonna auch nicht kanntest!!! :-)
Liebe Grüße!
Durch Friederike von Fliederbusch Blog bin ich zu dir gekommen.
AntwortenLöschenViele Interessante Beiträge. Werde jetzt öfter hier mitlesen.
Lg ins Mühlviertel aus Wien
Das freut mich sehr :-))) Wer Friederike mag, ist mir augenblicklich und automatisch sympathisch! Bis bald und liebe Grüße!
LöschenLiebe Maria, Gott sei Dank bist du wieder fit, krank sein ist zur Zeit ja noch unlustiger als sonst. Ich finde mich in deinen Geanken sehr gut wieder: ich genieße zwar die Ruhe, die Langsamkeit, die Zeit mit den Kindern, aber auf der anderen Seite habe ich große Zweifel in mir, was "danach" kommt. Wir sind auch in der glücklichen Lage, einen Garten zu haben, in einer Sackgasse zu wohnen und hinterm Zaun ist auch schon der Wald. Aber dieses "Eingesperrtsein" in unserer Ortschaft ist schon ein eigenartiges Gefühl... nicht dass ich raus muss, sondern eher dass ich nicht raus darf. Alles Liebe an euch und glg Uli
AntwortenLöschenLiebe Uli,
Löschenja, es ist eigenartig, einfach ungut. Als ich diese Woche das erste Mal mit Mundschutz einkaufen war, kamen mir fast die Tränen. Es ist so eine fremde Stimmung, die mir die Knie weich macht. Was allein so ein Mundschutz für Distanz schaffen kann zwischen Menschen - nicht nur körperlich.
Alles Liebe, passt auf euch auf!