Ich bin ja nicht so der Studienmensch. Papier ist erstens sehr geduldig. Zweitens ist da dieser Tunnelblick, die selektive Wahrnehmung, die doch so gerne nur das hört und sieht, was sie auch tatsächlich und ganz subjektiv hören und sehen möchte. Und drittens glaube ich, dass es äußerst schwierig ist, die aktuelle Datenlage zu bestimmten (Ernährungs)Themen komplett zu überblicken.
Dennoch gibt es hin und wieder Studien, die mich schlichtweg faszinieren. Einfach wegen der Möglichkeit: Was, wenn es stimmt? Norwegische Forscher haben in einem Modell berechnet, dass junge Erwachsene mehr als zehn Jahre länger leben könnten, wenn sie schon früh auf eine optimale Ernährung achten. Optimal, das heißt viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen. Gleichzeitig wenig Fleisch, wenig Softdrinks und hochverarbeitete Lebensmittel. Mehr als zehn Jahre! Das ist doch irre, oder? Und nicht nur das: Ein Umstieg von einem typisch westlichen Ernährungsstil auf gesündere Alternativen lohnt sich nicht nur in jungen Jahren, sondern immer, egal wie alt man ist. Der positive Effekt verringert sich zwar, je länger mit dem Umstieg gewartet wird, aber immerhin steigert sich die Lebenserwartung bei 60-jährigen noch um krasse neun Jahre, bei 80-jährigen immer noch um 3 Jahre.
Also: Gesund ernähren, länger leben? Ja, das geht. Und: Es ist nie zu spät, mit einer bunten, gesunden und nachhaltigen Ernährungsweise zu beginnen. Wenn das keine guten Nachrichten sind!?
Auberginen-Aufstrich
Auberginen gehören nicht unbedingt zu meinen pflanzlichen Lieblingen und oft weiß ich nicht, was ich mit ihnen anstellen soll. Das liegt aber nicht an den Auberginen selbst, sondern schlicht daran, dass ich bezüglich ihrer Zubereitung wenig Wissen vorzuweisen habe (erkennt man auch daran, dass bisher am Blog nur magere zwei Rezepte mit ihr zu finden sind: Pasta alla Norma und Ottolenghis Linsen mit gegrillter Aubergine von vor 10 (!!) Jahren).
Da entdeckte ich diesen Aufstrich bei Micha. Leicht abgewandelt habe ich ihn ausprobiert - und was soll ich sagen? Ab jetzt weiß ich, was ich mit Auberginen mache!
Zutaten für ein kleines Glas (etwa 200 ml)
1 Aubergine (etwa 250 g)
50 g Räuchertofu
1 Knoblauchzehe
1 EL Tahini
1 TL Olivenöl
Salz
2 TL Zitronensaft
1 TL Honig
1 TL Wiener Würze (oder Sojasauce)
1 TL Kichererbsenmehl
1. Den Ofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
2. Die Aubergine ringsum einstechen und in eine ofenfeste Form setzen. Etwa 1 Stunde backen, bis sie gar ist.
3. Aubergine aus dem Ofen nehmen, überkühlen lassen, halbieren und das Fruchtfleisch aus der Schale löffeln.
4. Fruchtfleisch mit allen Zutaten mit Ausnahme des Kichererbsenmehls fein pürieren und kräftig abschmecken.
5. Die Masse in einen kleinen Topf geben, mit dem Kichererbsenmehl mischen und unter ständigem Rühren erhitzen. Heiß in ein kleines Glas füllen, verschließen und abkühlen lassen. Im Kühlschrank aufbewahren.
Tipp:
Wer mehr erfahren möchte: Hier geht es zur Original-Studie im Fachjournal PLOS-Medicine. Und hier zum online verfügbaren Modell, bei dem man selbst berechnen kann, wie sich bestimmte Ernährungsveränderungen in der Theorie auswirken würden – das macht ja richtig Spaß, dort herumzurechnen.
Bezüglich Gerichte mit Auberginen: Gewonnen! Auf meinem Blog tummeln sich sagenhafte VIER Rezepte damit. ;-)
AntwortenLöschenHaha, ja stimmt. Diese Battle hast eindeutig DU gewonnen.... Gratuliere! 😅🤣
LöschenIch habe zwar keinen Blog, aber in meinem Repertoire gibt es auch nicht mehr als zwei-drei Auberginen-Rezepte. Diese werde dafür regelmüssig ausgeführt :-). Gruss Bea
AntwortenLöschenIch bin also nicht die Einzige 😅
LöschenAlles Liebe zu dir, Bea!
Juhu, das kommt wie gerufen! Im Garten werden die ersten Auberginen reif und ich bin auch manchmal etwas ratlos, was tun mit ihnen ...
AntwortenLöschenPS: Daher danke fürs Rezept verlinken und liebe Grüße von Irmi E.
LöschenSehr gerne Irmi! Alles Liebe zu dir zurück! :-)
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