kriagn die Buama aussa mir ålle woache Knia!
I dagegen bin net fein, wånn i eahm auf’s Schwanzl steig.
Und bei jed’m Ruatenschwung, zoag i eahm die Zung.
Hålt, wås wår dös für Kraweil, er wird do net draußen sein.
Våta, sperr die Tür net auf, i bin eh ganz brav!
Håb Herr Krampus nur oa Bitt, nimm mi bloß net mit!
So, dös hätt i gschåfft für heut, an so an Tåg, då brauchst a Schneid.
Kam er åba übermorgn, tat i’s eahm scho zoagn.
Angelika Fürthauer
Der Bub aus dem Gedicht, das könnt einer von meinen sein. Schon seit Tagen schmieden der kleine Mann und das Käferlein Pläne, wie sie dem Kramperl den Garaus machen werden, wenn sie ihm begegnen. Schwer bewaffnet wollen sie heute aus dem Haus gehen, mit Schwertern und Äxten und Ketten, und dann werden sie dem Dunkelgesicht das Fürchten lehren, jawohl!
Na schauen wir mal, wer als erstes unterm Küchentisch sitzt, wenn es abends an der Fensterscheibe klirrt und kracht …
Krampus aus Semmelteig
Ein Krampus aus Semmelteig – das ist ein sehr traditionelles Brauchtumsgebäck bei uns im Mühlviertel. Schon als Kinder haben wir uns sehr darüber gefreut, wenn uns die Mama einen solchen Krampus ganz frisch beim Bäcker gekauft hat. Das einzig Süße an ihm sind übrigens seine Rosinenaugen!
Zutaten für etwa 8 Stück
Für den Teig
500 g glattes Mehl
7 g Salz
5 g Backmalz oder Honig
15 g Hefe
250 ml lauwarmes Wasser
50 g Vollmilch
10 g weiche Butter
Außerdem
Rosinen für die Augen und die Knöpfe
1. Alle Zutaten für den Germteig in die Schüssel der Küchenmaschine einwiegen und mit dem Knethaken zu einem glatten Teig kneten – zunächst 5 Minuten auf erster Stufe mischen, dann weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe auskneten.
2. Teig abdecken und 1 – 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen, bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat.
3. Den Teig auf die nur leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und kurz durchkneten. In 8 Teile teilen. Jeden Teigling rundschleifen. Abdecken und 10 Minuten entspannen lassen.
4. Aus jedem Teigling eine Rolle von etwa 20 cm Länge formen. Das obere Drittel mit der Handkante einkerben und mit rollenden Bewegungen einen Kopf formen. Nun wird noch eingeschnitten: einmal von unten für die Beine, zweimal seitlich für die Arme und einmal oben für die Hörner.
5. Die Krampusse auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und abdecken. 30 – 45 Minuten gehen lassen.
6. Währenddessen das Backrohr auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein tiefes Backbleck auf der untersten Schiene mit aufheizen (das brauchen wir später für den Dampf).
7. Bei den ersten vier Krampussen Rosinen als Augen tief in den Teig drücken – wer mag, verziert sie auch noch mit Rosinenknöpfen. Die Krampusse mit Wasser besprühen und in den vorgeheizten Ofen schieben. Etwa ein halbes Glas voll Wasser in das heiße Blech leeren und dann sofort den Ofen schließen.
8. Nach etwa 10 Minuten die Ofentüre für etwa 10 Sekunden weit öffnen, um den Dampf abzulassen. Ofentüre wieder schließen und die Krampusse weitere 10 – 15 Minuten fertig backen.
9. Sind die Krampusse goldbraun gebacken, aus dem Ofen holen und für einen schönen Glanz sofort nochmal mit etwas Wasser besprühen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
10. Mit dem zweiten Blech ebenso verfahren.
Zwei weitere Kramperl-Rezepte gibt’s ebenfalls hier am Blog, falls euch die spontane Backlust noch überkommt:
Einen nicht zu wilden Krampus euch allen!
Sehr hübsch und süß sehen die Kramperl aus, aber schmecken nicht ein bisschen süß? Interessant.
AntwortenLöschenLg
Nein, bei uns sind die traditionellen Kramperl nicht süß. Man könnte sie auch mit Butter und Käse essen ... :-)
LöschenAlles Liebe!
Was für ein schöner Brauch, solch einen Krampus zum Nikolaus zu backen. Liebe Maria, diese beiden sind dir toll gelungen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Danke liebe Sigrid! ♥
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