2000 Schilling! 2000 Schilling gaben meine Eltern regelmäßig aus, wenn wir alle paar Monate zum Großeinkauf in die Landeshauptstadt fuhren, nach Linz. Wenn sich damals, in meiner Kindheit, die Tür zum Großmarkt öffnete, war das für mich der Eintritt ins Schlaraffenland. Nichts, was es dort nicht gab. Interessiert und staunend klapperten wir die Gänge ab, die Einkaufsliste wurde akkurat abgehakt, Unmengen an Lebensmitteln landeten im überdimensionalen Wagen. Irgendwann erreichten wir dann die Kassa, die Abfertigung dauerte ewig. Zeile um Zeile druckte sich auf den schmalen, langen Zettel, der immer länger und länger wurde und schließlich: die Verlautbarung der zu zahlenden Summe. 2000 Schilling! Was für ein Betrag das für mich damals war – unerreichbar, riesengroß. Und der Kofferraum war stets randvoll.
Für den Vorrat kamen auch immer einige Sorten Dosensuppen mit nach Hause. Mein Liebling war die Serbische Bohnensuppe, die hab ich wirklich gemocht – vor allem die minikleinen Fleischquadrate, die hier und da zu finden waren (die aber bestimmt nicht von glücklichen Tieren stammten). Heute weiß ich es besser – dass frisch gekocht um Welten feiner schmeckt, vor allem weil ich weiß, was drin ist – und was nicht. Zur Rettung der Suppen und Eintöpfe stelle ich euch meine vegetarische Variante der Serbischen Bohnensuppe vor. Ich finde, das Veggie-Gesicht steht ihr ausgezeichnet …
Vielen lieben Dank wieder einmal an Britta, Tamara und Barbara, die im Hintergrund immer so vorbildlich die Organisation übernehmen. Es ist schön, dass ihr das macht. Die gesamte Rettungsrunde findet ihr am Ende des Beitrags!
Serbische Bohnensuppe, vegetarisch
Diese Suppe kommt normalerweise nicht ohne eine ordentliche Menge an Fleisch und Speck aus. Aber hey, das braucht es nicht, sie macht auch ohne satt und glücklich. Achtet nur darauf, die Suppe bereits am Vortag zuzubereiten, damit sie schön durchziehen kann. Das macht sie noch besser!
Zutaten für etwa 6 Portionen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 orangene Karotten
2 gelbe Karotten
1 Stück Petersilienwurzel
etwas Sellerieknolle
falls vorhanden: weiteres Gemüse wie etwa Fenchel
3 Kartoffeln
1 rote Paprika
1 EL Rapsöl
1 Dose stückige Tomaten (oder die gleiche Menge frische Tomaten, enthäutet und grob gehackt)
2 TL Tomatenmark
3 TL Paprikapulver
1 l Gemüsesuppe
1 Lorbeerblatt
1 TL Majoran getrocknet
1 TL Oregano oder Thymian getrocknet
1 Dose weiße Bohnen (oder die gleiche Menge frisch gekochte weiße Bohnen)
Salz
Pfeffer
ein kleiner Schuss Essig
1. Zwiebel klein würfelig schneiden, Knoblauchzehe fein hacken. Karotten, Petersilienwurzel, Sellerie, ggf. weiteres Gemüse und Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Paprikaschote entkernen und ebenfalls würfeln.
2. Zwiebel und Knoblauch in einem Topf in Rapsöl bei mittlerer Hitze anschwitzen. Die Gemüsewürfel zugeben und kurz mitbraten.
3. Tomatenstücke, Tomatenmark und Paprikapulver zugeben.
4. Mit Suppe ablöschen, das Gemüse sollte knapp bedeckt sein. Lorbeerblatt, Majoran und Oregano oder Thymian hinzufügen, einmal umrühren und Deckel auflegen. 10 Minuten köcheln lassen.
5. Bohnen abspülen, abtropfen lassen und zur Suppe geben. Noch einmal aufkochen lassen, dann mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken.
Es retten mit:
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Ich finde es so interessant, dass man solche Erinnerungen oft mit Essen zusammen bringt. Sehr schoen geschrieben, deine Suppe sieht auch sehr gut aus!
AntwortenLöschenLG Wilma
Serbische Bohnensuppe habe ich auch schon gehört - und diese kleinen viereckigen Fleischstücke kenne ich auch von irgendwoher. Wie Du habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dass selber kochen deutlich besser schmeckt.
AntwortenLöschenDein Rezept nehme ich mir gleich mal mit. Ich mag nämlich diese weißen Bohnen und mir fällt oft nichts ein, was ich damit machen könnte... :-)
Da würde ich sofort einen Teller probieren!
AntwortenLöschenHach ja, manche Dosen bringen schon Kindheitserinnerungen zurück - bei mir sind das Tortellini in Tomatensauce ;-)
AntwortenLöschenDeine Serbische Bohnensuppe sieht einfach köstlich aus, da braucht es wirklich kein Fleisch. Danke für das Rezept und liebe Grüße, Julia
Deine Erzählung erinnert mich daran, wie wir 1-2-mal jährlich mit den Eltern nach Linz in die Metro gefahren sind. Was für ein Erlebnis, die Städtereise meiner Kindheit quasi ... und daran, dass für mich Miracoli Pasta Asciutta ein Highlight war. Das hat meine Mama extra nur für mich gekauft und gekocht ... heute würd ich auch die Nase rümpfen, weil so Halbfertig-Zeugs, aber damals war es einfach wundervoll. Und natürlich auch DANKE fürs Rezept! So wie das klingt, sollte es auch den carnivoren Männern im Haushalt schmecken :-) Liebe Grüße aus Wien, von Irmi E.
AntwortenLöschenWas für ein schöner Beitrag zu unserer Rettungs-Aktion. Ein wunderbares Rezept und diese Serbische Bohnensuppe hast du sehr schön farbenprächtig in Szene gesetzt.
AntwortenLöschenIch glaube, die Serbische Bohnensuppe aus der Dose kenne ich auch noch. Selber gekocht habe ich sie nie, aber im Januar geht es ja mit der Kulinarischen Weltreise nach Serbien. Ein erstes Beitragsrezept ist gefunden. ;-)
AntwortenLöschenLG Britta
Was für eine Farbenpracht! Ich kenne die Suppe auch nur mit Fleisch, dafür ohne die schönen Paprika. Scheint ein Fehler zu sein.
AntwortenLöschenSolche Suppen liebe ich! Dick und herzhaft machen sie warm und satt. Und das Rezept hört sich toll an!
AntwortenLöschenLieben Gruß Sylvia
Oh, das klingt köstlich!
AntwortenLöschenOh, Bohnensuppe könnte ich auch mal wieder machen. Danke, dass Du mich daran erinnert hast.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Hey ihr Lieben, corona-homeschooling-brauchgrippe-bedingt antworte ich euch erst heute ... VIELEN DANK euch allen für eure lieben Zeilen ... Es ist schön, dabei zu sein bei den Rettungen :-)
AntwortenLöschenOha, von dieser Suppe habe ich noch nie was gehört. Dabei sieht sie so prachtvoll aus!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Eva
Man lernt halt nie aus ;-)
LöschenDankeschön und liebe Grüße zurück!