*** EINGEREICHT BEIM AUSTRIA FOOD BLOG AWARD IN DER KATEGORIE "BACKEN MIT LIEBE" IN KOOPERATION MIT
FINI'S FEINSTES ***
Über meine Echtzeit-Probleme wisst ihr ja Bescheid – zumindest jene BegleiterInnen unter euch, die fleißig hier mitlesen. Ja, das wäre schon so etwas wie ein Lebenstraum: Kochen oder Backen, Fotografieren, Verbloggen, vom Daily Business erzählen, alles an einem Tag. Aber auch wenn ich das Ich-kann-alles-Schaffen-Mantra noch so sehr versuche zu verinnerlichen – das zumindest wird nie passieren.
Ähnlich schaut es aus bei kulinarischen Trends, bei Rezepten, die schöne Kreise ziehen durch alle Foodblogs dieser Welt … weil nämlich ganz am Ende, erst ganz ganz zum Schluss, wenn es schon gar keine Trends mehr sind, ja erst dann schaffen sie es bei mir in den Blog. Ach ihr ahnt ja gar nicht, welche Varianten von Avocado- oder Chia-Puddings da noch in der Schleife hängen und auf euch warten!
Aber jetzt. Diesmal bin ich früh dran, ganz am Anfang, noch bevor jeder es ausprobiert und hergezeigt hat: Ich habe mit Kräutern gezöpfelt. Vergesst Garden Focaccia – hier kommt Garden Challah!
Garden Challah entdeckte ich auf Instagram bei Cheryl / Nomad Bakery – ich hab mich instantverliebt (schaut euch unbedingt an, welche kunstvollen Backwerke sie sonst noch herstellt!). Cheryl flechtet und webt Kräuter in ihre Zöpfe und verwendet dabei Pflanzen aus ihrem Garten. Die Möglichkeiten sind unendlich! Und die Ergebnisse jedes Mal einfach umwerfend schön…
Ein wenig mehr Recherche führte mich schließlich zu Erez Komarovsky, einem Koch und Bäcker aus Israel, dessen Rezept für Sesasonal Stuffed Challah ich als Basis für meinen wilden Kräuter-Zopf ausgesucht habe. Falls ihr mehr zum Thema Challah, der jüdischen Version unseres Striezels, wissen wollt, seid ihr übrigens bestens aufgehoben bei Nino Weiss, der auf seinem Blog Jewish Viennese Food einen sehr interessanten Beitrag zum Thema verfasst hat (und sein Rezept für Challah probiere ich unbedingt noch aus!).
Diesen Kräuterkranz herzustellen, ist pure Freude für mich. Die Arbeit mit meinem liebsten Teig, dem Germteig, dazu die duftenden Kräuter, das ist doch fast schon Meditation. Und ich wäre nicht das Mädel vom Land, würde ich den Kräuter-Zopf nicht mit Wildkräutern zubereiten, oder?
Challah ist geschmacklich nicht mit unserem gewohnten Striezel oder Brioche zu vergleichen, die ja meist süß kombiniert werden. Und gerade auch durch die Kräuter ist der Kranz für mich ganz klar auf der salzigen Seite daheim. Wie ihr ihn am besten genießen und kombinieren könnt, habe ich euch weiter unten aufgeschrieben.
Zutaten für 2 Kränze
Für den Teig
500 g glattes Mehl
1 Packung Trockenhefe oder ½ Würfel frische Hefe
200 ml Wasser
15 g Zucker
1 Ei
100 g Rapsöl
10 g Salz
Zum Bestreichen
1 Ei
¼ TL Salz
1 TL Wasser
Außerdem
1 TL Rapsöl zum Einölen der Schüssel
frische Kräuter oder Wildpflanzen oder Blüten (z. B. Fenchelblüten!) zum Einflechten
1. Für den Teig Mehl, Hefe, Wasser, Zucker, Ei und Öl in die Rührschüssel der Küchenmaschine einwiegen und mit dem Knethaken verrühren, bis die Zutaten gut vermischt sind.
2. Salz zugeben und etwa 8 Minuten auf mittlerer Stufe kneten, bis der Teig glatt und geschmeidig ist und sich von der Wand der Rührschüssel löst. Je nach Gefühl noch etwas Mehl oder Wasser zugeben, sollte die Konsistenz nicht entsprechen.
3. Eine Schüssel leicht einölen und den Teig hineingeben. Abdecken und etwa 1 Stunde bei Raumtemperatur rasten lassen.
4. Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und kurz durchkneten. In gleich schwere Stücke teilen (je nachdem, welche Art von Zopf ihr flechten wollt), dabei mit der Waage arbeiten – so werden die Gebäcke schön gleichmäßig.
5. Teiglinge rund schleifen, abdecken und 20 Minuten entspannen lassen.
6. Teiglinge in mehreren Durchgängen zu Strängen formen und leicht mit Mehl bestäuben.
7. Dann wie gewünscht flechten. Ich habe mich für einen Vierstrang-Zopf entschieden (dafür arbeite ich am liebsten mit der Flechtanleitung von Katharina), den ich dann am Blech zu einem Kranz geformt habe. Außerdem habe ich noch einen einfachen Dreistrang-Zopf gemacht.
8. Wenn ihr Kräuterranken einflechtet wie beispielsweise die Gundelrebe, könnt ihr die Ranken gleich direkt mit den Strängen mitfassen und locker (!) flechten. Verwendet ihr hingegen kürzere Kräuter wie Quendel (wie beim Dreistrang-Zopf) oder Blätter wie etwa Salbei, webt ihr die Kräuter sozusagen bei jedem Flechtschritt mit ein. Ihr könnt natürlich auch die verschiedensten Kräuter in einen Zopf einflechten, ganz wie es euch einfällt bzw. am besten gefällt. Für meinen Vierstrang-Zopf habe ich Gundelrebe, Dost und Quendel verwendet.
9. Die geflochtenen Zöpfe auf mit Backpapier ausgelegte Bleche geben und falls gewünscht in Form legen. Abdecken und 30 Minuten gehen lassen.
10. In der Zwischenzeit das Backrohr auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
11. Nach der Gehzeit die Zöpfe oder Kränze gründlich mit der Eistreiche (dafür Ei, Salz und Wasser verquirlen) bestreichen.
12. Nacheinander im vorgeheizten Rohr etwa 30 – 35 Minuten goldbraun backen. Falls euer Ofen ungleichmäßig bäckt, könnt ihr das Gebäck nach der Hälfte der Zeit drehen. Achtet unbedingt darauf, wie gut euer Zuhause jetzt gerade duftet!
13. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Was passt zum Kräuterkranz?
* Erez Komarovsky empfiehlt Challah noch warm zu Tahini und / oder Olivenöl.
* Der Kräuterkranz passt auch wunderbar zu Frischkäse, Wildkräuter-Topfen oder auch Hummus und Guacamole.
* Knabbergemüse oder Oliven dazu reichen.
* Scheiben vom Kräuterkranz machen sich auch gut als Sandwichbrot, beispielsweise gefüllt mit Eiersalat.
* Getoastet zu unterschiedlichen Salaten.
* …
* Und unbedingt die knusprigen Kräuter mitessen!
Ähnlich schaut es aus bei kulinarischen Trends, bei Rezepten, die schöne Kreise ziehen durch alle Foodblogs dieser Welt … weil nämlich ganz am Ende, erst ganz ganz zum Schluss, wenn es schon gar keine Trends mehr sind, ja erst dann schaffen sie es bei mir in den Blog. Ach ihr ahnt ja gar nicht, welche Varianten von Avocado- oder Chia-Puddings da noch in der Schleife hängen und auf euch warten!
Aber jetzt. Diesmal bin ich früh dran, ganz am Anfang, noch bevor jeder es ausprobiert und hergezeigt hat: Ich habe mit Kräutern gezöpfelt. Vergesst Garden Focaccia – hier kommt Garden Challah!
Garden Challah entdeckte ich auf Instagram bei Cheryl / Nomad Bakery – ich hab mich instantverliebt (schaut euch unbedingt an, welche kunstvollen Backwerke sie sonst noch herstellt!). Cheryl flechtet und webt Kräuter in ihre Zöpfe und verwendet dabei Pflanzen aus ihrem Garten. Die Möglichkeiten sind unendlich! Und die Ergebnisse jedes Mal einfach umwerfend schön…
Ein wenig mehr Recherche führte mich schließlich zu Erez Komarovsky, einem Koch und Bäcker aus Israel, dessen Rezept für Sesasonal Stuffed Challah ich als Basis für meinen wilden Kräuter-Zopf ausgesucht habe. Falls ihr mehr zum Thema Challah, der jüdischen Version unseres Striezels, wissen wollt, seid ihr übrigens bestens aufgehoben bei Nino Weiss, der auf seinem Blog Jewish Viennese Food einen sehr interessanten Beitrag zum Thema verfasst hat (und sein Rezept für Challah probiere ich unbedingt noch aus!).
Wilder Kräuterkranz
Diesen Kräuterkranz herzustellen, ist pure Freude für mich. Die Arbeit mit meinem liebsten Teig, dem Germteig, dazu die duftenden Kräuter, das ist doch fast schon Meditation. Und ich wäre nicht das Mädel vom Land, würde ich den Kräuter-Zopf nicht mit Wildkräutern zubereiten, oder?
Challah ist geschmacklich nicht mit unserem gewohnten Striezel oder Brioche zu vergleichen, die ja meist süß kombiniert werden. Und gerade auch durch die Kräuter ist der Kranz für mich ganz klar auf der salzigen Seite daheim. Wie ihr ihn am besten genießen und kombinieren könnt, habe ich euch weiter unten aufgeschrieben.
Zutaten für 2 Kränze
Für den Teig
500 g glattes Mehl
1 Packung Trockenhefe oder ½ Würfel frische Hefe
200 ml Wasser
15 g Zucker
1 Ei
100 g Rapsöl
10 g Salz
Zum Bestreichen
1 Ei
¼ TL Salz
1 TL Wasser
Außerdem
1 TL Rapsöl zum Einölen der Schüssel
frische Kräuter oder Wildpflanzen oder Blüten (z. B. Fenchelblüten!) zum Einflechten
1. Für den Teig Mehl, Hefe, Wasser, Zucker, Ei und Öl in die Rührschüssel der Küchenmaschine einwiegen und mit dem Knethaken verrühren, bis die Zutaten gut vermischt sind.
2. Salz zugeben und etwa 8 Minuten auf mittlerer Stufe kneten, bis der Teig glatt und geschmeidig ist und sich von der Wand der Rührschüssel löst. Je nach Gefühl noch etwas Mehl oder Wasser zugeben, sollte die Konsistenz nicht entsprechen.
3. Eine Schüssel leicht einölen und den Teig hineingeben. Abdecken und etwa 1 Stunde bei Raumtemperatur rasten lassen.
4. Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und kurz durchkneten. In gleich schwere Stücke teilen (je nachdem, welche Art von Zopf ihr flechten wollt), dabei mit der Waage arbeiten – so werden die Gebäcke schön gleichmäßig.
5. Teiglinge rund schleifen, abdecken und 20 Minuten entspannen lassen.
6. Teiglinge in mehreren Durchgängen zu Strängen formen und leicht mit Mehl bestäuben.
7. Dann wie gewünscht flechten. Ich habe mich für einen Vierstrang-Zopf entschieden (dafür arbeite ich am liebsten mit der Flechtanleitung von Katharina), den ich dann am Blech zu einem Kranz geformt habe. Außerdem habe ich noch einen einfachen Dreistrang-Zopf gemacht.
8. Wenn ihr Kräuterranken einflechtet wie beispielsweise die Gundelrebe, könnt ihr die Ranken gleich direkt mit den Strängen mitfassen und locker (!) flechten. Verwendet ihr hingegen kürzere Kräuter wie Quendel (wie beim Dreistrang-Zopf) oder Blätter wie etwa Salbei, webt ihr die Kräuter sozusagen bei jedem Flechtschritt mit ein. Ihr könnt natürlich auch die verschiedensten Kräuter in einen Zopf einflechten, ganz wie es euch einfällt bzw. am besten gefällt. Für meinen Vierstrang-Zopf habe ich Gundelrebe, Dost und Quendel verwendet.
9. Die geflochtenen Zöpfe auf mit Backpapier ausgelegte Bleche geben und falls gewünscht in Form legen. Abdecken und 30 Minuten gehen lassen.
10. In der Zwischenzeit das Backrohr auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
11. Nach der Gehzeit die Zöpfe oder Kränze gründlich mit der Eistreiche (dafür Ei, Salz und Wasser verquirlen) bestreichen.
12. Nacheinander im vorgeheizten Rohr etwa 30 – 35 Minuten goldbraun backen. Falls euer Ofen ungleichmäßig bäckt, könnt ihr das Gebäck nach der Hälfte der Zeit drehen. Achtet unbedingt darauf, wie gut euer Zuhause jetzt gerade duftet!
13. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Was passt zum Kräuterkranz?
* Erez Komarovsky empfiehlt Challah noch warm zu Tahini und / oder Olivenöl.
* Der Kräuterkranz passt auch wunderbar zu Frischkäse, Wildkräuter-Topfen oder auch Hummus und Guacamole.
* Knabbergemüse oder Oliven dazu reichen.
* Scheiben vom Kräuterkranz machen sich auch gut als Sandwichbrot, beispielsweise gefüllt mit Eiersalat.
* Getoastet zu unterschiedlichen Salaten.
* …
* Und unbedingt die knusprigen Kräuter mitessen!
P.S.: Unter dem Tag Flechten & Formen findet ihr viele, viele Anregungen zum Flechten und Aufhübschen von Germteig, für jede Jahreszeit, für jede Gelegenheit - zum Beispiel meinen beliebten Next Level Brioche, den wunderschönen Masterstriezel aka Sonntagszopf oder mein Rezept für veganen Hefeteig. Vielleicht dürfen es sogar Eidechserl sein? Viel Freude beim Stöbern!
sehr toll!! Interessant, dass solche zarten Kräutergirlanden beim Backen nicht verbrennen...
AntwortenLöschenJa, ich war auch ganz verwundert! ;-)
LöschenDas sieht ja wieder mal oberlecker und speziell aus, liebe Maria. Vor allem hat es mich fasziniert, dass du mein Lieblingskraut Gundelrebe verwendet hast.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Die Gundelrebe ist dein Lieblingskraut? Das ist ja toll - ich finde gerade sie perfekt zum Einflechten, durch die langen Ranken!
LöschenAlles Liebe zu dir!
wunder-wunder-wunderschön! liebe grüße von irmi e.
AntwortenLöschen♥ ♥ ♥
LöschenLiebe Maria, wie prachtvoll ist Dir der Wilde Kräuterkranz gelungen! Obgleich uns die Gundelrebe fehlte, haben wir Deine Anregung aufgenommen. Unser Kranz sieht schon mit der herrlichen Flechtung gut aus und wurde dann einfach fertig gebacken mit kleinen Blüten vom Balkon dekoriert.
AntwortenLöschenDie Gundelrebe aber werden wir uns demnächst im Gartencenter anschauen und überlegen, ob sie sich vielleicht auch auf einem Balkon wohlfühlen würde. Vielen Dank Dir für die Anregung und liebe Grüße zu Dir von Inga
Danke liebe Inga, es freut mich wahnsinnig, dass dich mein Kräuterkranz gleich zum Nachbacken animiert hat - das ist mir das größte Lob! Schön, dass du hier bist :-)
LöschenHallo Maria,
AntwortenLöschendas ist glaube ich endlich ein Trend, der mir auch gefällt! Der sieht wunderschön aus!
Gundelrebe oder Gundermann wächst eigentlich auch bei uns im Garten, aber dieses Jahr habe ich nur im Mai kurz welchen gesehen. Wahrscheinlich ist es zu trocken... Aber man kann ja andere Kräuter nehmen.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
Löschenes ist komisch, aber deine Kommentare landen immer in meinem Spam ...
Aber keine Sorge - sie entgehen mir nicht :-)
Und ja, genau ... Alle Kräuter, die dir in den Sinn kommen und gefallen :-)
Alles Liebe!
Maria
Nice post thank you Cora
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